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Nicht verzagen, sondern Kaufchancen vorsichtig nutzen

14.03.2017  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
8. Platin

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Auch der Platinpreis kam in den letzten zwei Wochen deutlich unter die Räder. Zuvor scheiterten Bullen erwartungsgemäß an der Widerstandszone um 1.040 USD. Die insgesamt durchaus zufriedenstellende Erholungsrally ausgehend von 888,70 USD Mitte Dezember bis auf 1.047,80 USD Ende Februar ist damit schon wieder Geschichte, denn der Platinpreis hat bereits einen Großteil dieses Anstiegs in wenigen Tagen eingebüßt.

Natürlich hat der scharfe Abverkauf zu einer grundsätzlich überverkauften Lage geführt, allerdings hat sich die Stochastik bereits in den eingebetteten "ultrabärischen" Zustand gewandelt. Damit ist die Wahrscheinlichkeit für eine große Erholung bereits in den nächsten Tagen eher gering. Vielmehr dürften die Preise in dieser Konstellation weiter bis zur Aufwärtstrendlinie im Bereich um 910,00 - 920,00 USD zurückfallen.

In der Summe erzwingt die Stochastik eine extrem bärische Bewertung. Da die Terminmarktdaten für Platin mittlerweile aber fast neutral einzustufen sind, dürfte das verbliebene Abwärtsrisiko halbwegs überschaubar sein. Zudem ist das Sentiment schon relativ pessimistisch, während gleichzeitig der saisonale Zyklus dem Platinpreis bis Mitte Juni wohlgesonnen ist. Kommt es also zur Fortsetzung des Abverkaufs bis zur Aufwärtstrendlinie, müsste im Anschluss eine schöne Erholung in Richtung der 50-Tagelinie (986,38 USD) bzw. 200-Tagelinie (1.008,28 USD) folgen.


Handelsempfehlung:

Wer noch gar nicht in Platin investiert ist, kann aktuell unterhalb von 880,00 EUR eine erste Position eröffnen. Ansonsten bleibt Platin vorerst eine Halteposition.


9. Palladium

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Der Palladiumpreis bleibt das stärkste der vier Edelmetalle. Während der Edelmetallsektor nach der schönen Erholungsrally zuletzt auf Tauchstation ging, verlief die Kursentwicklung beim Palladium in den letzten vier Wochen planmäßig und unspektakulär seitwärts. Dabei wurde zwar in den letzten Handelstagen die 50-Tagelinie (759,61 USD) leicht unterschritten, die starke Unterstützungszone zwischen 720,00 USD und 740,00 USD werden die Bären aber nicht so leicht knacken können. Angesichts der überverkauften Stochastik und den weiterhin stabilen Aktienmärkten liegen die Chancen wohl immer noch auf der Oberseite.

Da aber die 200-Tagelinie (685,46 USD) als auch die Aufwärtstrendlinie immer noch recht tief unterhalb dem aktuellen Preisgeschehen verlaufen, wäre eine fortgesetzte Konsolidierung oberhalb von 720, 00 USD auf Sicht der kommenden Wochen keine Überraschung.

Damit bleibt es bei der "vorsichtig bullische" Bewertung. Die starke Unterstützungszone um 720,00 USD bis 740,00 USD sichert den Markt auch weiterhin gegen jede Bärenattacke ab.


Handelsempfehlung:

Palladium bleibt bis auf weiteres eine Halteposition.


10. Zusammenfassung & Konklusion

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Nachdem der Edelmetallsektor seit Mitte Dezember eine überzeugende Rally aufs Parkett legen konnte, kam es in den letzten zwei Wochen zu einem deutlichen Kursrutsch beim Gold- und Silberpreis. Die Minenaktien stecken bereits seit knapp vier Wochen in einer Korrektur und hatten diesen Rücksetzer damit frühzeitig angekündigt. Sie sind im Korrekturzyklus nun aber auch schon einen Schritt weiter als Gold und Silber.

Auffällig war in der letzten Woche die sofort um sich greifende Panik unter den Anlegern, obwohl der scharfe Abpraller für den Goldpreis an der 200-Tagelinie (1.263 USD) zu erwarten war. Aufgrund dieser Sentimentbeobachtung sowie der Markttechnik sehe ich das verbleibende Restrisiko auf der Unterseite als überschaubar an und vermute die Überraschung schon wieder auf der Oberseite. Beim Goldpreis müsste spätestens die altbekannte Marke um 1.180 USD die Bären stoppen können. Für den Silberpreis kann es aufgrund der extrem hohen kommerziellen Shortposition noch etwas ungemütlicher werden. Mein "worst case" liegt hier zunächst um 16,25 USD.

Angesichts der Häufung an wichtigen politischen (Wahl in Holland) als auch finanzpolitischen Entscheidungen (US-Schuldenobergrenze, FED-Zinsentscheid) und der große Options-Verfall (Hexensabbat) in dieser Handelswoche, darf die derzeit miserable Markttechnik (bärisch eingebettete Stochastik beim Gold, Silber und den Minen-ETFs) nicht überschätzt werden. Kommt es zu der ein oder anderen Überraschung, kann sich das Bild schnell drehen.

Grundsätzlich sind mit dieser technischen Ausgangslage aber zunächst weiter fallende Preise wahrscheinlicher. Im April wäre dann eine Erholung fällig, die sich jedoch in ein komplexes Konsolidierungsmuster einbetten sollte, welches ich bis zum Frühsommer für die Edelmetalle erwarte. Gold und Silber müssen einfach noch länger an einem stabilen Fundament basteln, bevor es in der zweiten Jahreshälfte wirklich eine Etage nachhaltig gen Norden gehen kann.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Silberedition vom 14.03.2017
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