Silber: Trügerische Seitwärtsphase
14.11.2017 | Florian Grummes
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2. Gold/Silber Ratio:Beim Gold/Silber-Ratio hat sich in den letzten Wochen nicht viel getan. Weiterhin bewegt sich das Ratio in das blaue Konsolidierungs-Dreieck hinein. Allerdings rückt die Entscheidung hier näher. So wie sich die Stochastik auf dem Wochenchart präsentiert, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch nach oben erhöht.
Insgesamt liefert das Ratio derzeit also keine bullischen Indizien, sondern lässt eine weitere Abverkaufswelle bei den Edelmetallen als wahrscheinlicher erachten. Erst klar unterhalb von 74 - 75 Punkten verbessert sich das Blatt.
3. Silberminenaktien (SIL):
Bei dem für die Silberminenaktien repräsentativen Silberminen-ETF "SIL" sind die Würfel in den letzten Wochen bereits klar und eindeutig gefallen. Nachdem sich die Notierungen seit Jahresbeginn in einem großen Dreieck bewegt hatten, kam es Ende Oktober zum offensichtlichen Durchrutsch nach unten. Damit ist die monatelange Konsolidierung abgeschlossen und die Dreiecksformation nach unten aufgelöst worden. Mit diesen geklärten Umständen im Rücken konnten sich die Bären zügig ihren Weg nach unten bahnen und haben die breite Unterstützungszone zwischen 29,50 und 31,00 USD ansatzweise schon erreicht.
Aufgrund der überverkauften Lage sind nun aus dieser Zone heraus jederzeit Zwischenerholungen möglich. Allerdings hat sich das charttechnische Bild doch stark eingetrübt. Außerdem lässt sich mit der Mindest-Höhe des aufgelösten Dreiecks ein Kursziel von ca. 27,00 USD für die Formation errechnen. Dem Silberminen-ETF droht also auf dem aktuellen Niveau nochmals ein Abschlag von ca. 12%.
Sollte dieses Ziel jedoch angelaufen werden, dürfte die mittlerweile sowohl auf dem Tageschart als auch auf dem Wochenchart vorliegende extrem überverkaufte Lage eine neue mehrmonatige Rally erzwingen. Zuletzt waren die Silberminenaktien deutlich schwächer als Silber. Gut möglich, dass die Silberminenaktien nun schon einen Schritt weiter im Zyklus sind und daher deutlich vor dem Silberpreis ihr Tief erreichen und die Trendwende einleiten.
In der Summe ist der Silberminen-ETF "bärisch". Seit dem Scheitern knapp unterhalb der genannten Marke von 35,00 USD (34,71 USD) kennen die Minenaktien nur noch die Richtung nach unten. Das untere Bollinger Band (30,66 USD) dürfte die Bären aber schon in dieser Handelswoche aufhalten und zumindest eine vorübergehende Zwischenerholung einleiten.
Erste antizyklische Positionen machen bereits auf dem aktuellen Niveau Sinn, allerdings sollte man sich den Großteil des eingeplanten Kapitals für Kurse im Bereich 27,00 USD - 29,50 USD aufheben. So wie sich die Lage darstellt, wird der ETF diesen Bereich noch anlaufen.
4. CoT-Report:
Die kumulierte Netto-Shortposition der kommerziellen Hedger belief sich zum letzten vorliegenden Stichtag (31.10.2017) mit 71.028 leerverkauften Kontrakte auf den Silberfuture immer noch in gefährlichem Terrain. Erst unterhalb von 25.000 leerverkauften Kontrakten ist die Gefahr eines durch die Profis erzwungenen Ausverkaufs wirklich gebannt.
Gleiches gilt weiterhin auch für den Goldmarkt. Hier hielt das "Smart Money" zuletzt 210.648 leerverkaufte Kontrakte auf den Goldfuture. Auch diese Zahl ist viel zu hoch und macht den Goldmarkt ebenfalls anfällig.
Insgesamt liefert der aktuell vorliegende CoT-Report weiterhin ein klares Verkaufssignal für Gold und Silber. Von einer antizyklischen Engstelle sind wir immer noch weit entfernt.
5. Sentiment: