Anlagetipps für meine Kinder und Enkelkinder
27.09.2017 | Axel Merk
Zugegeben, ich habe noch gar keine Enkel, aber ich wollte die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass Sie mehr als nur die Überschrift lesen, wenn Sie alt genug sind, um selbst welche zu haben. Sollten wir jungen Menschen wirklich andere Investment-Ratschläge mit auf den Weg geben, als älteren? Ist es angesichts der aktuellen Spitzenkurse nicht eigentlich unverantwortlich, anderen zum Kauf finanzieller Assets zu raten? Im Folgenden möchte ich meine Gedanken zu diesem Thema darlegen, und diese werden hoffentlich nicht nur für meine eigenen Kinder von Nutzen sein.
Der Hedgefondsmanager Ray Dalio sagt gerne, dass er seine erste Aktie auswählte, weil sie weniger als 5 $ kostete und er damals durch einen Job als Caddie genau 5 $ angespart hatte. Eine tolle Geschichte, um das Eis zu brechen, aber sie zeigt auch, was in unserem Business falsch läuft: Wenn wir an Investments denken, denken unwillkürlich an die Aktienmärkte. Treten wir einen Schritt zurück und betrachten wir das Gesamtbild.
Mein ältester Sohn kam kürzlich vom College zurück, nachdem er einen Ferienjob beendet hatte. Dank unseres "Golden College Fund" ist unser Sohn in der glücklichen Lage, mit seinen Einnahmen keine College-Schulden abbezahlen zu müssen. (Für die Ausbildung unserer Kinder haben wir Sparrücklagen in physischem Gold angelegt. Details finden Sie in diesem Artikel von Forbes aus dem Jahr 2014.)
Wenn er die Studiengebühren zurückzahlen müsste, würde sich - wie bei jeder anderen Form der Verschuldung - die Frage stellen, ob man erwartet, dass die mit Hilfe von Investitionen generierten Kapitalerträge höher sind als die Zinsen, die man zahlen muss, wenn man die Schulden nicht tilgt und das Geld stattdessen anlegt. Natürlich ist es auch eine Frage der Risikotoleranz. Jemand, der keine Schulden hat, muss sich viel weniger Sorgen machen.
Apropos Sorgen: Ein Student ohne Schulden hat im Vergleich zu fast allen anderen Erwachsenen den Vorteil, dass er oder sie keine Verpflichtungen hat und insbesondere keine Familie ernähren muss. Ich behaupte, dass finanzielle Sorgen in erster Linie von den Ausgaben abhängen, nicht vom Einkommen. Je älter wir werden, desto mehr Verpflichtungen gehen wir ein. Es beginnt mit dem unerlässlichen Handyvertrag, später kommen dann die Monatsraten für ein Auto und vielleicht noch eine Hypothek dazu. Wenn man zudem für eine Familie sorgt, muss man dafür ebenfalls einen großen Teil des Haushaltseinkommens veranschlagen.
So gesehen ist das Leben eines Studenten also relativ leicht. Doch auch für jeden, der sich in einem komplexeren Lebensabschnitt befindet, könnte es sich lohnen, erneut zu prüfen, wo genau man steht. Die meisten von uns haben "Altlasten", die Kosten verursachen. Brauchen Sie den Kabelanschluss für 80 $ monatlich wirklich noch? Oder, am teureren Ende der Skala, das Ferienhaus, das sich als Kostenfalle erwiesen hat? Sollte es vielleicht verkauft werden oder von einem großen Posten auf der Ausgabenseite in eine Einnahmequelle verwandelt werden, indem Sie es auf Airbnb anbieten?
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Ihnen ein Vermögensberater nur das empfiehlt, wofür er eine Lizenz hat oder was seine Gesellschaft in ihrer Buchhaltung abrechnen kann? Wenn es jedoch um Investitionen geht, sollten Sie sich nicht zuallererst fragen, wo sie am besten ein Maklerkonto eröffnen, sondern was Sie erreichen wollen. Das Konto ist nur ein mögliches Mittel zum Zweck.
Viele sagen, dass junge Anleger es sich leisten könnten, aggressiver zu investieren, weil sie mehr Zeit haben, sich von Marktcrashs zu erholen. Doch auch hier liegt der Fokus immer auf den Aktienmärkten. Ich würde das anders ausdrücken: Ein junger Investor hat im Verhältnis zu seinen Ersparnissen ein sehr hohes Einkommenspotential. Angenommen, Sie verdienen nach Abschluss einer Hochschule 50.000 $ im Jahr und haben 5.000 $ auf einem Bankkonto.
