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Warum die Zentralbanken den Goldmarkt manipulieren mussten

21.04.2017  |  Steve St. Angelo
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Wenn wir die Prognosen von Consolidated Gold Fields für 1980 mit der Marktlage im Jahr 1971 vergleichen, ergibt sich dieser Chart:

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Hätte sich die erwartete Nachfrage in Höhe von 63 Millionen Unzen als zutreffend erwiesen, wäre 1980 am Goldmarkt ein Defizit von 25 Millionen Unzen verzeichnet worden. Präsident Nixon hat also den Abfluss der offiziellen US-Goldreserven ins Ausland unterbunden, doch nach Expertenmeinung sollte die allgemeine Goldnachfrage in den 1970ern explodieren.

Das konnte nicht funktionieren. Aus diesem Grund hatten der Kongress und das erwähnte Komitee ein Interesse daran, Goldverkäufe von offizieller Seite zu fördern, Goldkäufe aber zu verbieten. Der Plan für Gold glich einer Einbahnstraße - erlaubt war nur das Abladen großer Mengen des gelben Metalls auf dem Markt.


Die Goldverkäufe der Fed, des IWF und verschiedener Regierungen in den 1970ern

Es ist schwer zu sagen, wie viel Gold in diesem Jahrzehnt wirklich von offizieller Seite auf den Markt geworfen wurde. Ich habe vor, einen ausführlichen Bericht über die Vorgänge am Goldmarkt seit den 1960er Jahren bis heute zu schreiben und darin detaillierte Daten zu den Goldverkäufen der Regierungen zu präsentieren. Verschiedene Jahresberichte des Instituts USGS liefern uns allerdings einige Hinweise darauf, wie viel Gold die Federal Reserve 1973 und 1974 verkaufte:

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Wie wir sehen wurden 1974 2,14 Millionen Unzen ausländischen, bei der Fed verwahrten Goldes am Markt verkauft. 1973 waren es 1,69 Millionen Unzen. Doch auch diese Verkäufe konnten den sprunghaften Anstieg des Goldpreises nicht verhindern. Dieser kletterte von durchschnittlich 65 $ im Januar 1973 auf ein Hoch von 200 $ gegen Ende 1974. Die Zentralbanken konnten nicht zulassen, dass der Goldkurs weiterhin in die Höhe schoss, daher gab der IWF im August 1975 das folgende offizielle Statement:

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Der IWF kündigte im August 1975 an, ein Sechstel seiner Goldbestände von damals 153,4 Millionen Unzen zu verkaufen. Mit dem Verkauf von 25,5 Millionen Unzen im Laufe der nächsten Jahre sollte angeblich Kapital zur Vergabe von günstigen Krediten an Entwicklungsländer beschafft werden. Ich frage mich allerdings, warum der IWF diese Pläne nicht schon 1973 oder 1974 verkündete. Und warum er zur Finanzierung der Kredite überhaupt Gold verkaufen musste. Gab es denn nicht ein neues Fiatwährungssystem? War Gold zu diesem Zeitpunkt denn nicht schon längst zum "barbarischen Relikt" degradiert worden? Wie dem auch sei - die "strategische" Ankündigung der Goldverkäufe im Umfang von 25,5 Millionen Unzen hatte starke Auswirkungen auf den Preis:

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Nach der Mitteilung des IWF stürzte der Goldkurs innerhalb eines einzigen Monats 21% ab, von 165 $ auf ein Tief von 130 $. Bevor ich die hier präsentierten Informationen fand, dachte ich, der Markt wäre einfach reif für eine Korrektur gewesen. Dieser Kurseinbruch war jedoch keine gewöhnliche Korrektur, sondern eine durch Eingriffe in den Markt erzwungene Korrektur. Das ist ein großer Unterschied. Was also war der eigentliche Grund für die Ankündigung des IWF? Hatte die Entscheidung etwas mit dem steigenden Goldpreis zu tun, oder war es doch eher eine Antwort auf die zunehmende Nachfrage? Die Antwort finden wir im nächsten Zitat aus dem 1974 Gold Yearbook des USGS:


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