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Vom Auffinden einer Lagerstätte zur fördernden Mine

07.11.2017  |  Dr. Jürgen Müller
- Seite 3 -
Abb. 4 und 5 zeigen, dass die Entwicklungsrate bei Gold höher ist als bei Kupfer. Dennoch nimmt auch bei Goldlagerstätten die Entwicklungsrate ab, sowohl im Hinblick auf Zahl, als auch Geschwindigkeit.

Bezieht man die Entwicklungsrate nicht auf die Zahl der Lagerstätten, sondern auf den Metallgehalt, ergibt sich für Gold folgendes Bild.

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Abb. 6: Kumulierter Metallgehalt der Gold-Entdeckungen, die zu Minen werden (Quelle: MinEX [1]).


In den 1950er Jahren wurden 99% aller entdeckten Unzen ausgebeutet. Prof. Schodde merkt hierzu in der Fußnote der Graphik an, dass hierfür die großen Entdeckungen im südafrikanischen Witwatersrand verantwortlich sind.


Zusammenfassung:

1) Die Entwicklungsrate ("vom Fund zur Mine") variiert je nach Metall und Lagerstättengröße. Größere Lagerstätten haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, ökonomisch abgebaut werden zu können.

2) Die Entwicklungsrate sinkt.

3) MinEx schätzt, dass die Langzeit-Entwicklungsrate in der Anzahl der Lagerstätten zwischen 50 - 70%, und bezogen auf die Metallmenge 60 - 80% sein wird.

4) Für die Lagerstätten, aus denen irgendwann produzierende Minen werden, benötigt dieser Entwicklungsprozess mehrere Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

5) Die Entwicklungszeit ist abhängig vom Metall und ist abhängig vom "Schweinezyklus" bzw. den Metallpreisen. Der historische Mittelwert zur Entwicklung einer Mine über alle betrachteten Metalle hinweg ist 12,4 Jahre.

6) In den letzten Jahren scheint es, als dass die Entwicklungszeit länger wird. MinEx Consulting schätzt, dass die Minenindustrie je nach Metall heute zwischen 15 und 20 Jahren benötigt, um eine Lagerstätte zu entwickeln.

Die von Prof. Schodde empirisch ermittelten Ergebnisse erhärten meiner Meinung nach die Peak-Gold These. Ich sage bewusst "These" und nicht "Theorie". Es ist keine Theorie, dass in der erdgeschichtlichen Entwicklung die geologische Anreicherungen der seltenen Elemente, die zu ökonomischen Lagerstätten führten, begenzt war. Dies ist Fakt. Die Lagerstätten, die heute noch gefunden werden, sind immer unwirtschaftlicher und lohnen dann keiner Ausbeute mehr. Gleichzeitig wird die Entwicklung der Minen immer aufwendiger und teurer.

In Zahlen: Für die Jahre 2000 - 2009 wurde jede geförderte Unze nur noch durch 0,7 Unzen neu entdecktes Gold ersetzt. Im Zeitraum 2010 - 2016 schätzt die Minenindustrie selbst, dass diese Relation weiter dramatisch auf nur noch 0,3 Unzen gesunken ist [2].

Wenn Prof. Schodde konstatiert, dass die Entwicklung zeitlich immer länger dauert, kann dies wirtschaftlich in unserer heutigen Welt nur eines bedeuten: Teurer und aufwendiger. Der Marktpreis der Metalle wird dies zukünftig reflektieren müssen. Die Frage ist nicht "ob", die Frage ist nur "wann".


© Dr. Jürgen Müller
Einkaufsgemeinschaft für Sachwerte GmbH
www.goldsilber.org


Quellen:

[1] Schodde R.C.: "Time delay between discovery and development - is it getting more difficult?" http://www.minexconsulting.com/publications/China%20Mining%20-%20R%20Schodde%20Sept%202017.pdf
[2] Firmenpräsentation Seabridge Gold, Oktober 2017: http://seabridgegold.net/pdf/corp_pres.pdf (Seite 47).




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