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Sind Edelmetall-Sparpläne sinnvoll?

03.01.2018  |  Dr. Jürgen Müller
- Seite 2 -
Von Januar 2015 bis Dezember 2015 fiel der Goldpreis um -23,8 % (linker roter Pfeil in Abb. 3), während der Wert des angesparten Goldes nur noch um 0,6 % fiel. Im Zeitraum Juli 2016 bis heute fiel der Goldpreis um 16,7 %, während das angesparte Gold im Wert um 6,3 % anstieg. Die Zahlen lassen sich in tabellarischer Form besser vergleichen:

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Es kann demnach als gesichert gelten, dass je länger ein Sparplan bespart wird, die Vorteile hinsichtlich der Volatilität im Laufe der Zeit größer werden. Gleiches gilt jedoch natürlich auch für Zeiten, in denen der Goldpreis steigt. Auch hier wird der Wertanstieg des angesparten Goldes prozentual weniger stark steigen, als der Goldpreis selber.

Mathematischer Grund hierfür ist die zeitlich asympthotisch abnehmende Sparrate im Vergleich zur bis dahin geleisteten Gesamtsparsumme. Mit anderen, und hoffentlich verständlicheren, Worten: 50 EUR zu Beginn eines Sparplanes fallen mehr ins Gewicht, als 50 EUR, wenn der Sparplan schon seit vielen Jahren läuft, siehe Abb. 4.

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Abb. 4: Prozentualer Anteil einer 50 € monatlichen Sparrate an der Gesamtsparsumme
(Quelle: Eigene Berechnungen, eigene Darstellung)


In der bisherigen Betrachtungsweise untersuchten wir Werte in Euro. Vermutlich entscheidender für die Zukunft (Schuldentürme, Zentralbankpolitik kurzfristig, Peak Gold längerfristig betrachtet) wird sein, wieviel Gold ich nun tatsächlich besitze.

Die folgende Graphik vergleicht daher die beiden Szenarien a) 50 EUR pro Monat per Sparplan gekauft mit b) die gleiche Summe zum Zeitpunkt X auf einmal in Gold zum dann herrschenden Goldpreis investiert.

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Abb. 5: Entwicklung des Goldbestandes bei einem 50 EUR Sparplan (blau) vs. Einmalkauf der bis dahin gesparten Summe (magenta).
Quelle: Eigene Berechnungen, eigene Darstellung.


Die Untersuchung zeigt, dass es durchaus lange Zeitabschnitte gibt, in denen es vorteilhafter wäre, das gesparte Geld in einem Einmalkauf in Gold zu konvertieren (magenta farbene Kurve über der blauen Kurve). Die statistische Auswertung zeigt jedoch folgendes Bild: Von den 477 Kauftagen im betrachteten Zeitraum, war es an 347 Tagen vorteilhafter, das Gold über den Sparplan gekauft zu haben (entspricht 72,8 %). An 130 Tagen wäre es vorteilhafter gewesen, das gesparte Geld als Einmalanlage in Gold getauscht zu haben (entspricht 27,2 %).

Mathematisch nicht fassbar ist natürlich die Gewissenhaftigkeit und Konsequenz, mit der der Sparer die 50 EUR in Geldform z.B. von 11/2009 bis Mitte 2013 angespart hätte, ohne diesen Geldstock vorher zu verkosten. Und viel wichtiger: Wie kann man als Investor im Vorlauf wissen, wann es sinnvoller ist, das gesparte Geld zu investieren, um gegenüber dem Kollegen mit dem Sparplan besser abzuschneiden? Generell gilt: In Zeiten steigender Goldnotierungen (siehe Zeitraum bis ca. Mitte 2013 in Abb. 5) erhält der Sparer über einen regelmäßigen Sparplan mehr Gold, als der Einmalanleger.

Nächste Frage: Welchen Einfluß haben die Gebühren auf den Anlageerfolg eines Sparplanes? Hierbei ist generell davon auszugehen, dass private Goldkäufe für 50 oder 100 EUR bei einem Händler nicht sinnvoll sind. Die Aufgelder für die kleinen Einheiten sind zu groß, wie folgender Vergleich von Kaufpreisen zeigt (Stand 15.11.2017, 15.40h).

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