Interview: "Die Notenbanken haben das Geldsystem nur augenscheinlich stabilisiert"
17.07.2017 | Mack & Weise
Andreas Marquart: Herr Schnabel, wie ist die Stimmung im Hause "Mack & Weise" bezüglich der Fokussierung auf Edelmetalle in Ihren Fonds? Die Edelmetalle und mit ihnen die Minenunternehmen kommen nicht aus ihrer Korrektur heraus, während Dax & Co. immer neue Rekorde erklimmen …
Volker Schnabel: Der größte Fehler bei Investitionen an den Finanzmärkten ist es, sich von Emotionen treiben zu lassen. Nach unserer Einschätzung befinden sich nicht nur die Aktienmärkte, sondern mit Ausnahme der Edelmetalle nahezu alle Assets in einer Blase. Und da man nicht weiß, wann diese platzen, kann man sich nur entscheiden, ob man vor oder nach dem Platzen als "Idiot" dastehen will. Zwar meinen derzeit immer mehr Marktteilnehmer, "this time is different", doch schon der Maestro der Finanzblasen Alan Greenspan musste zugeben: "Alle Blasen platzen - alle!"
Das seit 2008 laufende Geldexperiment der Notenbanken, ein Überschuldungsproblem nun mit der Steigerung seiner Ursache - Schulden - lösen zu wollen, wird am Ende niemals funktionieren.
Zinsen, die eigens auf 5.000-Jahrestiefs heruntermanipuliert werden mussten, um die jenseits aller Vorstellungen mit rund 217.000 Mrd. USD höchste Verschuldung in der Menschheitsgeschichte "finanzierbar" erscheinen zu lassen, die inzwischen mit größtem Selbstverständnis laufende Staats- als auch Unternehmensfinanzierung mit der Druckerpresse oder die Dauer-Rettung des nach wie vor maroden Bankensektors zeigen nur allzu deutlich, dass die gefeierte Notenbank-Geldpolitik das heutige Kreditgeldsystem nur augenscheinlich stabilisiert, in Wirklichkeit aber zur dessen Fragilität beiträgt.
Angesichts dieser Fakten und den damit verbundenen unkalkulierbaren Risiken sehen wir die preisliche Entwicklung von Gold und Silber sehr gelassen und werden daher unseren Fokus auf die beiden Währungsmetalle beibehalten. Mag so manch einer trotz der deutlich sichtbaren geldpolitischen Fehlentwicklungen an der Richtigkeit dieser Strategie zweifeln, so sollte man einmal genau auf das Verhalten großer Notenbanken schauen.
Unmittelbar nach Krisenausbruch im Frühjahr 2009 haben diese nach einem jahrzehntelangen Räumungsverkauf wieder begonnen, Gold im beachtlichen Ausmaß zu akkumulieren! Wenn also selbst die Notenbanken den Vertrauensverlust in die Papierwährungen dokumentieren, dann zeigt sich unabhängig des im Goldpreis ohnehin vorhandenen enormen Kurspotenzials, dass Gold die ultimative Versicherung für den Fall ist, dass das größte Geldexperiment der Geschichte scheitert.
Volker Schnabel: Der größte Fehler bei Investitionen an den Finanzmärkten ist es, sich von Emotionen treiben zu lassen. Nach unserer Einschätzung befinden sich nicht nur die Aktienmärkte, sondern mit Ausnahme der Edelmetalle nahezu alle Assets in einer Blase. Und da man nicht weiß, wann diese platzen, kann man sich nur entscheiden, ob man vor oder nach dem Platzen als "Idiot" dastehen will. Zwar meinen derzeit immer mehr Marktteilnehmer, "this time is different", doch schon der Maestro der Finanzblasen Alan Greenspan musste zugeben: "Alle Blasen platzen - alle!"
Das seit 2008 laufende Geldexperiment der Notenbanken, ein Überschuldungsproblem nun mit der Steigerung seiner Ursache - Schulden - lösen zu wollen, wird am Ende niemals funktionieren.
Zinsen, die eigens auf 5.000-Jahrestiefs heruntermanipuliert werden mussten, um die jenseits aller Vorstellungen mit rund 217.000 Mrd. USD höchste Verschuldung in der Menschheitsgeschichte "finanzierbar" erscheinen zu lassen, die inzwischen mit größtem Selbstverständnis laufende Staats- als auch Unternehmensfinanzierung mit der Druckerpresse oder die Dauer-Rettung des nach wie vor maroden Bankensektors zeigen nur allzu deutlich, dass die gefeierte Notenbank-Geldpolitik das heutige Kreditgeldsystem nur augenscheinlich stabilisiert, in Wirklichkeit aber zur dessen Fragilität beiträgt.
Angesichts dieser Fakten und den damit verbundenen unkalkulierbaren Risiken sehen wir die preisliche Entwicklung von Gold und Silber sehr gelassen und werden daher unseren Fokus auf die beiden Währungsmetalle beibehalten. Mag so manch einer trotz der deutlich sichtbaren geldpolitischen Fehlentwicklungen an der Richtigkeit dieser Strategie zweifeln, so sollte man einmal genau auf das Verhalten großer Notenbanken schauen.
Unmittelbar nach Krisenausbruch im Frühjahr 2009 haben diese nach einem jahrzehntelangen Räumungsverkauf wieder begonnen, Gold im beachtlichen Ausmaß zu akkumulieren! Wenn also selbst die Notenbanken den Vertrauensverlust in die Papierwährungen dokumentieren, dann zeigt sich unabhängig des im Goldpreis ohnehin vorhandenen enormen Kurspotenzials, dass Gold die ultimative Versicherung für den Fall ist, dass das größte Geldexperiment der Geschichte scheitert.