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Gold: Jetzt wird der Baum geschüttelt

03.05.2018  |  Florian Grummes
- Seite 4 -
7. Euro & US-Dollar

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Über Monate hinweg lief das Währungspärchen Euro/US-Dollar auf hohem Niveau zwischen 1,22 und 1,25 USD mehr oder weniger seitwärts bzw. in ein Dreieck hinein. Mit dem klaren Unterschreiten der Marke von 1,22 USD kam es hier vor knapp zwei Wochen zu einem Ausbruch nach unten. Damit ist das Konsolidierungsdreieck bärisch nach unten aufgelöst worden.

Das theoretische Kursziel aus der Dreiecksformation liegt nun bei ca. 1,1870 USD und der Euro scheint sich auf dem direkten Weg dorthin zu befinden. Nur die 200-Tagelinie (1,1998 USD) und die Unterstützungszone um 1,20 USD können die Bären aktuell noch aufhalten. Da die Stochastik aber in den "bärisch eingebetteten Status" gewechselt ist, dürften die Bären das Idealziel aus dem Dreieck schon in Kürze ansteuern können. Dies würde auch weiterhin Druck auf den Goldpreis ausüben.

Neben der überverkauften Lage und dem in Sichtweite auftauchenden Kursziel, machen die Aufwärtstrendlinie (1,1850 USD) sowie die nächsttiefer gelegene Unterstützungszone zwischen 1,1850 und 1,190 USD ebenfalls klar, dass sich die laufende Abwärtswelle beim Euro zunächst schon im letzten Viertel befindet.

In jedem Fall ist spätestens ausgehend von ca. 1,1850 USD zumindest mit einer Erholung zu rechnen. Denkbar wäre aber auch der Beginn einer weiteren Aufwärtswelle mit Ziel um 1,27 - 1,28 USD. Sollte es dazu kommen, wird der Edelmetallsektor sicherlich fulminant darauf reagieren. Sollte die Zone zwischen 1,1960 und 1,1850 USD mittelfristig hingegen nicht gehalten werden können, hätte der Euro Platz bis ca. 1,15 USD.

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Der Blick auf die weiterhin katastrophalen CoT-Daten für den Euro verleiht diesem extrem negativen Szenario mit Kurszielen um 1,15 USD und tiefer deutlich mehr Wahrscheinlichkeit, als sich das aus der Chartanalyse aktuell herauslesen lässt.

In der Summe ist der Euro Tageschart aufgrund der eingebetteten Stochastik kurzfristig mit "extrem bärisch" zu bewerten. Die ungünstige Konstellation am Terminmarkt spricht für deutlich mehr Korrekturbedarf beim Euro, während die Charttechnik ausgehend von ca. 1,1850 - 1,1870 USD eine größere Erholung erwarten lässt.


8. Goldminen GDX

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Die Gold- und Silberminenaktien konnten sich trotz des laufenden Abverkaufs am Goldmarkt zuletzt ganz gut halten. So hat der GDX (Market Vektor Goldminers ETF) gerade erst seine 50-Tagelinie (22,05 USD) erreicht, während der Goldpreis schon alle Tiefs in diesem Frühjahr leicht unterboten hat. Im Vergleich GDX zu GLD wird die dezente Stärke der Minenaktien ebenfalls sichtbar. Dieses Verhalten ist grundsätzlich positiv, denn die Goldminenaktien deuten mit ihrem Vorläufercharakter derzeit eher an, dass der Abverkauf am Goldmarkt möglicherwiese übertrieben ist.

Übergeordnet läuft der Minen-ETF aber weiterhin zwischen 21 und 25 USD seitwärts. Ein Ausbruch aus dieser 20 monatealten Range ist derzeit nicht absehbar. Kurzfristig driftet der ETF eher gen Süden, wobei die Stochastik bereits leicht überverkauft ist und das untere Bollinger Band (21,81 USD) nur noch wenig Spielraum auf der Unterseite zur Verfügung stellt.

Insgesamt korrigieren die Minenaktien also nicht so stark wie der Goldpreis und bringen sich damit langsam aber sicher für ein vielversprechendes Kaufsignal in Position. Dennoch würde ich kurzfristig noch etwas abwarten und bewerte den Chart "neutral". Höchstwahrscheinlich dürfte sich auch dieses Puzzleteil in den kommenden Wochen gut in das erwartete Szenario einer starken Rally ab dem Frühsommer einfügen. Insbesondere die Silberminenaktien habe ich auf meiner Liste ganz oben und warten hier geduldig auf ein antizyklisches Kaufsignal.


9. Zusammenfassung & Konklusion

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Nach einem trickreichen Start in den Frühling hat sich der Goldpreis mittlerweile wie erwartet doch gen Süden auf den Weg gemacht. Nachdem in den letzten Monaten zahlreiche Spekulanten auf einen Ausbruch über 1.350 USD gewettet haben, werden diese schwachen Hände nun vom Baum geschüttelt. Damit steht die monatelange Seitwärtshase zwischen 1.305 und 1.365 USD möglicherweise vor ihrem Abschluss.

Allerdings ist die Unterstützung um 1.300 USD doch recht stark, so dass bereits in den kommenden Tagen kurzlebige und scharfe Erholungen bis ca. 1.330/1.335 USD möglich werden. Aufgrund der nach wie vor nicht vollständig bereinigten Lage am Terminmarkt sowie einem stärkeren US-Dollar dürften dem Goldmarkt aber insgesamt noch einige schwierige Wochen bevorstehen.

Übergeordnet sehe ich den Edelmetallsektor aber auf dem Weg hin zu einem wichtigen Tief in diesem Spätfrühling bzw. Frühsommer. Von dort aus müssten die Bullen das Zepter wieder übernehmen können und dann auch den entscheidenden Ausbruch über die Widerstandszone 1.350 - 1.375 USD zustande bringen.

Ein mehrmaliges Anlaufen und eventuell auch ein kurzfristiges Unterschreiten der 200-Tagelinie sollte zuvor aber eingeplant werden. Je nachdem wie sich die Lage entwickelt, müsste das finale Tief entweder im Bereich 1.280 bis 1.300 USD oder zwischen 1.250 und 1.280 USD gefunden werden.


© Florian Grummes
www.goldnewsletter.de

Quelle: pro aurum Goldedition vom 02.05.2018
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