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Gold: Fulminant, aber deutlicher Rücksetzer rückt näher...

26.01.2018  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
Mittlerweile läuft die Rally des Euros gegen US-Dollar seit über einem Jahr. Ausgehend von 1,0341 USD stieg die Einheitswährung dabei bis auf 1,2537 USD an. Damit sind die obere Begrenzung des Abwärtskanals sowie das 61,8%-Fibonacci Retracement fast erreicht worden. Gleichzeitig meldet die Stochastik auf dem Wochenchart eine massiv überkaufte Lage!

Auffällig bleibt, wie schwer sich die Marktteilnehmer angesichts des desolaten Zustandes der bankrotten Eurozone mit einer Erklärung für die Dollarschwäche bzw. Eurostärke tun. Natürlich hasst "fast" die gesamte Welt Präsident Donald Trump, während die Trump-Administration gleichzeitig alles dafür tut, um den US-Dollar schwach zu reden, um damit die US-Exporte anzukurbeln. Auch die Chinesen und ihr "dringender" Wunsch, die angehäuften US-Staatsanleihen möglichst schnell loszuwerden, werden gerne als Grund für die Dollarschwäche aufgeführt. Ebenso kann man argumentieren, dass Deutschland derzeit ohne echte Regierung "relativ" wenig Schaden anrichten kann.

Gleichzeitig wird die Dollarschwäche aber vom Mainstream kaum wahrgenommen, während zahlreiche Analysten überall davon schreiben, dass der US-Dollar die untere Trendlinie eines Broadening Tops durchschritten hat und kurz vor dem völlige Zusammenbruch stünde.

In meinen Augen ist der Euro jedoch aktuell extrem überkauft und steht vermutlich kurz vor dem Beginn einer größeren Gegenbewegung. Vor allem die aktuelle Konstellation am Terminmarkt spricht hier Bände. Dort halten die Profis die größte Shortposition auf den Euro seit Aufzeichnung der Daten!

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Natürlich bringt ein stärkerer US-Dollar in der aktuellen Situation einen schwächeren Goldpreis mit sich. Insofern hat sich am Währungsmarkt ein für die Edelmetalle sehr ungünstiges Gemisch zusammengebraut.

Es fehlt aber sowohl auf dem Tages- als auch auf dem Wochenchart noch eine klare Indikation dafür, dass der Euro tatschlich ein wichtiges Hoch gegen den US-Dollar ausgebaut hat. Insofern könnte die Rally beim Euro und Gold möglicherweise noch ein wenig weiter laufen. Die Luft ist jetzt aber extrem dünn geworden.


8. Goldminen GDX

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Die Goldminenaktien starteten am 12. Dezember eine scharfe Erholungsbewegung und liefen dem Goldpreis in den letzten sechs Wochen immer ein kleines Stück voraus. So konnte der GDX (Market Vektor Goldminers ETF) von 21,00 USD bis auf 24,84 USD um knapp 18,3% zulegen.

Allerdings wurde das heutige neue Hoch beim Goldpreis (1.366 USD) von den Minenaktien nicht mehr nachvollzogen, zudem kam es bereits im gestrigen Handel zu einem Gap nach oben. Damit ist auch für die Minenaktien die Luft dünn geworden. Bis zur nächsten Widerstandszone um 25,00 - 26,00 USD könnte die Kraft der Bullen aber noch reichen, denn die Stochastik hat erst kürzlich ein neues Kaufsignal geliefert.

Ungünstig präsentiert sich jedoch der RSI Indikator. Dieser läuft bereits seit drei über Wochen immer wieder in die überkaufte Zone, wobei das Momentum zunehmend abgenommen hat, während der GDX selber neue Hochs erklommen hat. Damit liegt zumindest ansatzweise eine negative Divergenz beim Indikator vor.

Darüber hinaus ist der Abstand bis zur 50-Tagelinie (22,82 USD) doch etwas groß geworden, so dass auch bei denen Minenaktien eine Gegenbewegung unmittelbar bevorzustehen scheint. In diesem Fall wäre der GDX spätestens im Bereich um 22,80 - 23,00 USD sehr solide durch die 200-Tagelinie (22,77 USD) sowie das untere Bollinger Band (22,83 USD) unterstützt.

In der Summe ist der GDX derzeit mit "abnehmend bullisch" zu bewerten, trotzdem besteht noch eine kleine Chance für einen Anstieg in Richtung 25,50 USD. Nachlaufen darf man dem ETF aktuell aber auf gar keinen Fall. Vielmehr gilt es jetzt Gewinnsicherung und Geduld zu üben.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Wie im Dezember vermutet, konnte sich der Goldpreis mittlerweile deutlich erholen und das offene Gap bei 1.345 USD schließen. Dass es aber ohne große Umwege direkt bis 1.366 USD weiter nach oben gehen würde, hat mich doch etwas überrascht. Vor allem der schwache Dollar sowie die stark überverkaufte Lage in Verbindung mit erzwungenen Leerverkaufseindeckungen dürften für den fulminanten Kursanstieg in den letzten Wochen verantwortlich gewesen sein.

Persönlich wäre mir ein etwas langsamerer und dafür womöglich nachhaltigerer Anstieg lieber gewesen, aber der Markt macht nun mal was er will.

So präsentiert sich der Goldpreis nun sowohl auf dem Tages- als auch auf dem Wochenchart stark überkauft, während der Terminmarkt schon wieder Verkaufssignale sendet, die Stimmung teilweise euphorisch wird und sich das günstige saisonale Fenster langsam schließt.

Da dem Euro noch ca. ein bis zwei Cent bis zur massiven Widerstandszone um 1,26 - 1,27 USD fehlen und das chinesische Neujahr erst in knapp drei Wochen beginnt, will ich eine Fortsetzung der Rally bis auf 1.400 USD nicht ausschließen. Das Chancen/Risiko-Verhältnis ist auf dem jetzigen Preisniveau aber miserabel und die Gefahr einer Gegenbewegung in Richtung 1.300 USD steigt täglich.

Kommt es zu einem bereinigenden Rücksetzer, müsste sich im Bereich 1,280 - 1.310 USD eine neue Kaufgelegenheit ergeben.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 25.01.2018
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