Silber: Es geht bald los! Kaufkurse!
29.06.2017 | Florian Grummes
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8. PlatinDer Platinpreis hielt sich in den letzten Wochen an meinen Fahrplan und schlitterte ohne große Schwankungen langsam gen Süden. Zum Wochenauftakt wurde ein vorläufiger Tiefpunkt bei 912,10 USD verzeichnet. Seitdem können sich die Notierungen minimal erholen. Platin bleibt mit dieser Kursentwicklung das mit Abstand schwächste der vier Edelmetalle.
Gleichzeitig kann man aber berechtigterweise argumentieren, dass Platin nun wirklich extrem unterbewertet ist. So ist das Gold/Platin-Ratio mit einem Wert von 1,35 erneut an die Höchststände des letzten Jahres herangelaufen. Eine Besserung lässt sich aus dem Ratio-Chart jedoch (noch) nicht herauslesen.
Auf dem Tageschart für den Platinpreis steht hingegen nach wie vor das absteigende Dreieck im Raum. Kommt es zu einem Durchbruch unter die Unterstützungszone zwischen 890 und 900 USD brennt der Chart lichterloh und wir müssten von deutlich tieferen Kursen ausgehen. Wie dieses extrem bärische Szenario zu den an sich bullischen Setups auf den Charts für Gold, Silber und Palladium passen soll, bleibt jedoch fraglich.
In jedem Fall müssen die Platinbullen möglichst zügig die 50-Tagelinie (938 USD) zurückgewinnen. Die 200-Tagelinie (963 USD) verläuft momentan eine Etage höher und wäre das Idealziel einer ersten Erholung. Neben der 200-Tagelinie warten im Bereich um 960 USD auch noch das obere Bollinger Band (963 USD) sowie die Abwärtstrendlinie seit dem letzten August. Kann der Platinpreis diesen geballten Widerstand überwinden, verbessert sich die Lage schlagartig. Bis dahin fehlen aktuell lediglich knapp 40 USD bzw. gerade mal 4,1%.
Positiv stimmt die klar überverkaufte Stochastik. Dem Oszillator gelang die bärische Transformation in den "embedded Status" nicht, so dass hier in Kürze eigentlich mit einem Kaufsignal zu rechnen ist.
In der Summe bleibt die Bewertung "noch bärisch". Idealerweise kann die Marke von 900 USD verteidigt werden und Platin startet gemeinsam mit den anderen Edelmetallen in Kürze eine Erholung.
Handelsempfehlung:
In Euro ist der Platinpreis jetzt sehr günstig! In meinen Augen ein klarer Kauf mit einem Limit von 820 EUR.
9. Palladium
Wieder einmal marschierte der Palladiumpreis den restlichen Edelmetallkursen vorneweg. Die bärische Auflösung des aufsteigenden Keils Mitte Mai haben die Bullen längst egalisiert und trieben die Notierungen zuletzt bis auf ein neues Hoch bei 891 USD. Hier hat es sich der Palladiumpreis seit einigen Handelstagen oberhalb der ehemaligen Trendlinie des alten Keils gemütlich gemacht und läuft seitwärts.
Angesichts der sich klar verschlechternden Lage bei den Indikatoren könnte es sich dabei aber um die Ruhe vor dem Sturm handeln. So hat die Stochastik das neue Hoch nicht mehr bestätigt, sondern das Kursgeschehen schon Ende Mai mit einem nach wie vor aktiven Verkaufssignal quittiert. Nun droht auch beim MACD ein frisches Verkaufssignal. Kurse oberhalb von 850 USD sind also vorläufig mit einer gewissen Skepsis zu betrachten. Kommt es zu einem Rücksetzer wartet um 825 USD eine neue durchaus tragfähige Unterstützung.
Im großen Bild jedoch hinterlassen die immer stärker werdenden negativen Divergenzen ein großes Fragezeichen. Noch aber ist der Aufwärtstrend eindeutig intakt und erst bei weit entfernten Kursen unterhalb von 780 USD gebrochen. Somit rechtfertigt sich eine "noch bullische" Einschätzung.
Handelsempfehlung:
Palladium bleibt bis auf weiteres eine Halteposition.
10. Zusammenfassung & Konklusion
Die Edelmetalle stecken in der typischen Frühsommerkorrektur und loten bei sehr niedriger Volatilität aktuell ihre Tiefs aus. Sowohl Gold als auch Silber sind für mich in der Kaufzone angekommen und sollten sich in Kürze wieder nach oben absetzen können.
Ob es sich dann bereits um den Startschuss der lange erwarteten große Aufwärtswelle in Richtung 1.500 USD für den Goldpreis bzw. 26,00 USD für den Silberpreis handelt, ist noch nicht sicher. Es wäre durchaus möglich, dass die Edelmetalle im Anschluss auf eine jetzt startende neuerlichen Erholung ähnlich wie im Sommer 2007 aufgrund einer Korrektur an den Aktienmärkten bis Mitte August doch noch eine weitere Korrekturschleife drehen. Diese sollte aber nicht mehr unter die aktuellen Niveaus führen, sondern vor allem beim Gold die dann flach verlaufenden 200-Tagelinie respektieren und diese dann als Sprungbrett für den folgenden Anstieg nutzen.
Nur ein deutlich stärkerer US-Dollar (von dem momentan nichts zu sehen ist), könnte nochmals für ungemütliche Wochen bzw. Kurse unterhalb von 1.240 USD bzw. 16,40 USD sorgen. Den Flashcrash vom Montag würde ich nicht überwerten wollen, denn die Edelmetallen haben ihn bislang ganz gut weggesteckt.
Insgesamt und ungeachtet kurzfristiger Rücksetzer sieht das Bild beim Gold- und Silberpreis immer konstruktiver aus und bestätigt mich in der Erwartung eines starken zweiten Halbjahres.
© Florian Grummes
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Quelle: pro aurum Silberedition vom 28.06.2017
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