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Silber: Finale Kapitulation ist ausgestanden! Neue Aufwärtswelle gestartet!

20.07.2017  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
8. Platin

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Der Platinpreis testete in den vergangenen drei Wochen erneut die markante Unterstützungszone um 890 bzw. 900 USD. Nochmals konnten sich die Notierungen hier in den letzten Tagen erholen und haben nun wieder die entscheidende Abwärtstrendlinie erreicht. Leider konkretisiert sich durch dieses Kursverhalten das absteigende Dreieck weiter und man fühlt sich in das Jahr 2013 zurückversetzt. Damals durchbrachen die Bären das absteigende Dreieck am Goldmarkt (Nackenlinie 1.525 USD) nach unten und der Goldpreis crashte in die Tiefe.

Ein ähnliches Schicksal droht nun auch dem Platinpreis. Gelingt den Bären ein erneuter Abfall unter die Marke von 900 USD, steht Polen offen und Platin dürfte knapp 200 USD in die Tiefe rauschen!

Das einzige was jetzt hilft ist ein möglichst schneller Befreiungsschlag über die Abwärtstrendlinie. Gelingt den Bullen dies, wäre die Situation entschärft. Eigentlich spricht das bullische Set-Up beim Gold und Silber für diesen Weg. Dennoch kocht Platin seit Monaten sein eigenes Süppchen und kommt bislang nicht auf die Beine.

Neben der überverkauften Lage macht auch die Lage am Terminmarkt Hoffnung. Hier haben die kommerziellen Händler ihre Shortposition auf den niedrigsten Stand seit dem Juli 2009 zurückgefahren!

In der Summe muss der Platinchart innerhalb des absteigenden Dreiecks "neutral" bewertet werden. Kommt es zum Anstieg über die Marke von 945 USD wird es automatisch bullisch. Drücken die Bären die Preise aber erneut unter die Marke von 900 USD müsste es zu einem Crash in Richtung 750/700 USD kommen.


Handelsempfehlung:

Trotz des drohenden absteigenden Dreiecks erscheint mir der Preis für eine Feinunze Platin derzeit günstig und als langfristige Anlage bzw. Diversifikation sicherlich interessant. Die Kaufempfehlung unterhalb von 820 EUR bleibt deswegen bestehen.


9. Palladium:

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Während ich von der Schärfe der Kapitulation am Silbermarkt doch etwas überrascht wurde, war meine Erwartungshaltung für den Palladiumpreis eine Punktlandung. So kam es zum erwarteten Rücksetzer an die steigende 50-Tagelinie (829,23 USD) und einer anschließenden Erholung in den Bereich um 870 USD. Damit bleibt Palladium das stärkste der vier Edelmetalle.

Allerdings hat die Erholung der letzten acht Handelstage bereits zu einer überkauften Stochastik geführt. Zudem lässt auch das obere Bollinger Band (881,70 USD) nicht mehr viel Luft nach oben zu. Insofern scheint die Oberseite limitiert, während auf der Unterseite die 50-Tagelinie (829,23 USD) in Verbindung mit der Unterstützungszone um 815 - 830 USD weiterhin eine sehr solide Basis bildet. Insofern dürfte der Palladiumpreis vorerst zwischen 885 USD und 815 USD weiter seitwärts laufen.

Insgesamt ist weiterhin eine "bullische" Einschätzung gerechtfertigt, denn der Trend zeigt hier nach wie vor nach oben und ist klar etabliert. Dennoch bleiben aber die großen Fragezeichen aufgrund der sich weiter aufschaukelnden negativen Divergenzen beim MACD und RSI.


Handelsempfehlung:

Palladium bleibt bis auf weiteres eine Halteposition.


10. Zusammenfassung & Konklusion

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Tatsächlich kam es in den vergangenen drei Monaten wie erwartet zu einer deutlichen Korrektur im Edelmetallsektor. Dabei geriet insbesondere der Silberpreis massiv unter Druck. Dass hier die bereits seit dem Sommer 2016 laufende Korrektur mit einem brutalen Flash Crash beendet werden würde, konnte natürlich niemand vorhersehen. Rückblickend ist dieser Crash aber wohl ein klares Zeichen der finalen Kapitulation und dürfte den Silbermarkt vollständig bereinigt haben.

Ich gehe nun davon aus, dass die Edelmetalle direkt am Beginn einer neuen Aufwärtswelle stehen. Zwar liefert die Charttechnik noch keine übergeordnete Bestätigung für einen neuen Aufwärtstrend, allerdings sind die beiden Analysebausteine "extrem hoher Pessimismus" und "sehr niedrige kommerzielle Shortposition" in Verbindung mit der ab jetzt stark stützenden Saisonalität für einen Antizykliker aktuell wichtiger.

Einzig der schwache US-Dollar will nicht so recht in den positiven Ausblick passen. So konnte der Goldpreis in den letzten Wochen von der Schwäche des Greenbacks überhaupt nicht profitieren, während der Aufwärtstrend des Euros gegen den US-Dollar mit eingebetteter Stochastik vorerst wie auf Schienen weiter nach oben läuft. Die CoT-Daten für den Euro sehen aber fürchterlich aus und lassen früher oder später eine heftige Gegenbewegung erwarten. Sollte sich der Goldpreis dann auch von einem wieder steigenden US-Dollar unbeeindruckt zeigen, wäre das extrem bullisch für die Edelmetalle. Die Erfahrung hat aber gezeigt, dass ein stärkerer US-Dollar meist Probleme für die Edelmetalle mit sich bringt.

Insofern kann ich momentan noch nicht hundertprozentige Entwarnung geben. Aber die Entwicklung der letzten Tage sieht gut aus und passt haargenau in das erwartete Szenario. Dem Goldpreis fehlen aktuell nur noch knapp 25 USD, um die seit sechs Jahren deckelnde Abwärtstrendlinie (ca. 1.265 USD) endgültig zu durchbrechen. Gelingt dies, steht der Rally in Richtung 1.500 USD im größeren Bild nicht mehr viel im Weg. Dann wird auch der Silberpreis im weiteren Jahresverlauf durchstarten und seinen Rückstand zügig aufholen.

Fällt der Goldpreis jetzt jedoch erneut unter 1.215 USD schrillen die Alarmglocken und ich müsste meinen bullischen Ausblick zurücknehmen.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Silberedition vom 18.07.2017
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