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Peak Gold

28.09.2017  |  Dr. Jürgen Müller
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Bei der Kupfergewinnung lag der Erzgehalt in Australien um 1850 bei über 25% (siehe innenliegende Graphik in Abb. 6). Heute liegt der Erzgehalt weltweit betrachtet bei ca. 0,5%.

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Abb. 7: Erzgehalt für die Platingruppen-Metalle von verschiedenen Förderern [7]


Unzweifelhaft ist, dass es auf der Erde sehr viel mehr Metalle gibt, als wirtschaftlich jemals förder- bzw. gewinnbar sein werden. Der überaus größte Teil der Metalle ist in normalem Silikatgestein gebunden. Für Gold läßt sich errechnen, dass theoretisch die Masse von 45 Gt in der kontinentalen Erdkruste vorhanden sein sollte. Der Geologe Skinner hat in diesem Zusammenhang das Konzept der mineralogischen Barriere entwickelt [8].

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Die X-Achse in diesem Graph zeigt die Konzentration des Metalles, die Y-Achse die Häufigkeit. Historisch betrachtet bewegt sich die Menschheit also auf der X-Achse von rechts nach links (im Graph "current mining", dt. "aktuelle Minenförderung"). Zuerst wurden die besten und ergiebigsten Lagerstätten ausgebeutet, siehe Abb. 5, 6 und 7. Zu dem Zeitpunkt, wenn diese Lagerstätten erschöpft sein werden, wird die Barriere energetisch und auch ökologisch verhindern, dass diese geochemisch seltenen Metalle weiter gefördert werden können.

Die Menschheit wird dann eine definierte Menge des Metalls gefördert haben, mit dem in Zukunft dann zurechtzukommen sein wird. Es ist zwar physikalisch-technisch möglich, Atome bestimmter chemischer Zusammensetzung z.B. in Teilchenbeschleunigern künstlich zu erzeugen, dies ist jedoch mit immensem Aufwand und sehr hohen Kosten verbunden und immer nur, wie gesagt, auf atomarer Ebene. Eine physische Unze Gold aus dem stabilen Au-Isotop 197 künstlich erzustellen, wäre zeitlich, technisch, monetär und wissenschaftlich völlig sinnlos.

Fazit: Die Förderung jedes geochemisch seltenen Metalls wird im Laufe der Zeit der sog. Hubbert-Kurve folgen (siehe Abb. 4), da unsere Erde ein endlicher, finiter Raum ist. Die mineralogische Barriere wird erzwingen, dass die minentechnische Förderung in der Zukunft zum Erliegen kommen wird.

Folgerung: Der Kauf physischen Goldes (Silbers, etc..) macht auf der kurzfristigen Ebene gesehen Sinn, da unser exponentielles Geldsystem irgendwann in den kommenden Jahren wieder auf Null gestellt werden wird. Papierforderungen werden wertlos verfallen. Langfristig gesehen macht der Kauf Sinn, da das Minenangebot sinken, und die Nachfrage einer wachsenden Weltbevölkerung steigen wird. Die Schere wird immer weiter auseinandergehen.

Übrigens: Randall Oliphant, bis vor kurzem Vorsitzender des World Gold Councils (www.gold.org), früherer CEO von Barrick Gold (1999 - 2003) und früherer Chairman von Western Goldfields und von New Gold, sagte diese Woche auf dem Denver Gold Forum in Colorade Springs, dass die Welt womöglich schon das meiste Gold gefördert hat, das jemals in einem Jahr produziert wird.

Die Produktion würde bestenfalls ein Plateau bilden, bevor es langsam sinken werde, wenn die Nachfrage auf der anderen Seite steigen wird. David Harquail, CEO von Franco-Nevada meinte auf derselben Konferenz, dass die Goldminenindustrie weiterhin in einer "Ex-Wachstumsphase" (englisches Original: "ex-growth phase") wäre, in der neue Minenprojekte lediglich die alten ersetzen würden, deren Erzkörper erschöpft sind.


© Dr. Jürgen Müller
Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH
www.ekg-sachwerte.de



Als "Gründungsmitglied" der Münchner Edelmetallmesse werden wir auch dieses Jahr wieder mit einem Stand vertreten sein. Besuchen Sie uns und sprechen mit uns über die Lagerung von Edelmetallen in der Schweiz.


Quellen:

[i][1] https://www.bloomberg.com/news/articles/2016-12-21/gold-miners-are-running-out-of-metal-five-charts-explaining-why
[2] McKeith T. (2009b): "Exploration: A gold industry perspective", World mining investment congress Juni 2009 London. http://www.goldfields.co.za/presentations/2009/world_mining_congress_09.pdf (Zugriff 07.06.2010, heute nicht mehr abrufbar)
[3] Jürgen Müller: Modellierung der globalen Goldproduktion durch Anwendung der Hubbert'schen Peak-Oil Methodik, Dissertation an der Universität Würzburg 2012, im BoD-Verlag als Buch erhältlich.
[4] Hubbert, M.K. (1956): "Nuclear energy and the fossil fuels", Spring Meeting des American Petroleum Insitute, San Antonia, Texas 7.-9. März 1956, Publication No. 95, http://www.hubbertpeak.com/Hubbert/1956/1956.pdf (Zugriff 14.07.2009)
[5] http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.844.5197&rep=rep1&type=pdf
[6] http://infrastructurene.ws/wp-content/uploads/sites/3/2013/07/Mudd-et-al-EcoGeo.pdf
[7] http://conferences.ufs.ac.za/dl/Userfiles/Documents/00000/573_eng.pdf
[8] http://citeseerx.ist.psu.edu/viewdoc/download?doi=10.1.1.844.5197&rep=rep1&type=pdf
[/i]



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