Peak Gold
28.09.2017 | Dr. Jürgen Müller
In den letzten Monaten häufen sich die Artikel und Meldungen über das Thema "Peak Gold" (Jahr der höchsten Goldförderung). So zitierte Bloomberg Ende 2016 die Analysten von BMO Capital Markets, die Peak Gold im Jahr 2019 sehen.
Gemäß dieser Studie soll die globale Goldförderung bis ins Jahr 2025 bis auf 2.000 Tonnen fallen, d.h. ca. 1/3 weniger als heute. Grund des Abfalls der Förderung ist, dass unser Planet einen endlichen Raum darstellt, der logischerweise nicht unendlich Ressourcen zur Verfügung stellen kann. Im Falle von Gold, welches vermutlich als erstes Metall in der Menschheitsgeschichte systematisch gesucht und gefördert wurde, ist dieser Trend seit Jahren zu beobachten.
Gemäß einer Studie von SNL Metals & Mining wurden 2006 ca. 3.640 Tonnen gefunden, 2015 nur noch weniger als 600 Tonnen. Vergleicht man diese Explorationserfolge mit der Förderung dieser Jahre, ergibt sich folgendes Bild:
Im Jahr 2015 wurden demnach nur noch 19% der Förderung durch neue Funde gedeckt. Diese absoluten Daten dürfen mit Vorsicht genossen werden. In meiner Doktorarbeit aus dem Jahr 2012 habe ich zum Thema Nachhaltigkeit des Goldbergbaus die mir damals bekannten Quellen MinEX Consulting und Metals Economic Group verwendet, um den folgenden Graph zu erstellen.
Die Zahlen dieser Quelle zeigen, wie zyklisch die Goldfunde sind und auch wie sie von den Ausgaben für die Exploration abhängen. In meiner Dissertation analysierte ich diese Entwicklungen wie folgt.
Der Chart in Abb. 3 kann in vier zeitliche Abschnitte bzw. Phasen unterteilt werden. Die Zeit bis 1972 ist geprägt von sehr niedrigen Explorationsaufwendungen und zwischen ca. 50 und 9.300 Tonnen extrem stark schwankenden Goldfunden. Aufgrund dieser Schwankung und der konstant niedrigen Explorationstätigkeit kann daher von mehr oder minder zufälligen Funden leicht zugänglicher Lagerstätten in dieser Zeit ausgegangen werden.
Vermutlich wirkte sich die absolute Marktdominanz der steuerlich begünstigten südafrikanischen Goldminenindustrie in dieser Zeit auch negativ auf die Investitionsentscheidungen in der restlichen Welt aus. In Summe wurden zwischen 1950 und 1972 ca. 47.000 Tonnen Gold entdeckt, d. h. im Mittel ca. 2.040 Tonnen pro Jahr. Zum Vergleich: Die Produktion in diesem Zeitraum betrug im Mittel nur 1.200 Tonnen pro Jahr, d. h. die Reserven konnten trotz niedriger Explorationsausgaben im Mittel pro Jahr um 840 Tonnen ausgeweitet werden.
Abb. 1: Globale Goldförderung 2015 - 2025 in Tonnen (Quelle: BMO Capital Markets, Bloomberg [1])
Gemäß dieser Studie soll die globale Goldförderung bis ins Jahr 2025 bis auf 2.000 Tonnen fallen, d.h. ca. 1/3 weniger als heute. Grund des Abfalls der Förderung ist, dass unser Planet einen endlichen Raum darstellt, der logischerweise nicht unendlich Ressourcen zur Verfügung stellen kann. Im Falle von Gold, welches vermutlich als erstes Metall in der Menschheitsgeschichte systematisch gesucht und gefördert wurde, ist dieser Trend seit Jahren zu beobachten.
Abb. 2: Globale Goldfunde 2006 - 2015 in Mio. Unzen (Quelle: SNL Metals & Mining, Bloomberg [1])
Gemäß einer Studie von SNL Metals & Mining wurden 2006 ca. 3.640 Tonnen gefunden, 2015 nur noch weniger als 600 Tonnen. Vergleicht man diese Explorationserfolge mit der Förderung dieser Jahre, ergibt sich folgendes Bild:
Tab. 1: Funde vs. Förderung 2006 - 2015 (Quellen: [1], USGS, eigene Berechnung)
Im Jahr 2015 wurden demnach nur noch 19% der Förderung durch neue Funde gedeckt. Diese absoluten Daten dürfen mit Vorsicht genossen werden. In meiner Doktorarbeit aus dem Jahr 2012 habe ich zum Thema Nachhaltigkeit des Goldbergbaus die mir damals bekannten Quellen MinEX Consulting und Metals Economic Group verwendet, um den folgenden Graph zu erstellen.
Abb. 3: Inflationsbereinigte globale Explorationsausgaben (hellgraue Kurve, linke Skala) und Goldfunde (schwarze Kurve, rechte Skala) für den Zeitraum 1950 - 2008;
nach McKeith [2], Datenquelle MinEX Consulting und Metals Economic Group.
nach McKeith [2], Datenquelle MinEX Consulting und Metals Economic Group.
Die Zahlen dieser Quelle zeigen, wie zyklisch die Goldfunde sind und auch wie sie von den Ausgaben für die Exploration abhängen. In meiner Dissertation analysierte ich diese Entwicklungen wie folgt.
Der Chart in Abb. 3 kann in vier zeitliche Abschnitte bzw. Phasen unterteilt werden. Die Zeit bis 1972 ist geprägt von sehr niedrigen Explorationsaufwendungen und zwischen ca. 50 und 9.300 Tonnen extrem stark schwankenden Goldfunden. Aufgrund dieser Schwankung und der konstant niedrigen Explorationstätigkeit kann daher von mehr oder minder zufälligen Funden leicht zugänglicher Lagerstätten in dieser Zeit ausgegangen werden.
Vermutlich wirkte sich die absolute Marktdominanz der steuerlich begünstigten südafrikanischen Goldminenindustrie in dieser Zeit auch negativ auf die Investitionsentscheidungen in der restlichen Welt aus. In Summe wurden zwischen 1950 und 1972 ca. 47.000 Tonnen Gold entdeckt, d. h. im Mittel ca. 2.040 Tonnen pro Jahr. Zum Vergleich: Die Produktion in diesem Zeitraum betrug im Mittel nur 1.200 Tonnen pro Jahr, d. h. die Reserven konnten trotz niedriger Explorationsausgaben im Mittel pro Jahr um 840 Tonnen ausgeweitet werden.