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Die Zukunft der Weltwirtschaft

21.09.2017  |  John Mauldin
- Seite 2 -
Uns geht es im Moment nicht viel anders. Wir blicken in die blau schimmernde Ferne und versuchen, die richtige Richtung einzuschlagen. Der genaue Weg ist uns noch unbekannt. Mit diesem Gedanken im Hinterkopf wollen wir die wichtigsten Wirkungskräfte betrachten, die die Zukunft der Wirtschaft gestalten werden. In den kommenden Wochen werde ich die einzelnen Faktoren dann noch detaillierter untersuchen. Was wir dabei lernen, wird die Grundlage für den letzten Teil meines Buches bilden.


Die Zukunft der Weltwirtschaft

Gleich zu Beginn werde ich den gefährlichsten Satz äußern, den es in diesem Zusammenhang gibt: Dieses Mal ist es anders. Ich gebe zu, dass sich manche Dinge nicht ändern werden. Aber jedem, der glaubt, die Zukunft werde ähnlich aussehen wie die Vergangenheit, steht ein unsanftes Erwachen bevor.

Es gibt derzeit drei hauptsächliche Einflussfaktoren, die die Entwicklung der Wirtschaft künftig bestimmen werden, ob diese uns nun gefallen oder nicht. Zwei davon sind die größten Blasen in der Geschichte der Menschheit:

  • 1. die globale Schuldenblase
  • 2. die Blase der Regierungsversprechen
  • 3. die Verschiebung der Angebotskurve

Ich weiß, dass die meisten meiner Leser mit den ersten beiden Punkten vertraut sein werden, aber der letzte wird dem ein oder anderen wohl nicht sofort einleuchten. Sehen wir uns alle drei Punkte kurz an.

Über die genaue Höhe der weltweiten Schulden gibt es hitzige Diskussionen. Zuerst muss man alle Schulden aufdecken, und das ist keine leichte Aufgabe, denn ein Teil davon wird gut versteckt. Doch im Großen und Ganzen können wir sagen, dass die globale Verschuldung bei rund 325% des Bruttoweltprodukts liegt und aktuell wahrscheinlich mehr als 225 Billionen $ beträgt. (Ich gehe dabei davon aus, dass die Verschuldung in den letzten neun Monaten im gleichen Tempo zugenommen hat wie im Jahr zuvor, obwohl wir wissen, dass sich das Schuldenwachstum beschleunigt.)

Dieser Chart von McKinsey ist fast drei Jahre alt, aber er illustriert das Schuldenwachstum im Laufe der Zeit und wir wissen, dass sich die Verschuldung in den letzten zwei Jahren weltweit um rund 26 Billionen $ erhöht hat.

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Zu dieser Grafik sind einige Bemerkungen nötig. Zum Ersten ist festzustellen, dass sich das Wachstum der Haushalts- und Finanzschulden verlangsamt hat. Die Unternehmensschulden haben sich weiterhin etwa im gleichen Tempo erhöht. Eine echte Beschleunigung des Schuldenwachstums ist dagegen bei der Kreditaufnahme durch die Regierungen zu beobachten. Zum Zweiten sind wir auf dem besten Weg dazu, die globale Verschuldung zwischen 2014 und 2021 viel stärker anzuheben als in den sieben vorhergegangenen Jahren. Zum Dritten wachsen die Schulden schneller als die Weltwirtschaft. Wir leihen also schneller Geld als wir Wohlstand schaffen können.

In den USA entspricht die Staatsverschuldung rund 100% des BIP bzw. 20 Billionen $ und wächst um etwa 1 Billion $ pro Jahr. Vergessen Sie das Gerede über das Haushaltsdefizit. Die Regierung lügt, weil sie das wahre Defizit nicht zugeben will. Sie können dieses ganz leicht herausfinden, wenn Sie sich ansehen, wie viel Geld das Finanzministerium bis Jahresende geliehen hat. Dann werden Sie feststellen, dass weitere 400-500 Milliarden $ an "außerbilanziellen" Schulden dazugekommen sind.


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