Peak Gold Australien 2021
16.11.2017 | Dr. Jürgen Müller
Prof. Richard Schodde von der University of Western Australia hat im Rahmen seiner Consulting Firma "MinEX Consulting" im Auftrag einer ganzen Reihe von Instituten und Regierungsstellen den Auftrag erhalten, eine Studie über die Zukunft des australischen Bergbaus anzufertigen. Titel der Studie: "Long-term forecast of Australia’s mineral production and revenue. The outlook for Gold 2017 - 2057." (Deutsch: Langfristige Vorhersage der australischen Minenförderung und deren Ertrag/Umsatz. Ausblick für Gold 2017 - 2057) [1].
Im Vorwort der Studie heißt es, dass der australische Bergbau einen großen Beitrag zum Reichtum des Landes beigetragen hat, und für die Regierung eine große Einkommensquelle in Form von Steuern und Lizenzgebühren darstellt. Im Augenblick stellt die Minenindustrie die Hälfte der australischen Ausfuhren dar und generiert 8 % der Wirtschaftsleistung des Landes.
Die strategische Bedeutung dieses Teils der australischen Wirtschaft ist klar. In der Folge führte dies zu einer führenden Stellung in der Welt in Bezug auf "Resource Services" und dem bergbaulichen Forschungssektor.
Auch global betrachtet ist die Goldförderung Australiens ein wichtiger Faktor: In 2016 förderte das Land fast 9% der globalen Goldmenge (270 von 3.100 Tonnen) und stellte knapp 17% der globalen Gold-Reserven (Daten nach U.S. Geological Survey [2]). Schodde schätzt, dass in 2017 28.000 Menschen in 71 großen Minen 300 Tonnen des gelben Metalles in Australien gefördert haben werden.
Es ist eine bekannte Tatsache, dass in den letzten 20 Jahren die Zahl der "Tier-1" Entdeckungen global abgenommen hat (Tier-1: "Company-making" Entdeckungen großer Lagerstätten, die billig ausgebeutet werden können; > 250.000 Uz. Jahresförderung). In Australien datiert die letzte Tier-1 Entdeckung aus dem Jahr 2005 (Tropicana Mine von AngloGold Ashanti im Westen Australiens [3]).
Die Frage ist also, ob die Minenindustrie in Zukunft neue Lagerstätten entdecken und hieraus auch produzierende Minen entwickeln kann, um das entstehende Defizit von auslaufenden fördernden Minen der Gegenwart zu schließen. Bereits im Artikel "Vom Auffinden einer Lagerstätte zur fördernden Mine" wurde jedoch beschrieben, dass immer weniger ökonomische Lagerstätten entdeckt werden und diese immer länger benötigen, um zur produzierenden Mine zu werden.
Die Herausforderungen für die Minenindustrie sind demnach immens, geht man nicht zuletzt davon aus, dass die Nachfrage aufgrund einer steigenden Weltbevölkerung und deren Zunahme an Wohlstand ständig weiter wachsen wird. Wo sollen all die Rohstoffe herkommen, um diesen Hunger zu befriedigen?
Welches "Know-How" und welcher "Input" hinter der Studie steckt, wird klar, wenn man sich die Liste der Auftraggeber und Beitragenden anschaut:
In der Zusammenfassung kommt die Studie zu den folgenden Ergebnissen.
1) Kurzfristig wird der größte Teil von Minen kommen, die bereits heute existieren und fördern. Von diesen Minen wird jedoch erwartet, dass die Fördermenge sich in den kommenden acht Jahren halbieren wird. In 2057 werden von diesen Minen nur noch vier eine Menge von 12,5 Tonnen Gold fördern (0,4 Millionen Uz.).
2) Mittelfristig werden neue Minen in Produktion kommen. Die Studie identifiziert 49 noch unentwickelte Projekte und 15 weitere Minen, die nach Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten wieder öffnen werden. Von den 49 erstgenannten Projekten werden nur 50% entwickelt werden. In den späten 2020er Jahren ist bei diesen Minen mit einer Peak-Förderung von 1,3 Millionen Unzen p.a. zu rechnen (rund 40 Tonnen). Bis 2057 wird deren Förderung auf 0,3 Millionen Unzen gesunken sein (rund 9 Tonnen).
3) Mittel- bis langfristig wird der größte Teil der Förderung aus Minen stammen, die heute noch nicht entdeckt sind. Dies bedeutet, dass im Jahr 2032 (d.h. in 15 Jahren) die Hälfte der australischen Goldförderung aus Minen stammen wird, die man heute noch nicht entdeckt, geschweige denn entwickelt hat.
Da die durchschnittliche Entwicklung einer Mine jedoch ca. 13 Jahre benötigt (siehe Artikel "Vom Auffinden einer Lagerstätte zur fördernden Mine"), müssten Regierung und Industrie die Exploration heute unterstützen und fördern, um in 15 Jahren 50% der Förderung stellen zu können. Zitat des Autors der Studie:
"[..] otherwise we run the real risk of a significant supply disruption in the medium-term."
In freier Übersetzung: Andernfalls werden wir mittelfristig die ernsthafte Bedrohung eines Zusammenbruchs / Störung des Angebotes erleben.
Graphisch trägt der Autor die obigen drei Ergebnisse wie in folgender Abb. 1 zu sehen auf.
