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Gold: Noch eine Ehrenrunde vor dem Ausbruch?

06.04.2018  |  Florian Grummes
1. Gold in USD

Rückblick:

In den letzten fünf Wochen bewegt sich der Goldpreis zunächst erwartungsgemäß seitwärts und testete zweimal die starke Unterstützungszone um 1.305 USD.

Ausgehend von einem Tief bei 1.307 USD am 20.März übernahmen aber die Bullen plötzlich und ohne Vorwarnung einen Tag vor dem FED-Zinsentscheidung die Kontrolle. In der Folge konnten sie den Goldpreis deutlich nach oben treiben, so dass die Feinunze in der Woche vor Ostern zwischenzeitlich sogar wieder 1.356 USD kostete.

Die ungünstige Kombination aus überkaufter Stochastik, Kursen außerhalb des oberen Bollinger Bandes, der weiterhin ungünstigen Saisonalität sowie einem wieder stärkeren US-Dollar warf die Bullen aber immer wieder zurück und erzwang in den letzten zwei Handelstagen schließlich eine etwas deutlichere Entscheidung zugunsten der Bären. So notiert der Goldpreis mit derzeit 1.321 USD bereits über 35 USD unterhalb der zuletzt gesehenen Höchststände, womit der nächste Ausbruchsversuch über die Zone 1.350 - 1.375 USD vorerst gescheiterte seien dürfte.


Gold in USD Monatschart:

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Schon auf dem arithmetischen Monatschart wird klar, dass sich die Bullen seit Jahresbeginn mehrfach bis an die Widerstandszone 1.350 - 1.375 USD herangearbeitet haben und dem möglichen Ausbruch über diese Marke immer näherkommen. Auch wenn der Angriff vorerst erneut abgewehrt worden ist, muss klar sein, dass ein erfolgreicher Ausbruch über diese extrem wichtige Widerstandszone direkt einen Anstieg bis zur nächsten Widerstandszone um 1.500 - 1.525 USD aktiviert.

Ebenfalls ist auf dem Monatschart klar zu erkennen, dass sich der Goldpreis seit dem Tief im Dezember 2017 (1.123 USD) kontinuierlich in kleinen und eher unauffälligen Bewegungen nach oben geschoben hat. Die Serie der höheren Tiefs ist ohne Zweifel bullisch. Es fehlt hier nur noch der Ausbruch über die Widerstandszone 1.350 - 1.375 USD, um das aufsteigende Dreieck zu komplementieren.

Auch das MACD Kaufsignal konnte trotz aller Wirrungen in den letzten zwei Jahren letztlich überleben und hat weiterhin sehr viel Platz nach oben.

Diesen positiven Entwicklungen steht eigentlich nur der Stochastik Oszillator entgegen, welcher die überkaufte Zone erreicht hat und zum Monatsauftakt leicht nach unten gedreht hat. Damit ist die Luft auf dem Monatschart doch etwas dünn geworden und man kann zu Recht anführen, dass der langsame und zähe Anstieg in den letzten zwei Jahren offensichtlich viel Kraft gekostet hat. Für ein Rally in Richtung 1.500 USD müsste der Oszillator vermutlich in den eingebetteten Status oberhalb von 80 konvertieren. Zwar ist dieser Zustand eher selten, ausgeschlossen ist es aber natürlich nicht.

In der Summe muss der Monatschart als "zunehmend bullisch" eingestuft werden. Zum Ausbruch aus dem aufsteigenden Dreieck fehlt tatsächlich nicht mehr allzu viel. Je nachdem welche der zahlreichen Unterstützungslinien man auf der Unterseite wählt, könnten sich die Bären in den kommenden zwei bis vier Monaten allerdings noch bis in den Bereich 1.250 USD - 1.280 USD problemlos austoben, ohne dabei das insgesamt sehr vielversprechende Bild zu zerstören.


Gold in USD Wochenchart:

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Auf dem arithmetischen Wochenchart ist das aufsteigende Dreieck, welches sich seit über zwei Jahren am Goldmarkt entwickelt, noch klarer zu erkennen. Im besten Fall lässt sich mit der Höhe des Dreiecks ein mittel- bis längerfristiges Kursziel bei ca. 1.650 USD - 1.700 USD ermitteln, vorausgesetzt es kommt früher oder später zum Ausbruch über die entscheidende, waagerecht verlaufende Nackenlinie bei 1.350 - 1.375 USD.

Je nachdem, welche Tiefpunkte der vergangenen zwei Jahre man zur Zeichnung der schrägen Dreiecksunterseite bzw. Unterstützungslinie miteinander verbindet, bietet dieses aufsteigende Dreieck dem Goldpreis noch einige Monate Platz, um sich innerhalb der Formation zu bewegen. Erst Kurse klar unterhalb von 1.250 USD würden die gesamte Formation in Frage stellen. Kommt es in den nächsten zwei bis vier Monaten jedoch zum typischen "Frühsommerschlussverkauf" bis in den Bereich 1.250 USD bis 1.280 USD, würde dies vermutlich eine sensationelle Kaufgelegenheit darstellen.

Dass der Wochenchart eigentlich noch "deutlich" mehr Korrektur- bzw. Konsolidierungsbedarf hätte, lässt sich an der Stochastik ablesen. Dieser Oszillator hat sein Verkaufssignal gerade erst noch einmal bestätigt und müsste sich erstmal bis in die "überverkaufte Zone" unterhalb von 20 deutlich abkühlen, bevor der Goldmarkt unter mittelfristigen und antizyklischen Gesichtspunkten wieder interessant wird.

Summa summarum bleiben die Bullen auf dem Wochenchart vorerst noch am Drücker. Solange sie den Sichtkontakt zur entscheidenden Nackenlinie/Widerstandszone um 1.350 - 1.375 USD halten können, ist ein Ausbruch jederzeit denkbar. Gleichzeitig bietet das aufsteigende Dreieck aber noch jede Menge Platz für eine weitere Ehrenrunde, während die Stochastik bereits im Korrekturmodus ist. Idealerweise kommt es bis zum Frühsommer (Juli) noch genau zu so einer kleinen Korrektur, die im Bereich um 1.250 - 1.280 USD ihr Tief findet. Dann wäre der Wochenchart vermutlich ordentlich überverkauft und damit bestens für eine fulminante Sommerrally positioniert.



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