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Silber: Die überkaufte Lage mahnt zur Geduld

04.04.2017  |  Florian Grummes
- Seite 3 -
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Der Optimismus Index für den Silberpreis ist zuletzt bis auf Werte oberhalb von 70 geklettert und signalisiert damit langsam aber sicher ein zu hohes Maß an Vertrauen/Euphorie unter den Silberanlegern.

Statistisch hat der Silberpreis seit seinem Hoch im Jahre 2011 insgesamt 34 Handelstage mit Optimismus-Werten oberhalb von 70 gesehen. Nur auf einen dieser 34 Tage folgte im Anschluss ein positiver Monatsverlauf. Alle anderen Male endeten für den Silberpreis mit einem durchschnittlichen Verlust von 5,9%!

Angesichts dieser ernüchternden Statistik tut man gut daran, derzeit eine gehörige Portion Skepsis und Geduld gegenüber dem Edelmetallsektor und insbesondere Silber walten zu lassen. Während sich die Stimmungslage im letzten Dezember eindeutig im Keller befand, ist der Optimismus unter den Anlegern derzeit eindeutig zu hoch.

Auch die aktuelle Kitco-Goldumfrage fördert erneut eine zu positive Erwartungshaltung unter den Amateuren zu Tage.

Insofern würde ich das Sentiment momentan als "zu optimistisch" einstufen, was wiederum ein Verkaufssignal darstellt.


6. Saisonalität:

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Legt man den durchschnittlichen saisonalen Verlauf über die letzten 40 Jahre zugrunde, müsste spätestens in der dritten Aprilwoche eine Abwärtswelle am Silbermarkt beginnen, welche zunächst noch zögerlich bzw. flach verläuft und schließlich im Mai bzw. vor allem Anfang Juni an Dynamik gewinnt. Statistisch wäre dann Ende Juni/Anfang Juli mit einem finalen Tief zurechnen, welches zudem auch noch dem Jahrestief entsprechen würde.

Soweit die Theorie, in der Realität ist dieser statistische Verlauf in diesem Jahr bislang jedenfalls noch nicht wiederlegt worden. Mit einer Konsolidierung bzw. Korrektur in den kommenden zwei Monaten wäre die saisonale Vorgabe nachvollzogen.

Können die Edelmetalle aber nun bereits im Frühling weiter haussieren, wäre die Saisonalität für den Rest des Jahres auf den Kopf gestellt und wir müssten ähnlich wie 2016 mit einem schwachen zweiten Halbjahr rechnen.


7. Silber in EUR

Rückblick:

Ausgehend vom Tiefpunkt bei 15,85 EUR konnte sich der Silberpreis auch in Euro gerechnet seit dem 15.März deutlich und gradlinig erholen. Unterm Strich hat sich der Preis für eine Feinunze Silber damit in diesem Jahr bereits um 12,7% verteuert.


Euro-Silber Wochenchart:

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Die ursprünglich auf dem logarithmischen Wochenchart eingezeichnete obere Dreiecksbegrenzung wurde im Februar überrannt. Rückblickend war das Dreieck mit dieser Linie aber nicht symmetrisch und vor allem auch viel zu klein. Mit dem Ende Februar erzeugten Hochpunkt lässt sich nun ein Konsolidierungs-Dreieck konstruieren, welches doch sehr viel realistischer wirkt.

Demnach loten die Bullen aktuell nochmal die obere Begrenzung aus, bevor der Euro-Silberpreis dann in den kommenden Wochen gen Süden und damit an die untere Begrenzung um 15,70 - 16,00 EUR segeln dürfte. Hier müsste sich nochmals eine sehr gute Kaufgelegenheit ergeben.

Alternativ können die Bullen den Druck aufrechterhalten und die Notierungen bereits in diesem Frühling direkt über die Abwärtstrendlinie der letzten neun Monate schieben. Dann dürfte ein schneller und dynamischer Kursanstieg möglich werden, dessen finales Kursziel im Bereich um 21,00 EUR zu suchen ist. Lediglich die Widerstandszone um 17,50 - 18,00 EUR könnte in diesem Fall vorübergehend für einen Rücksetzer an das aufgebrochene Dreieck sorgen. Die Wahrscheinlichkeit für dieses unmittelbar sehr bullische Szenario ist aber unterhalb von 30% einzuordnen.

Bei den Indikatoren hat die Stochastik in der neutralen Zone gerade erst ein frisches Kaufsignal geliefert und sorgt damit grundsätzlich für günstige Vorzeichen. MACD und RSI sind aktuell eher neutral einzuschätzen.

Summa summarum verbessert sich der Wochenchart um eine Bewertungsstufe auf "zunehmend bullisch".


Euro-Silber Tageschart:

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Vor allem der Tageschart spricht momentan dafür, dass der Silberpreis in Euro noch nicht aus dem Dreieck ausbrechen kann.

Insbesondere die stark überkaufte Stochastik sowie der ebenfalls ansatzweise überkaufte RSI machen hier klar, dass die Luft nach oben mittlerweile sehr dünn geworden ist. Ein logischer Rücksetzer bis maximal an die untere Begrenzung des Dreiecks könnte derzeit bis ca. 15,70 EUR führen und dürfte die überhitzte Lage sowohl auf dem Tages- als auch auf dem Wochenchart abkühlen.

Positiv ist die Tatsache, dass die Notierungen wieder klar oberhalb der 50-Tagelinie (16,50 EUR) als auch der 200-Tagelinie (16,60 EUR) verlaufen und somit über ein starkes Auffangnetz nach unten verfügen. Betrachtet man nur diese beiden Durchschnitte, muss man sich schon fragen, wie sich hier ein tiefer Rücksetzer bis an die untere Begrenzungslinie des Dreiecks durchsetzen soll.

Zusammengefasst ist der Tageschart "vorsichtig bullisch". Die überkauften Indikatoren stehen einem unmittelbaren Ausbruch entgegen.



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