Die Tage der Finanzmarkt-Hausse sind gezählt - Gold und Silber werden strahlen
15.06.2017 | Mark J. Lundeen
- Seite 3 -
Ich werde Ihnen einen kleines Geheimnis über die Edelmetalle verraten, das sonst niemand weiß. Gold und Silber steigen nicht infolge von "Inflation", wie die "Marktexperten" den Fernsehzuschauern versichern. Was infolge von Inflation steigt, sind die Preise an den Aktien-, Anleihe- und Immobilienmärkten. Die geldpolitischen Entscheidungsträger würden das auch nicht anders wollen. Gold und Silber steigen dagegen, wenn Aktien, Anleihen und Immobilien von einer Welle der Deflation erfasst werden, der Marktwert der Papierassets einbricht und das Kapital die Finanzmärkte fluchtartig verlässt.Ich will nicht vorhersagen, wann das geschehen wird, denn ich weiß es nicht. Doch wenn die Anleiherendite und die Zinssätze erneut zu steigen beginnen, so wie das zwischen den frühen 1950er und den frühen 1980er Jahren der Fall war, werden sich Gold und Silber als bestes Investment des Lebens erweisen. Und es wird auch nicht drei Jahrzehnte dauern, bis der Bullenmarkt der alten monetären Metalle in vollem Gange ist. Es könnte allerdings sein, dass die physischen Edelmetalle schon ein Jahr nach Beginn der neuen Hausse nicht mehr für Papiergeld zu haben sind, das von den Zentralbanken herausgegeben und verwaltet wird.
All das scheint heute noch in weiter Ferne zu liegen - bis man ausrechnet, wie hoch die Zinszahlungen der US-Regierung bei einem Zinssatz von mehr als 5% wären. Hätte die US-Regierung die Kopplung des Dollars an einen Goldpreis von 35 $ im Jahr 1971 nicht leichtsinnig abgeschafft, wäre es dem Finanzministerium niemals möglich gewesen, solche gigantischen Schulden aufzunehmen. Das zeigt uns recht eindeutig, dass die Ausweitung der Staats-, Unternehmens- und Privatschulden von Anfang an geplant war.
Wenn die Rendite und die Zinsen in den kommenden Jahren wieder steigen, werden sich das Finanzministerium und ein großer Teil der amerikanischen Unternehmen vielleicht überlegen müssen, wie sie am besten Insolvenz erklären. Bedanken können sie sich dann bei der Fed und der Art, wie diese seit der Ernennung Alan Greenspans zum Vorsitzenden im Jahr 1987 die Kreditmärkte beeinflusste.
Doch schieben wir diesen Gedanken zunächst beiseite und werfen wir noch einen Blick auf die Stufensumme und den "15 Count" (Nettoanzahl der Tage mit Kursgewinnen innerhalb der letzten 15 Handelstage) von Gold und dem Dow Jones. Beide Märkte könnten sich kurzfristig positiv entwickeln, doch die Performance des Goldmarktes seit 2011 bleibt insgesamt frustrierend.
Gold und Silber sind stark in die letzte Woche gestartet, doch am Mittwoch zeigten die Kurse Anzeichen der Schwäche - ein typisches Muster der letzten sechs Jahre. In einer Welt, in der die Zentralbanken Amok laufen und so ziemlich jeder Papier-Anlageklasse, die irgendwo auf der Welt gehandelt wird, "Liquiditätsspritzen" verpassen, ist das vollkommen absurd.
Die explodierenden Kurse der Kryptowährungen (wie z. B. Bitcoin) sind symptomatisch für ein inflationäres Währungssystem, in dem die Liquidität beginnt, in andere, nicht von offizieller Seite anvisierte Bereiche durchzusickern. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Notenbanker und Politiker Maßnahmen gegen die digitalen Währungen ergreifen, so wie sie auch gegen Gold und Silber vorgegangen sind. Ich bin gespannt, wie sie versuchen werden, das Problem zu korrigieren. Zweifellos werden sie den Besitzern dieser Kryptowährungen dabei soviel Schaden wie möglich zufügen.
Vergessen Sie nicht, dass der Versuch die Kursniveaus zu managen schon immer ein schwachsinniges Unterfangen idiotischer Akademiker war, die unfähig sind, aus der Vergangenheit zu lernen. Die Tage, an denen es ihnen noch gelingen wird, die Bewertungen innerhalb der Parameter ihrer geldpolitischen Vorstellungen zu halten, sind gezählt. Wenn die Edelmetallhausse erst einmal die Kontrolle über die Märkte übernimmt, wird das nicht zu übersehen sein. Auch die Zinsen und Anleiherendite werden dann wieder in die Höhe schießen, jedem Diktat der Geldpolitik zum Trotz (siehe dazu der Chart, der nach der untenstehenden Tabelle folgt).
Das Jahr 1958 war aus verschiedenen Gründen bemerkenswert. Beispielsweise begann damals ein Run auf die physischen Goldreserven der USA, der erste endete, als Präsident Nixon 1971 das Goldfenster schloss. Das Problem war, dass die verantwortlichen Behörden schon seit 1945 mehr Papiergeld herausgaben als durch die Goldbestände des Finanzministeriums gedeckt war (siehe Tabelle).
Das stellte eine Verletzung der im Rahmen des Bretton-Woods-Systems festgelegten Goldpreisbindung des US-Dollars dar, derzufolge eine Unze 35 $ entsprach.
Der nachfolgende Chart macht deutlich, ab wann die Finanzmärkte nicht mehr der Ansicht waren, dass der US-Dollar Gold wert ist - ab 1958, als die Anleiherendite zu klettern begannen. Dieser Anstieg der Rendite (bzw. der Rückgang der Anleihepreise) setzte sich bis 1981 fort. In dieser Zeit erlebten die Vereinigten Staaten einen 23 Jahre andauernden Bärenmarkt der festverzinslichen Vermögenswerte, der Privatanleger, Treuhandfonds und Bildungsstiftungen ruinierte. Die Regierung und ihr Bankensystem (oder sollte ich sagen das Bankensystem und seine Regierung?) entschieden, privates Vermögen mittels Währungsinflation zu stehlen. Wie die obenstehende Tabelle zeigt, wird dieser Raubzug bis zum heutigen Tag fortgesetzt.