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Top-Daten Eurozone + Flop-US-Daten = fester USD - China herabgestuft

24.05.2017  |  Folker Hellmeyer
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Dass vor diesem Datenhintergrund noch eine Debatte im EZB-Rat geführt werden muss, in wie weit man sich der ökonomischen Realität öffnen will, um die Verbalakrobatik wohldosiert anzupassen, erstaunt nicht nur die Laien, sondern auch den Fachmann.


Aus den USA erreichten uns überwiegend enttäuschende Daten:

Die Einkaufsmanagerindices von Markit für die USA lieferten ein divergentes Bild. So stieg der Dienstleistungsindex unerwartet per Mai von zuvor 53,1 auf 54,0 Punkte. Andererseits sank der Index für den Sektor Produktion von zuvor 52,8 auf 52,5 Zähler. Der Composite Index legte von 53,2 auf 53,9 Punkte zu. Der Absatz neuer Wohnimmobilien brach unerwartet brachial ein. Per April sank der Absatz in der auf das Jahr hochgerechneten Fassung von 642.000 auf 569.000. Die Prognose lag bei 610.000 Objekten. Damit wurde der schwächste Absatz seit Dezember 2016 markiert.

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© Reuters


Der Richmond Fed Composite Index sank per Mai unerwartet von 20 auf 1 Punkte. In diesem Sentiment Index ist die Trump-Hype schlicht weg und einfach vollständig entwichen. Der Index markierte den schwächsten Wert seit Oktober 2016 und impliziert nur noch marginales Wachstum. Wir sind gespannt, wann das der Fall bei den übrigen Sentimentindikatoren sein wird. Es ist nicht die Frage nach dem "ob", sondern nach dem "wann".

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© Moody’s Analytics


Fassen wir zusammen:

Während es in der Eurozone konjunkturell und strukturell immer besser läuft, ziert sich die EZB diese Realitäten in nachhaltige Politik umzusetzen. Während es in den USA konjunkturell und strukturell sukzessive prekärer wird, will die Federal Reserve zumindest auf der Verbalschiene die Zinswende forcieren. Was für eine historische Divergenz der Zentralbankpolitikansätze im Hinblick auf ökonomische Realitäten Das gibt es nicht häufig!

Ja, unerwartete Top-Daten der Eurozone und weitgehend unerwartete Flop-Daten der USA resultieren in einem festeren USD gegenüber dem Euro! So ist das in freien Märkten …

Aktuell ergibt sich ein Szenario, das den Euro gegenüber dem USD favorisiert. Erst ein Unterschreiten des Unterstützungsniveaus bei 1.0970-1.1000 dreht den Bias zu Gunsten des USD.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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