Im Vorwort der Studie heißt es, dass der australische Bergbau einen großen Beitrag zum Reichtum des Landes beigetragen hat, und für die Regierung eine große Einkommensquelle in Form von Steuern und Lizenzgebühren darstellt. Im Augenblick stellt die Minenindustrie die Hälfte der australischen Ausfuhren dar und generiert 8 % der Wirtschaftsleistung des Landes.
Die strategische Bedeutung dieses Teils der australischen Wirtschaft ist klar. In der Folge führte dies zu einer führenden Stellung in der Welt in Bezug auf "Resource Services" und dem bergbaulichen Forschungssektor.
Auch global betrachtet ist die Goldförderung Australiens ein wichtiger Faktor: In 2016 förderte das Land fast 9% der globalen Goldmenge (270 von 3.100 Tonnen) und stellte knapp 17% der globalen Gold-Reserven (Daten nach U.S. Geological Survey [2]). Schodde schätzt, dass in 2017 28.000 Menschen in 71 großen Minen 300 Tonnen des gelben Metalles in Australien gefördert haben werden.
Es ist eine bekannte Tatsache, dass in den letzten 20 Jahren die Zahl der "Tier-1" Entdeckungen global abgenommen hat (Tier-1: "Company-making" Entdeckungen großer Lagerstätten, die billig ausgebeutet werden können; > 250.000 Uz. Jahresförderung). In Australien datiert die letzte Tier-1 Entdeckung aus dem Jahr 2005 (Tropicana Mine von AngloGold Ashanti im Westen Australiens [3]).
Die Frage ist also, ob die Minenindustrie in Zukunft neue Lagerstätten entdecken und hieraus auch produzierende Minen entwickeln kann, um das entstehende Defizit von auslaufenden fördernden Minen der Gegenwart zu schließen. Bereits im Artikel "Vom Auffinden einer Lagerstätte zur fördernden Mine" wurde jedoch beschrieben, dass immer weniger ökonomische Lagerstätten entdeckt werden und diese immer länger benötigen, um zur produzierenden Mine zu werden.
Die Herausforderungen für die Minenindustrie sind demnach immens, geht man nicht zuletzt davon aus, dass die Nachfrage aufgrund einer steigenden Weltbevölkerung und deren Zunahme an Wohlstand ständig weiter wachsen wird. Wo sollen all die Rohstoffe herkommen, um diesen Hunger zu befriedigen?
Welches "Know-How" und welcher "Input" hinter der Studie steckt, wird klar, wenn man sich die Liste der Auftraggeber und Beitragenden anschaut:
- Association of Mining and Exploration Companies (AMEC) [4]
- Australian Institute of Geoscientists (AIG) [5]
- Centre for Exploration Targeting (CET) [6]
- Chamber of Minerals and Energy of Western Australia [7]
- Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation [8]
- Deep Exploration Technologies Cooperative Research Centre (DET CRC) [9]
- Australian Department of Industry, Innovation and Science [10]
- Geoscience Australia [11]
- Geological Survey of Western Australia Geoscience Australia (GSWA) [12]
- Northern Territory Geological Survey (NTGS) [13]
- NSW Department of Trade & Investment [14]
- South Australian Geological Survey [15]
In der Zusammenfassung kommt die Studie zu den folgenden Ergebnissen.
1) Kurzfristig wird der größte Teil von Minen kommen, die bereits heute existieren und fördern. Von diesen Minen wird jedoch erwartet, dass die Fördermenge sich in den kommenden acht Jahren halbieren wird. In 2057 werden von diesen Minen nur noch vier eine Menge von 12,5 Tonnen Gold fördern (0,4 Millionen Uz.).
2) Mittelfristig werden neue Minen in Produktion kommen. Die Studie identifiziert 49 noch unentwickelte Projekte und 15 weitere Minen, die nach Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten wieder öffnen werden. Von den 49 erstgenannten Projekten werden nur 50% entwickelt werden. In den späten 2020er Jahren ist bei diesen Minen mit einer Peak-Förderung von 1,3 Millionen Unzen p.a. zu rechnen (rund 40 Tonnen). Bis 2057 wird deren Förderung auf 0,3 Millionen Unzen gesunken sein (rund 9 Tonnen).
3) Mittel- bis langfristig wird der größte Teil der Förderung aus Minen stammen, die heute noch nicht entdeckt sind. Dies bedeutet, dass im Jahr 2032 (d.h. in 15 Jahren) die Hälfte der australischen Goldförderung aus Minen stammen wird, die man heute noch nicht entdeckt, geschweige denn entwickelt hat.
Da die durchschnittliche Entwicklung einer Mine jedoch ca. 13 Jahre benötigt (siehe Artikel "Vom Auffinden einer Lagerstätte zur fördernden Mine"), müssten Regierung und Industrie die Exploration heute unterstützen und fördern, um in 15 Jahren 50% der Förderung stellen zu können. Zitat des Autors der Studie:
"[..] otherwise we run the real risk of a significant supply disruption in the medium-term."
In freier Übersetzung: Andernfalls werden wir mittelfristig die ernsthafte Bedrohung eines Zusammenbruchs / Störung des Angebotes erleben.
Graphisch trägt der Autor die obigen drei Ergebnisse wie in folgender Abb. 1 zu sehen auf.
Abb. 1: Prognostizierte Australische Goldförderung 1995 - 2057, ab 2017 Prognose
(Quelle: R. Schodde, MinEx Consulting [1]).
(Quelle: R. Schodde, MinEx Consulting [1]).