Sie können es so betrachten: Die 50.000 $ sind die Erträge, die Sie jetzt dank einer Investition in sich selbst erhalten, und diese werden sich im Lauf der Zeit wahrscheinlich erhöhen. Aus diesem Grund können Sie Ihre 5.000 $ aggressiver anlegen. Das gilt übrigens unabhängig von Ihrem Alter. Selbst falls Sie einen Managerposten haben und hunderttausende Dollars verdienen, können Sie schätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie dieses Einkommen auch in Zukunft beziehen werden, und das ins Verhältnis zu Ihren Sparrücklagen setzen (die in diesem Lebensabschnitt hoffentlich höher sind).
Für junge Menschen ist es unter Umständen praktisch unmöglich, die Frage zu beantworten, wann sie aus dem Berufsleben ausscheiden wollen. Selbst für viele 50-Jährige ist das vermutlich nicht unbedingt einfach. Klar, wir träumen alle davon, uns in einem hübschen Haus am Strand zur Ruhe zu setzen, aber viele von uns - mich selbst eingeschlossen - träumen nicht vom Ruhestand an sich. Wir müssen unseren Geist in Bewegung halten und das letzte, was wir wollen, ist als Couch-Potatoes zu enden.
Meiner Meinung nach ist es für jede Art der Finanzplanung wichtig, das Arbeitseinkommen wie alle anderen Einnahmequelle zu behandeln und die wahrscheinliche, zukünftige Entwicklung dieser Einnahmen zu berücksichtigen. Wenn Sie im Laufe Ihrer Lebens z. B. in ein Ferienhaus investiert haben, das Sie jetzt vermieten, ist das (nach Abzug der Kosten, Steuern etc.) ebenfalls eine Einnahmequelle.
Wenn man im Leben an einen Punkt gelangt, an dem man nicht länger "berufstätig" sein kann oder will, geht diese spezielle Einnahmequelle verloren. Dennoch können Sie sich fragen: Wie gesund bin ich? Könnte ich wieder anfangen zu arbeiten, wenn ich das will oder falls es nötig sein sollte? Einer der besten Investment-Ratschläge für den Ruhestand ist in meinen Augen ebenfalls etwas, das Sie kaum von Ihrem Finanzberater hören werden: Investieren Sie in Ihre Gesundheit. Wenn Sie mit 65 noch fit sind, haben Sie die Option, durch Arbeit weiterhin einen stetigen Einnahmestrom zu generieren, auch wenn Sie sich dagegen entscheiden. Dadurch erhöht sich Ihre Risikotoleranz.
Der Hedgefondsmanager Ray Dalio sagt gerne, dass er seine erste Aktie auswählte, weil sie weniger als 5 $ kostete und er damals durch einen Job als Caddie genau 5 $ angespart hatte. Eine tolle Geschichte, um das Eis zu brechen, aber sie zeigt auch, was in unserem Business falsch läuft: Wenn wir an Investments denken, denken unwillkürlich an die Aktienmärkte. Treten wir einen Schritt zurück und betrachten wir das Gesamtbild.
Mein ältester Sohn kam kürzlich vom College zurück, nachdem er einen Ferienjob beendet hatte. Dank unseres "Golden College Fund" ist unser Sohn in der glücklichen Lage, mit seinen Einnahmen keine College-Schulden abbezahlen zu müssen. (Für die Ausbildung unserer Kinder haben wir Sparrücklagen in physischem Gold angelegt. Details finden Sie in diesem Artikel von Forbes aus dem Jahr 2014.)
Wenn er die Studiengebühren zurückzahlen müsste, würde sich - wie bei jeder anderen Form der Verschuldung - die Frage stellen, ob man erwartet, dass die mit Hilfe von Investitionen generierten Kapitalerträge höher sind als die Zinsen, die man zahlen muss, wenn man die Schulden nicht tilgt und das Geld stattdessen anlegt. Natürlich ist es auch eine Frage der Risikotoleranz. Jemand, der keine Schulden hat, muss sich viel weniger Sorgen machen.
Apropos Sorgen: Ein Student ohne Schulden hat im Vergleich zu fast allen anderen Erwachsenen den Vorteil, dass er oder sie keine Verpflichtungen hat und insbesondere keine Familie ernähren muss. Ich behaupte, dass finanzielle Sorgen in erster Linie von den Ausgaben abhängen, nicht vom Einkommen. Je älter wir werden, desto mehr Verpflichtungen gehen wir ein. Es beginnt mit dem unerlässlichen Handyvertrag, später kommen dann die Monatsraten für ein Auto und vielleicht noch eine Hypothek dazu. Wenn man zudem für eine Familie sorgt, muss man dafür ebenfalls einen großen Teil des Haushaltseinkommens veranschlagen.
