Gold: Wackelige Zwischenerholung
17.05.2017 | Florian Grummes
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Handelsempfehlung:Das zuletzt genannte Nachkauflimit bei 1.150 EUR wurde schneller als erwartet erreicht. Auch auf dem aktuellen Niveau (unterhalb von 1.120 EUR) machen Zukäufe unbedingt Sinn. Ein weiteres Limit empfiehlt sich unterhalb von 1.095 EUR.
7. Euro & US-Dollar
Während der Goldpreis in den letzten Wochen stark unter Druck kam, konnte sich der Euro recht gut halten und macht weiterhin einen konstruktiven bis bullischen Eindruck.
Wie erwartet gelang dem Euro der Sprung über die Widerstandszone um 1.0850 USD. Mit der 200-Tagelinie (1,0845 USD) im Rücken attackieren die Bullen nun erneut die Widerstandszone um 1.10 USD. Zwar ist der MACD-Indikator mittlerweile auf recht hohe Niveaus angestiegen, ein klares Verkaufssignal ist aber noch nicht auszumachen. Ebenso kann sich die Stochastik auf halber Wegstrecke wieder fangen und hat ein ganz frisches Kaufsignal geliefert.
Mit diesem Schwung sollten die Bullen den Kurs der Gemeinschaftswährung bis an die obere Begrenzung des Aufwärtstrendkanals im Bereich um 1.11 USD treiben können.
Im größeren Bild hat sich durch den für die "Eurokraten" positiven Wahlausgang in Frankreich ein Gap im Bereich um 1.0740 USD ergeben, welches früher oder später geschlossen werden sollte. Allerdings sehe ich zunächst die umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter Formation als tonangebend. Damit sind mittelfristig Kurse bis in den Bereich um 1,14 USD möglich.
In der Konklusion legt der Euro dem Goldpreis derzeit keine Steine in den Weg, sondern müsste mit diesem "bullischen" Chartbild eigentlich auch für steigende Edelmetallpreise sorgen.
8. Goldminen GDX
Die Minenaktien, und damit stellvertretend der GDX (Market Vektor Goldminers ETF), stecken seit dem August 2016 in einer Korrektur, welche den zuvor erfolgten fulminanten Kursanstieg verdaut. Insbesondere seit Anfang Februar hatten die Minenaktien mit ihrer schwachen Performance bereits frühzeitig Warnsignale gesendet.
Nun aber ziehen sie seit fünf Handelstagen wieder den gesamten Sektor nach oben. Das ist grundsätzlich sehr positiv. Ebenso ist erneut ein höheres Tief etabliert worden. Jetzt fehlt auf der Oberseite noch der klare Ausbruch über die Abwärtstrendlinie der letzten neun Monate. Da aber sowohl die 50-Tagelinie (22,70 USD) als auch die 200-Tagelinie (23,98 USD) immer noch leicht fallen, müssen sich die Mineninvestoren möglicherweise noch etwas länger gedulden. Zudem hat die Erholung der letzten Tage bereits zu einer überkauften Stochastik geführt.
Sollte es sich aber bei der Bewegung der letzten eineinhalb Jahre um ein großes Dreieck handeln, läuft die Zeit für günstige Zukäufe vermutlich langsam aber sicher ab. Schon die nächste sehr starke Unterstützung liegt mit 18,50 - 19,00 USD deutlich unter dem aktuellen Preisgeschehen.
Mit einer kleinen Bärenfalle konnten die Bullen zuletzt die grün gestrichelte Aufwärtstrendlinie verteidigen. Dadurch ist schon kurzfristig ein Anstieg bis zur 200-Tagelinie (23,98 USD) möglich geworden. Hier verläuft auch das obere Bollinger Band (24,05 USD). Nach einer Rally bis ca. 24,00 USD könnte ein weiterer Rücksetzer also letztmalig eine günstige Kaufgelegenheit im Minensektor mit sich bringen. Diese Chance muss dann unbedingt genützt werden!
Zusammengefasst ergibt sich eine "zunehmend bullische" Bewertung, wobei es bis zur FED-Zinsentscheidung am 14. Juni durchaus noch zu Rücksetzern bis auf ca. 22,00 USD kommen müsste.
9. Zusammenfassung & Konklusion
Wie an gleicher Stelle Mitte April befürchtet, war die Luft für die Edelmetalle sehr dünn geworden. Der Kurssturz in den letzten Wochen kam also nicht überraschend, sondern war notwendig und gesund. Auch wenn vor allem der Silberpreis stark abgestraft wurde, hat sich die technische Lage trotz allem (noch) nicht wesentlich verschlechtert.
Dennoch überzeugt mich die Erholung der letzten Tage nicht wirklich. Zudem fehlt mir die für das wichtige Sommertief typische Panik im Markt. Vielmehr vermute ich, dass die Edelmetalle bis zum 14. Juni weiterhin unter Druck bleiben werden. Zwischenzeitliche Erholungen sind aufgrund der überverkauften Lage natürlich jederzeit möglich. Die Goldbullen werden es aber schwer haben, die Widerstandszone um 1.250 - 1.255 USD zu überwinden.
Insofern muss der Goldpreis bereits in diesen Tagen die Marke von 1.237 USD überspringen, um zumindest die Zwischenerholung zu bestätigen. Gelingt das nicht, geht es ohne Umwege aber vermutlich zäh weiter gen Süden. Idealerweise kommt es dann im Bereich um 1.180 - 1.200 USD zum finalen Tief und damit zu einer hervorragenden Kaufgelegenheit.
Auch wenn die Korrektur momentan unangenehm sein mag, ist sie im großen Bild segensreich und von meiner Seite absolut willkommen. Mit einem klassischen Tief im Sommer sind die Edelmetalle perfekt für ein starkes zweites Halbjahr positioniert. Die Chancen auf einen Goldpreise im Bereich um 1.500 USD bis zum Frühjahr 2018 sind damit deutlich gestiegen!
© Florian Grummes
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Quelle: pro aurum Goldedition vom 16.05.2017
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