Silber: Konsolidierungsdreieck kann sich noch bis zum Frühsommer hinziehen
15.03.2018 | Florian Grummes
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Laut dem aktuellen CoT-Report hatten die kommerziellen Händler zum Stichtag 6.März insgesamt 21.810 Silberfuture-Kontrakte leerverkauft. Im langfristigen Vergleich handelt es sich hierbei um eine außerordentlich "geringe" Shortposition. Gleichzeit hat das "managed money" bzw. die großen Spekulanten (Hedgefunds) das Interesse am Silbermarkt fast vollständig verloren. Damit liefert der Analysebaustein CoT-Report für den Silbermarkt ein solides Kaufsignal.
Für den Goldpreis hingegen gibt es nach wie vor noch keine Entwarnung vom Futures-Markt. Vielmehr liegt hier weiterhin ein klares Verkaufssignal vor. Vermutlich wird Gold den Weg in den kommenden Wochen und Monaten wie fast immer vorgeben, womit sich die sowieso schon vielversprechende Konstellation am Silbermarkt mit niedrigeren Preisen und einer dann noch niedrigeren kommerziellen Shortposition weiter verbessern dürfte.
5. Sentiment:
Auf Basis der aktuellen Sentimentdaten ist die Stimmung an den Edelmetall- und Rohstoffmärkten derzeit eher ausgewogen bzw. neutral.
Zwar wird beim Silber schon wieder ein minimal erhöhter Pessimismus gemessen, Gold und Platin präsentieren sich hingegen aber ausgeglichen.
Lediglich beim Kupferpreis sowie beim nach wie vor starken Euro liegen erhöhte Optimismuswerte vor.
6. Saisonalität:
Seit Ende Februar steckt der Silbermarkt bereits in einem negativen saisonalen Zyklus, der noch bis Ende Juni anhält. Zwar kommt es ab Mitte/Ende März typischerweise zu einer kleinen Erholungsphase, ab Anfang/Mitte April wird es dann aber richtig ungemütlich.
Erst ab dem Juli dürfen wir uns daher aus der saisonalen Perspektive wieder auf nachhaltig steigende Preise freuen. Bis dahin meidet man die Edelmetallmärkte am besten.
7. Silber in EUR
Rückblick:
Auf Eurobasis liefen die Silbernotierungen in den letzten vier Wochen in einer engen Handelspanne und in einem ruhigen Handel zwischen 13,25 EUR und 13,55 EUR seitwärts. Dabei erwiesen sich alle Kursspitzen nach oben und unten bislang als nicht nachhaltig.
Euro-Silber Tageschart:
In Euro gerechnet bewegt sich der Silberpreis auf seinem Tageschart seitwärts und igelt sich gleichzeitig immer mehr ein. Dadurch haben sich die beiden Bollinger Bänder (13,26 EUR und 13,57 USD) sehr stark zusammengezogenen und laufen bereits seit zehn Handelstagen parallel, womit wiederrum der bereits erwähnte Hals einer Cola-Flasche entsteht. Früher oder später wird es hier zu einer heftigen Entladung des aufgestauten Drucks kommen (Bollinger Band Squeeze). Allerdings ist die Richtung dieses Ausbruchs noch nicht absehbar.
Gleichzeitig bewegen sich die Notierungen weiterhin klar unterhalb der 200-Tagelinie (14,24 EUR; letzte Begegnung im April 2017) sowie auch unterhalb der 50-Tagelinie (13,71 EUR). Die Unterstützungszone zwischen 13,00 und 13,25 EUR kann bislang aber gehalten werden. Erst bei Kursen unterhalb dieser Region hätten die Bären wieder eindeutig die Kontrolle übernommen.
Zusammengefasst ist der Tageschart "neutral" einzustufen. Aus der Erfahrung und in Verbindung mit der ungünstigen Saisonalität wird sich dieses zusammengestauchte Kursgeschehen aber vermutlich zunächst nach unten entladen.
Handelsempfehlung:
Silber bleibt eine Halteposition.