So gesehen ist das Leben eines Studenten also relativ leicht. Doch auch für jeden, der sich in einem komplexeren Lebensabschnitt befindet, könnte es sich lohnen, erneut zu prüfen, wo genau man steht. Die meisten von uns haben "Altlasten", die Kosten verursachen. Brauchen Sie den Kabelanschluss für 80 $ monatlich wirklich noch? Oder, am teureren Ende der Skala, das Ferienhaus, das sich als Kostenfalle erwiesen hat? Sollte es vielleicht verkauft werden oder von einem großen Posten auf der Ausgabenseite in eine Einnahmequelle verwandelt werden, indem Sie es auf Airbnb anbieten?
Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass Ihnen ein Vermögensberater nur das empfiehlt, wofür er eine Lizenz hat oder was seine Gesellschaft in ihrer Buchhaltung abrechnen kann? Wenn es jedoch um Investitionen geht, sollten Sie sich nicht zuallererst fragen, wo sie am besten ein Maklerkonto eröffnen, sondern was Sie erreichen wollen. Das Konto ist nur ein mögliches Mittel zum Zweck.
Viele sagen, dass junge Anleger es sich leisten könnten, aggressiver zu investieren, weil sie mehr Zeit haben, sich von Marktcrashs zu erholen. Doch auch hier liegt der Fokus immer auf den Aktienmärkten. Ich würde das anders ausdrücken: Ein junger Investor hat im Verhältnis zu seinen Ersparnissen ein sehr hohes Einkommenspotential. Angenommen, Sie verdienen nach Abschluss einer Hochschule 50.000 $ im Jahr und haben 5.000 $ auf einem Bankkonto.
Sie können es so betrachten: Die 50.000 $ sind die Erträge, die Sie jetzt dank einer Investition in sich selbst erhalten, und diese werden sich im Lauf der Zeit wahrscheinlich erhöhen. Aus diesem Grund können Sie Ihre 5.000 $ aggressiver anlegen. Das gilt übrigens unabhängig von Ihrem Alter. Selbst falls Sie einen Managerposten haben und hunderttausende Dollars verdienen, können Sie schätzen, wie wahrscheinlich es ist, dass Sie dieses Einkommen auch in Zukunft beziehen werden, und das ins Verhältnis zu Ihren Sparrücklagen setzen (die in diesem Lebensabschnitt hoffentlich höher sind).
Für junge Menschen ist es unter Umständen praktisch unmöglich, die Frage zu beantworten, wann sie aus dem Berufsleben ausscheiden wollen. Selbst für viele 50-Jährige ist das vermutlich nicht unbedingt einfach. Klar, wir träumen alle davon, uns in einem hübschen Haus am Strand zur Ruhe zu setzen, aber viele von uns - mich selbst eingeschlossen - träumen nicht vom Ruhestand an sich. Wir müssen unseren Geist in Bewegung halten und das letzte, was wir wollen, ist als Couch-Potatoes zu enden.
Meiner Meinung nach ist es für jede Art der Finanzplanung wichtig, das Arbeitseinkommen wie alle anderen Einnahmequelle zu behandeln und die wahrscheinliche, zukünftige Entwicklung dieser Einnahmen zu berücksichtigen. Wenn Sie im Laufe Ihrer Lebens z. B. in ein Ferienhaus investiert haben, das Sie jetzt vermieten, ist das (nach Abzug der Kosten, Steuern etc.) ebenfalls eine Einnahmequelle.
Wenn man im Leben an einen Punkt gelangt, an dem man nicht länger "berufstätig" sein kann oder will, geht diese spezielle Einnahmequelle verloren. Dennoch können Sie sich fragen: Wie gesund bin ich? Könnte ich wieder anfangen zu arbeiten, wenn ich das will oder falls es nötig sein sollte? Einer der besten Investment-Ratschläge für den Ruhestand ist in meinen Augen ebenfalls etwas, das Sie kaum von Ihrem Finanzberater hören werden: Investieren Sie in Ihre Gesundheit. Wenn Sie mit 65 noch fit sind, haben Sie die Option, durch Arbeit weiterhin einen stetigen Einnahmestrom zu generieren, auch wenn Sie sich dagegen entscheiden. Dadurch erhöht sich Ihre Risikotoleranz.