Europa interessant - Wenig Impulse aus USD
01.06.2017 | Folker Hellmeyer
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Europas Erholung setzt sich zur Mitte dieses Jahres fort, das zeigen die nachlaufenden Daten aus dem Arbeitsmarkt der Euro-Zone sehr schön. Die Wahlen in Europa zeigen, dass sich die Situation immer weiter Normalisiert und breite Bevölkerungsschichten wieder am Wirtschaftskreislauf teilhaben können. Die positive wirtschaftliche Entwicklung ist die Ernte aus den Reformen und wiedererlangter Wettbewerbsfähigkeit der Euroländer.
Flankiert von einem schwachen Euro und niedrigen Energiepreisen stehen die Vorzeichen weiter auf "grün". Das ist erfreulich, auch wenn sich bei den nachfolgenden Daten zeigt, dass die Arbeitslosigkeit unter den jungen Menschen in einigen Ländern immer noch schwindelerregend hoch ist.
Im positiven Trend bleibt der Arbeitsmarkt in der Euro-Zone auch im April. Nach revidierten 9,4% im Vormonat gab die Arbeitslosenrate erneut um 0,1% nach und liegt aktuell bei 9,3%. Damit markiert die Quote den niedrigsten Stand seit mehr als acht Jahren. Der aktuelle Rückgang von 233.000 Personen lag deutlich über den durchschnittlichen Rückgängen von 111.000 Arbeitslosen.
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© Moody´s Analytics
Die Erholung steht auf soliden Füßen, die Unterstützung kam aus sämtlichen Ländern der Euro-Zone außer dem wirtschaftlich wenig bedeutenden Finnland. Aus Italien und Spanien wurde der größte Beitrag geliefert, die Quoten fielen von 11,5% auf 11,1% und von 18,1% auf 17,8%. Die Jugendarbeitslosigkeit in der Euro-Zone lag im April bei 18,7% nach 21,4% vor einem Jahr. Traurige Spitzenreiter sind Spanien mit immer noch sehr hohen 39,3% und Italien mit 34%.
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© Moody´s Analytics (Italien Arbeitslosenrate)
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© Moody´s Analytics (Spanien Arbeitslosenrate)
Die Rückkehr von Erfolgsmeldungen hilft dabei, Reformen anzugehen. Es ist immer wieder die Rede davon, dass die Regierungen in den Südländern dank der EZB die Umsetzung von Reformen eingestellt haben. Als Beispiel fällt Matteo Renzi ein, der mit seiner geplanten Entmachtung des Senats eine Bruchlandung erlitt und zurücktreten musste.
Nun hat die amtierende Regierung eine Vertrauensabstimmung erfolgreich hinter sich gebracht, die den Abbau des Haushaltsdefizits besiegeln sollte. Nun muss noch der vorgenannte Senat zustimmen, dann werden Einsparungen von 3,4 Mrd. Euro in den neuen Planungen berücksichtigt. Das Land steht unter Druck der Europäischen Union, die von der Regierung neue Reformen in der Haushaltsplanung verlangt.