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Par Force Ritt USA, UK Eurozone!

29.11.2017  |  Folker Hellmeyer
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Das Thema fehlender Transmission der Maßnahmen der EZB trägt sich bezüglich des Kreditzyklus sukzessive ab. Die ohnehin schon weit über der Potentialwachstumsrate liegende Expansion des BIP im Dunstkreis von auf das Jahr hochgerechneten Werten bei circa 2,5% darf die EZB bezüglich ihrer zins- und geldpolitischen Haltung nervös machen.

Das gilt umso mehr, als dass die Einkaufsmanagerindices weiter hohe Dynamik implizieren. Diesbezüglich ist die Veröffentlichung des Economic Sentiment Index der Eurozone heute aufschlussreich. Zuletzt markierte dieser Index den höchsten Wert seit 2001.

Gestern meldete sich das estnische EZB-Ratsmitglied Ardo Hansson zu Wort: Die EZB könnte Ratsmitglied Hansson zufolge bei passender Konjunktur ihre Anleiheankäufe nach September 2018 beenden. Eine Verringerung der Zukäufe auf null "sollte eine der Optionen sein, die auf dem Tisch liegen", sagte Estlands Notenbank-Chef.

Man kann aus diesen Äußerungen ableiten, dass die Nervosität ob der von dem EZB-Rat in dieser Form nicht erwarteten Entwicklung (Stabprojektionen) ansatzweise zunimmt.


Daten aus den USA mit Sonne und Schatten

Vorläufige Berechnungen für die Lagerbestände im Großhandel lieferten mit einem Rückgang um 0,4% im Monatsvergleich eine Enttäuschung. Mehr noch wurde der Vormonat von +0,3% auf +0,1% revidiert.

Auch die Daten der vorläufigen Berechnung der Kerngröße der Handelsbilanz per Oktober konnten nicht überzeugen. Das Defizit weitete sich von -64,1 auf -68,3 Mrd. USD aus.

Die Preise für Wohnimmobilien sind laut dem 20 Städtevergleich von Case/Shiller im Monatsvergleich um 0,5% gestiegen (Prognose 0,4%). Im Jahresvergleich kam es zu einer Zunahme um 6,2% (Prognose 6,1%) nach zuvor 5,8% (revidiert von 5,9%).

Im Hinblick auf die Einkommensentwicklung, die diesem Tempo nicht standhält, stellt sich die Frage, wie nachhaltig diese Preisentwicklungen sind.

Das Verbrauchervertrauen nach Lesart des Conference Board wurde seinem Ruf der Unberechenbarkeit einmal mehr gerecht. Per November legte der Index unerwartet von zuvor 126,2 (revidiert von 125,9) auf 129,5 Punkte zu. Die Prognose lag bei 124,0 Zählern. Der Index markierte damit den höchsten Stand seit Ende 2000!

Im Vergleich zu dem Pendant von der Universität Michigan ergibt sich eine völlig konträre Entwicklung im aktuellen Berichtsmonat.

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© Reuters


Der Richmond Fed Composite Index stieg per November von 12 auf 30 Punkte. Damit stieg der Index auf das höchste Niveau der im Chart abbildbaren Zeitreihe, die bis 1993 zurückgeht.

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© Reuters


Aktuell ergibt sich ein Szenario, das eine positive Haltung bezüglich der Bewertung des Euros favorisiert. Erst ein Unterschreiten der Unterstützungszone bei 1.1780 - 10 negiert den positiven Bias des Euros.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Bremer Landesbank



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