Droht ein katastrophaler Bärenmarkt innerhalb der nächsten zwölf Monate?
16.08.2017 | Mark J. Lundeen
In der letzten Woche war nicht alles eitel Sonnenschein. Am Montag schloss der Dow Jones auf einem neuen Allzeithoch, aber dann ging es bis zum Freitag bergab. Zudem wurden an der New York Stock Exchange seit langer Zeit wieder mehr 52-Wochen-Tiefs als 52-Wochen-Hochs verzeichnet, aber es ist noch zu früh, um sagen zu können, ob es sich dabei um einen neuen Trend handelt.
In Anbetracht all des Geredes über einen nuklearen Schlagabtausch zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten hätte ich an den Märkten deutlichere Kursrückgänge erwartet. Die Renditen der US-Staatsanleihen sind im Laufe der Woche sogar gesunken, weil die Anleger die Sicherheit der Schuldpapiere des größten Schuldners der Geschichte suchten. Im Moment ist der Aktienmarkt also noch nicht bereit für einen Einbruch und die alten monetären Metalle sind noch nicht bereit für ihre historischen Kursgewinne.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Finanzmärkte nicht reif für einen Crash wären - denn das sind sie definitiv. Die aktuellen Bewertungen sind grotesk, basieren auf dubiosen Gewinnzahlen und das gesamte Konstrukt beruht auf einem Kreditsystem, in dem die Zinsen schon viel zu lange viel zu niedrig sind. Damit meine ich, dass das Zinsniveau nicht erst seit Jahren, sondern schon seit Jahrzehnten zu gering ist, genauer gesagt seit Alan Greenspan die Großbanken der Wall Street im Oktober 1987 während eines Flash-Crashs zum ersten Mal rettete, indem er "ausreichende Liquidität" zur Verfügung stellte.
In diesem Artikel werde ich mich also auf Bärenmärkte konzentrieren und erklären, in welcher Hinsicht sie sich von Bullenmärkten unterscheiden. Ich gehe davon aus, dass Informationen dieser Art in nicht allzu ferner Zukunft sehr nützlich sein werden.
Bärenmärkte weisen zwei Eigenschaften auf, die während einer Hausse üblicherweise fehlen:
Den nächsten Chart habe ich schon seit Längerem nicht mehr veröffentlicht. Er zeigt alle Tage seit Januar 1900, an denen der Dow Jones gegenüber dem Schlussstand des vorherigen Handelstages um mindestens 2% gestiegen oder gefallen ist. Seit dem 2. Januar 1900 gab es an der NYSE 31.858 Handelstage, aber tägliche Kursbewegungen von 2% oder mehr verzeichnete der Aktienindex nur an 1.813 Tagen. Die größten täglichen Aufwärtsbewegungen der letzten 117 Jahren fielen übrigens in die Zeit der Großen Depression und der Baisse während der letzten Finanzkrise. Während der Großen Depression legte der Dow Jones zum Teil mehr als 15% an einem einzigen Tag zu und während der Kreditkrise kam es zu Kursgewinnen von über 10%. Große tägliche Kurssprünge sind also keineswegs ein Merkmal von Bullenmärkten!
Der obenstehende Chart ist interessant, aber nicht die beste Art, diese Daten darzustellen. Um die Verbindung zwischen der Zunahme der täglichen Volatilität und Bärenmärkten zu illustrieren, verwende ich einen Wert, den ich als "200-Count" bezeichne. Das ist die Anzahl der Tage mit Kursbewegungen von mindestens 2% beim Dow Jones innerhalb der jeweils letzten 200 Handelstage (siehe folgender Chart). Diese Bewegungen können sowohl aufwärts als auch abwärts gerichtet sein - für Mr. Bear spielt das keine Rolle. An einem Tag zerfleischt er die Bullen mit heftigen Kurseinbrüchen, am nächsten macht er den Shorts mit einer plötzlichen Rally den Garaus. So läuft es an den Märkten eben, wenn der Bär sie fest im Griff hat.
Seit dem Boden, den die Aktienmärkte im Zuge der Hypothekenkrise im März 2009 bildeten (F im folgenden Chart) hat die tägliche Volatilität des Dow Jones deutlich abgenommen. Genau das ist während einer enormen, acht Jahre währenden Hausse auch zu erwarten. Heute umfasst der 200-Tages-Ausschnitt alle Handelstage seit dem 26. Oktober 2016. Der letzte Tage mit extremer Volatilität beim Dow Jones war der 7. November 2016, d. h. der 200-Count liegt zum Ende der Woche bei 1. Doch in nur neun Handelstagen wird er wahrscheinlich wieder 0 betragen.
In Anbetracht all des Geredes über einen nuklearen Schlagabtausch zwischen Nordkorea und den Vereinigten Staaten hätte ich an den Märkten deutlichere Kursrückgänge erwartet. Die Renditen der US-Staatsanleihen sind im Laufe der Woche sogar gesunken, weil die Anleger die Sicherheit der Schuldpapiere des größten Schuldners der Geschichte suchten. Im Moment ist der Aktienmarkt also noch nicht bereit für einen Einbruch und die alten monetären Metalle sind noch nicht bereit für ihre historischen Kursgewinne.
Das bedeutet jedoch nicht, dass die Finanzmärkte nicht reif für einen Crash wären - denn das sind sie definitiv. Die aktuellen Bewertungen sind grotesk, basieren auf dubiosen Gewinnzahlen und das gesamte Konstrukt beruht auf einem Kreditsystem, in dem die Zinsen schon viel zu lange viel zu niedrig sind. Damit meine ich, dass das Zinsniveau nicht erst seit Jahren, sondern schon seit Jahrzehnten zu gering ist, genauer gesagt seit Alan Greenspan die Großbanken der Wall Street im Oktober 1987 während eines Flash-Crashs zum ersten Mal rettete, indem er "ausreichende Liquidität" zur Verfügung stellte.
In diesem Artikel werde ich mich also auf Bärenmärkte konzentrieren und erklären, in welcher Hinsicht sie sich von Bullenmärkten unterscheiden. Ich gehe davon aus, dass Informationen dieser Art in nicht allzu ferner Zukunft sehr nützlich sein werden.
Bärenmärkte weisen zwei Eigenschaften auf, die während einer Hausse üblicherweise fehlen:
- hohe tägliche Volatilität (Tage mit Kursschwankungen von mindestens 2% beim Dow Jones)
- hohe Marktbreite als Verhältnis zwischen steigenden und sinkenden Aktien (Tage mit Advance-Decline-Werten von mindestens 70% an der NYSE)
Den nächsten Chart habe ich schon seit Längerem nicht mehr veröffentlicht. Er zeigt alle Tage seit Januar 1900, an denen der Dow Jones gegenüber dem Schlussstand des vorherigen Handelstages um mindestens 2% gestiegen oder gefallen ist. Seit dem 2. Januar 1900 gab es an der NYSE 31.858 Handelstage, aber tägliche Kursbewegungen von 2% oder mehr verzeichnete der Aktienindex nur an 1.813 Tagen. Die größten täglichen Aufwärtsbewegungen der letzten 117 Jahren fielen übrigens in die Zeit der Großen Depression und der Baisse während der letzten Finanzkrise. Während der Großen Depression legte der Dow Jones zum Teil mehr als 15% an einem einzigen Tag zu und während der Kreditkrise kam es zu Kursgewinnen von über 10%. Große tägliche Kurssprünge sind also keineswegs ein Merkmal von Bullenmärkten!
Der obenstehende Chart ist interessant, aber nicht die beste Art, diese Daten darzustellen. Um die Verbindung zwischen der Zunahme der täglichen Volatilität und Bärenmärkten zu illustrieren, verwende ich einen Wert, den ich als "200-Count" bezeichne. Das ist die Anzahl der Tage mit Kursbewegungen von mindestens 2% beim Dow Jones innerhalb der jeweils letzten 200 Handelstage (siehe folgender Chart). Diese Bewegungen können sowohl aufwärts als auch abwärts gerichtet sein - für Mr. Bear spielt das keine Rolle. An einem Tag zerfleischt er die Bullen mit heftigen Kurseinbrüchen, am nächsten macht er den Shorts mit einer plötzlichen Rally den Garaus. So läuft es an den Märkten eben, wenn der Bär sie fest im Griff hat.
Seit dem Boden, den die Aktienmärkte im Zuge der Hypothekenkrise im März 2009 bildeten (F im folgenden Chart) hat die tägliche Volatilität des Dow Jones deutlich abgenommen. Genau das ist während einer enormen, acht Jahre währenden Hausse auch zu erwarten. Heute umfasst der 200-Tages-Ausschnitt alle Handelstage seit dem 26. Oktober 2016. Der letzte Tage mit extremer Volatilität beim Dow Jones war der 7. November 2016, d. h. der 200-Count liegt zum Ende der Woche bei 1. Doch in nur neun Handelstagen wird er wahrscheinlich wieder 0 betragen.