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Nicht verzagen, sondern Kaufchancen vorsichtig nutzen

14.03.2017  |  Florian Grummes
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2. Gold/Silber Ratio:

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Nachdem das Gold/Silber-Ratio über Monate hinweg unterhalb der 200-Tagelinie (70,18) komplex konsolidierte, steigt das Ratio seit Anfang März steil an und konnte dabei die 200-Tagelinie erstmals seit dem April 2016 wieder überwinden. Nun kommt es darauf an, ob die Widerstandszone um 72 diese Bewegung stoppen kann. Die klar überkaufte Stochastik spricht zumindest dafür. Dies würde im Umkehrschluss eine Erholung für den Silberpreis bedeuten.

Insgesamt hat sich die konstruktive Lage beim Gold/Silber-Ratio aufgrund der Korrektur deutlich eingetrübt. Allerdings bewegt sich das Ratio übergeordnet letztlich immer noch ohne klare Aussagekraft seitwärts.


3. Silberminenaktien (SIL):

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Der Global X Silver Miners ETF (SIL) erreichte im Gegensatz zum Gold- und Silberpreis bereits am 8.Februar das Hoch der Erholung und ist seitdem deutlich abgestürzt. Rückblickend war dies ein eindeutiges Warnsignal für den gesamten Sektor, auf welches ich rechtzeitig hingewiesen hatte.

Der Abverkauf in den letzten vier Wochen gewann mit dem Rutsch unter die 200-Tagelinie (39,67 USD) immer mehr an Dynamik, so dass die Silberminenaktien mittlerweile den Großteil ihrer im Dezember gestarteten Erholungsrally zurückgeben mussten. Alle potentiellen Unterstützungen, wie z.B. die 50-Tagelinie (37,02 USD) und die gängigen Fibonacchi-Retracements, wurde dabei von den Bären ohne großes Zögern einfach überrannt. Gleichzeitig hat sich dadurch der Stochastik-Oszillator mit seinen beiden Signal-Linien unterhalb von 20 im "ultrabärischen" Zustand festgefahren.

Angesichts dieser Ausgangslage gibt es derzeit eigentlich nichts Positives für die Silberminenaktien zu berichten. Allerdings verlief der Abverkauf derart steil und bislang ohne jegliche Gegenbewegung, dass nun zumindest eine etwas größere Erholung immer wahrscheinlicher wird. Denkbar wäre auch, dass am vergangenen Mittwoch das Tief gesehen wurde und die Minenaktien nun als erste wieder den Weg nach oben suchen. Zumindest hat der ETF knapp oberhalb des alten Abwärtstrendkanals wieder nach oben gedreht und legt seit drei Handelstagen zu.

In der Summe sorgt die nach wie vor "eingebettete Stochastik" für eine extrem bärische Bewertung. Das Chancen/Risiko-Verhältnis ist nach dem heftigen Abverkauf aber sehr günstig. Erst bei Kursen klar unterhalb des Dezembertiefs (29,48 USD) dreht auch das größere Bild ins Negative. Dass die Profis aber kurzzeitig noch die allerletzten Stopps unterhalb dieser Marke abfischen könnten, muss auf Sicht der kommenden Monate miteinkalkuliert werden.


4. CoT-Report:

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Nach wie vor liefern die Terminmarktdaten für den Silberpreis ein großes und ernstzunehmendes Warnsignal. Denn laut dem zuletzt veröffentlichten CoT-Report hielten die kommerziellen Händler am vergangenen Dienstag kumuliert 105.862 leerverkaufte Kontrakte auf den Silberfuture. Diese Short-Positionierung ist fast identisch mit der vom letzten Juli, in dessen Folge der Silberpreis um 5,50 USD einbrach.

Immerhin liefern die Zahlen für den Gold-Terminmarkt eine kleine Entwarnung. Hier sind die Profis in der Summe wieder neutral positioniert, so dass der Silberpreis nicht unbedingt vor einem fatalen Crash stehen muss. Eine große Portion Skepsis ist aber angebracht, denn letztlich kann diese hohe Shortposition am Silber-Terminmarkt nur über zwei Wege aufgelöst werden: Entweder kommt es zu einer heftigen Bereinigung und damit einhergehend zu deutlich tieferen Silberpreisen oder aber die "professionellen Hedger" werden durch steigende Silberpreise zur Eindeckung ihrer Leerverkaufspositionen gezwungen. Dies würde die Preise zusätzlich massiv nach oben treiben.

Erfahrene Marktteilnehmer wissen, dass die zweite Variante zwar nicht unmöglich ist, die Wahrscheinlichkeit dafür aber eher gering ist. Sollte es jedoch bis zum Frühsommer zu keiner Bereinigung dieser extreme Konstellation am Silbermarkt gekommen sein, steigt die Wahrscheinlichkeit für einen phänomenalen Short-Squeeze im zweiten Halbjahr massiv an.

Insgesamt liefert der CoT-Report ein Verkaufssignal für den Silberpreis.


5. Sentiment:

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Nach wie vor liefern so ziemlich alle verfolgten Sentimentdaten ein eher ausgewogenes und damit neutrales Stimmungsbild. Allerdings waren die Werte für die Minenaktien in den letzten zwei Wochen zwischenzeitlich bereits tief im grünen Bereich und steigen seitdem wieder an.

Interessant ist das Ergebnis der letzten Kitco-Goldumfrage. Hier setzten die Profis mehrheitlich auf wieder steigende Goldpreise, während die Amateure und Kleinanleger offensichtlich panisch mehrheitlich ins Bärenlager gewechselt sind.

Dies wiederum deckt sich mit meiner persönlichen Wahrnehmung, denn mich erreichten in der letzten Woche zahlreiche Anrufe und Zuschriften besorgter Leser und Kollegen. Offensichtlich hat vor allem die vierwöchige Korrektur bei den Minenaktien bereits große Fragezeichen entstehen lassen und teilweise für Angst & Panik gesorgt.
Insofern würde ich das Sentiment momentan als "etwas zu pessimistisch" einstufen.



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