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Silber weiterhin gut unterstützt

03.07.2017  |  Martina Fischer
Positiver Ausblick für Gold

Die Berichtswoche startete für Gold aufregend. Am Montagmorgen gegen 10 Uhr kam es zu einem Flashcrash. An den Finanzmärkten ist das die Bezeichnung für starke Kurseinbrüche, die oft nur Minuten andauern. In unserem Falle verlor Gold innerhalb einer Minute 1,6% seines Wertes und fiel von 1.255 $/oz auf 1.236 $/oz. Der Auslöser hierfür war allem Anschein nach ein "Fat finger"-Vorfall, welcher das Volumen für Gold-Future-Kontrakte an der Rohstoffbörse Comex in die Höhe schießen ließ.

Interessanterweise konnte sich Gold von diesem Schock im Laufe der Woche nur langsam erholen. Am Dienstag stellte der EZB-Vorsitzende Draghi in seiner Rede eine Anpassung der aktuellen Geldpolitik in Aussicht und löste damit starke Reaktionen auf den Finanzmärkten aus. Unter anderem konnte der Euro am Mittwochmorgen auf ein 10-Monats-Hoch über 1,14 USD/EUR steigen. Im Zuge dessen fiel der Euro-Goldkurs auf ein 6-Monats-Tief von 1.090 €/oz.

Auf der physischen Seite lagen die chinesischen Importe im Mai bei nur ca. 45t, während im April noch 75t importiert wurden. Die ETF Bestände sind aktuell um etwa 200 Tsd. Unzen höher als noch im letzten Monat, während die Longpositionen an der Comex auf ein 5-Wochen-Tief gerutscht sind. Grundsätzlich bleibt die allgemeine Markterwartung aber weiterhin positiv, was insbesondere auch durch hohes Kaufinteresse auf dem aktuellen Preislevel bestätigt wird.

Die Analysten von Goldman Sachs korrigierten sogar ihren 12-Monats-Forecast in der Berichtswoche von 1.150 $/oz auf 1.250 $/oz. Die Goldman-Analysten basieren ihre Annahme insbesondere auf Enttäuschungspotenzial im Aktienmarkt, steigendem BIPs in Emerging Markets sowie einem begrenztem Minenangebot. Diese Woche wird jedoch zunächst eine ruhige Handelswoche erwartet, da in den USA ein verlängertes Wochenende um den Unabhängigkeitsfeiertag ansteht.


Silber weiterhin gut unterstützt

Silber eröffnete die Berichtswoche mit 16,74 $/oz. Nach dem Preissturz im Gold gab das Edelmetall ebenfalls auf 16,39 $/oz nach, konnte sich aber im Laufe der Woche wieder stabilisieren. Als Schlusskurs wurden 16,65 $/oz veröffentlicht.

Silber konnte zuletzt starke Importe nach China verbuchen. Im Jahresvergleich stieg die Menge um mehr als ein Drittel auf den höchsten Wert seit Dezember 2010 an. Auch die Industrienachfrage sollte in nächster Zeit weiter anziehen, da die Weltwirtschaft weiter ein Wachstum aufweist.

Dafür spricht außerdem, dass die Minenproduktion im Vergleich zu 2016 bisher noch nicht weiter gestiegen ist. Aus diesen Gründen könnte sich Silber auch aus den Fängen des Goldpreises lösen. Für die kommende Handelswoche erwarten wir charttechnische Unterstützung bei 16,45 $/oz (Fibonacci-Retracement) sowie Widerstand bei 17,00 $/oz.


Platinschmuck als Hoffnungsträger

Platin eröffnete Anfang letzter Woche bei 924 $/oz, und war durch einen Seitwärtstrend ohne größere Preisvolatilitäten geprägt. Zum Ende der Berichtswoche schloss Platin bei 921 $/oz.

Platinpreise sind aufgrund der stagnierenden Nachfrage aus dem europäischen Automobilsektor anhaltend auf eher niedrigem Niveau. Am Montag mussten zudem die von Bloomberg erfassten Platin-ETFs mit gut 40 Tsd. Unzen den größten Tagesabfluss seit November 2015 hinnehmen. Einige Marktteilnehmer halten allerdings den Kurseinbruch aufgrund des Automobilmarktes für überzogen und gehen ebenfalls davon aus, dass die Nachfrage insbesondere nach Platinschmuck zukünftig anziehen wird.

Letztere soll nicht nur durch die veränderten Kundenpräferenzen für Schmuck, sondern vor allem auch durch das Wirtschaftswachstum sowie Urbanisierung in China vorangetrieben werden. So wird heute bereits Platin bei Diamant- sowie im Hochzeitsschmuck bevorzugt verarbeitet. In welchem Ausmaß die vermehrte Platinschmucknachfrage in Zukunft die sich anbahnende Substitution des Metalls im Automobilmarkt kompensieren kann, bleibt jedoch abzuwarten.


Palladium im leichten Abwärtstrend

Palladium hat vergleichsweise eine eher schwache Woche hinter sich. So eröffnete das Metall die Berichtswoche bei 856 $/oz um über die Woche hinweg sukzessive an Wert abzugeben. Am Freitag schloss Palladium bei 841 $/oz. Seit Monatsbeginn sind auch in Palladium-ETFs Abflüsse von über 65 Tsd. Unzen zu verzeichnen. Nichtsdestotrotz gehören die Palladium ETFs im Juni zu den Top-Performern unter den Exchange-Traded Funds.

Es muss somit unverändert erwähnt werden, dass Palladium dieses Jahr alle anderen börsengehandelten Edelmetalle übertroffen hat (Anstieg um 28% seit Jahresbeginn). Am Donnerstag wurden zudem die NYMEX Palladium Future Margins nun die dritte Woche in Folge um 20% erhöht, was unverändert durch die Preisvolatilität getrieben wird.


Rhodium zeigt sich stabil; Ruthenium weiterhin lustlos; Weiterhin gutes Interesse im Iridium

Rhodium hat im Laufe der Woche weiterhin hohes Kaufinteresse gesehen und sich - bedingt duch hohe Umsätze - noch einmal um 30 $ nach oben bewegt. Käufe kamen von allen Anwendern und Verbrauchern, sowohl aus der Absicherungsseite. Besonders hervorzuheben waren wie fast immer die Automobil- und Chemieindustrie. Zum Ende der Woche kam dann etwas Entspannung in den Markt und das Angebot war deutlich höher als in den Tagen davor. Es könnte sein, dass sich der Markt aufgrund der beginnenden Urlaubszeit etwas konsolidiert und daher der Preis sich seitwärts bewegt oder sogar etwas tiefer handelt.

Weiterhin wenig Neuigkeiten gibt es im Ruthenium, das sich momentan als etwas richtungslos erweist. Der Markt wartet scheinbar auf neue Nachrichten, die es allerdings momentan (noch) nicht gibt. Die Iridium Situation ist nach wie vor unverändert und physische Käufe stehen weiterhin einem etwas eingeschränkten Angebot gegenüber. Wenn diese Konstellation anhält, dann wird sich dies auch mittel- und langfristig im Preis widerspiegeln, der dementsprechend weiter steigen wird.


© Youn-Chong Choi, Manager - Precious Metals Solutions
Heraeus Metallhandelsgesellschaft mbH



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Alle im Bericht genannten Preise sind Geldkurse im Interbankenmarkt, die Charts basieren auf Thomson Reuters.




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