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Aufschwung mit Risiken

25.12.2017  |  Prof. Dr. Thorsten Polleit
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Der Anleger sollte sich bewusst sein, was Gold ist und welchen Zweck es in seinem Portfolio erfüllt. Gold ist Geld, es ist das "ultimative Zahlungsmittel". Zudem ist es eine Versicherung für das Vermögen: Gold kann seine Kaufkraft nicht durch politische Willkürakte verlieren, und es unterliegt auch keinen Zahlungsausfallrisiken. Wer Gold hält, der hält eine Währung, die ihn versichert gegen das Schicksal des ungedeckten Papiergeldes: die chronische Entwertung.


Politik des billigen Geldes

Die Geldpolitiken werden auch im kommenden Jahr von ganz entscheidender Bedeutung sein für die Konjunkturen, die Finanzmärkten und natürlich auch für die Edelmetallpreise. Die Vermutung liegt nahe, dass sich der geldpolitische Schub für die Weltwirtschaft und die auch die Vermögenspreise (wie Aktien und Immobilien), zunächst fortsetzen wird.

Weitere Zinsanhebungen der US-Zentralbank bergen allerdings ein destabilisierendes Risiko für die internationale Finanz- und Wirtschaftsarchitektur. Doch auch das Fortführen der Niedrig- und Negativzinspolitik bringt Probleme: Spekulationsblasen, Vermögenspreisinflation, Kapitalfehllenkung, Überschuldung und, als leidvolle Folge von all dem, Finanz- und Wirtschaftskrisen.

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Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen


Ein Ausstieg aus der extremen Zinspolitik ist schwer vorstellbar ohne einen Rücksetzer oder gar Zusammenbruch der Konjunkturen. Die Kosten einer Rückkehr zu höheren Zinsen sind bereits sehr hoch. Daher werden die Zentralbanken vermutlich auch noch in 2018 bestrebt sein, die Zinsen so lange wie es eben geht relativ niedrig zu halten.

Die Inflationierung der Preise - allen voran der Preise für Aktien, Grundstücke und Häuser (also die "Vermögenspreisinflation") - geht damit in die nächste Runde. Der Geldwert wird dadurch weiter herabgesetzt. Und sollte die Weltkonjunktur einen Rückschlag erleben, ist eine Rückkehr oder gar Verschärfung der Niedrig- und Negativzinspolitik, verbunden mit Geldmengenvermehrung, wahrscheinlich.

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Quelle: Thomson Financial, Federal Reserve Bank of St. Louis. (1)Steigt (fällt) die Linie, steigt (fällt) der "Stress" in den Finanzmärkten


Doch noch überwiegt der Optimismus. Viele Investoren haben ihre Risikosorgen abgestreift. Die "Stressindikatoren" für die Finanzmärkte befinden sich auf Tiefständen. Der Grund: Die Zentralbanken wiegen die Marktakteure in Sicherheit: Billiges Geld werde die Konjunkturen antreiben, so die Meinung, und bei Störungen im System werden die Zentralbanken zur Hilfe eilen.

Es ist ein inflationäres Schema, auf die die Finanzmärkte setzen. Wenn aber die Geldpolitik mit neu geschaffenem Geld die Konjunktur stützt und Kreditausfälle abwendet, geht das zu Lasten des Geldwertes. Daran besteht kein Zweifel. Für Anleger ist und bleibt daher Gold - vor allem auch angesichts des aktuellen Preises - eine Portfolio-Versicherung mit Wertsteigerungspotential. Mehr dazu in 2018.

(1) Siehe hierzu Degussa Marktreport, Der Inflations-Boom, 8. Dezember 2017.


© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH



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