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Gold steigt als der Aktienmarkt einbricht

20.10.2017  |  Markus Blaschzok
Gold schoss gestern auf über 1.290 $ nach oben, als Händler am Aktienmarkt nach einem Kursrutsch in Panik gerieten. Der gestrige Tag weckte böse Erinnerungen, denn am 19. Oktober 1987, vor exakt 30 Jahren, brach der Dow Jones an einem Tag um -23% ein, der S&P 500 fiel -20%, der FTSE -10%, der CAC -10% und der DAX -9%. Dieser Tag ging als "Schwarzer Montag" in die Geschichtsbücher ein und zeigt, wie schnell aus heiterem Himmel die Märkte einbrechen können.

Auch heute hört man an jeder Ecke, die Aktienmärkte wären zu hoch bewertet, doch solange die Notenbanken aus vollen Rohren Geld in die Märkte schossen, war ein Einbruch am Aktienmarkt praktisch unmöglich. "Don’t fight the FED" ist eine der wichtigsten Grundregeln für Investoren am Aktien-, Rohstoff-, Anleihen- und Devisenmarkt, die besagt, dass man sich niemals gegen die Geldpolitik der Notenbanken am Markt positionieren sollte, denn letztlich sitzen die Notenbanker mit ihrer Notenpresse am längeren Hebel!

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Investoren flüchteten ins Gold, als der Aktienmarkt dabei war abzurutschen


Und so kam es auch gestern nach dem kurzen unerwarteten Einbruch, dass der Aktienmarkt wie von Zauberhand aufgefangen wurde und nicht nur nach oben drehte, sondern der S&P 500 sogar 10 Punkte über das Niveau der Handelseröffnung anstieg! Einerseits sind die Investoren wie ein pawlowscher Hund konditioniert in der aktuellen Manie jeden Rücksetzer zu kaufen, doch andererseits könnte es diesmal auch so gewesen sein, dass der Markt gestützt wurde.

Sollte die US-Regierung mit ihrem Plunge Protection Team gestern wirklich einen möglichen Einbruch am Aktienmarkt mit Käufen im Keim erstickt haben, so verwundert es auch nicht, dass der folgende Short-Squeeze bei Bullen und Bären den Aktienmarkt gestern schnell auf neue Hochs trieb. Nachdem klar wurde, dass sich der schwarze Montag vor 30 Jahren am gestrigen Tage wohl doch nicht wiederholen würde, bekamen die Investoren wieder Risikoappetit und der Goldpreis fiel auf das Vortagesniveau ab.

Ein echter Crash am Aktienmarkt würde wohl am Ende des Tages auch wieder ein neues QE-Programm seitens der US-Notenbank erzwingen und der restriktiven Geldpolitik von Janet Yellen ein schnelles Ende bereiten. In dieser Erwartung sackte der Dollar gestern kurzzeitig ab und der Euro legte noch einmal auf 1,185 $ über einen halben US-Cent zu. Auch diese Entwicklung hielt nicht stand und so bleibt unser bevorzugtes Szenario ein baldiger Einbruch des Euros in den kommenden Wochen und Monaten, während der US-Dollar wieder zur Stärke neigen dürfte.

Sollte die US-Notenbank im kommenden Jahr wirklich versuchen 600 Mrd. US Dollar an Liquidität aus den Märkten wieder abzusaugen, während durch die Reduzierung der QE-Programme anderer Notenbanken die weltweite Gesamtversorgung mit frischer Liquidität völlig zum Erliegen kommen wird, so wäre ein Einbruch am Aktienmarkt und ein Platzen verschiedenster Finanzblasen nur eine Frage der Zeit.

Das gestrige Beispiel zeigt jedoch auch, dass die Investoren Mangels an Anlagealternativen, da auch die Anleihen viel zu teuer sind, letztlich ins Gold fliehen und so dessen Preis stützen werden. Sobald die US-Notenbank dann in letzter Konsequenz neue QE-Progamme verkünden muss, um Armageddon zu verhindern, wird der Goldpreis zu einer erneuten Rallye starten, ähnlich dem Zeitraum von 2008 bis 2011.

Letztlich ist es die gleiche Geldmenge, die bisher verhinderte, dass der Aktienmarkt einbrechen konnte, die auch dafür sorgen wird, dass die Preise der monetären Edelmetalle Gold und Silber letztlich ansteigen werden. So bleibt einer der besten Maßstäbe, um inflationsbereinigt die übergeordnete langfristige Entwicklung der Aktien und der Edelmetalle einschätzen zu können, das Dow/Gold Ratio.

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Das Dow/Gold Ratio mahnt inflationsbereinigt zur Vorsicht am Aktienmarkt und zum Optimismus bei den Edelmetallen



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