Silber: Die Chancen überwiegen mittlerweile die Risiken
24.05.2018 | Florian Grummes
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Silber Tageschart:Mit dem logarithmischen Tageschart zoomen wir wie immer noch näher an das Kursgeschehen heran. Dabei wird schnell klar, dass sich der Silberpreis weiterhin in einer Seitwärtsbewegung befindet. Ungeachtet des kurzen Ausreißers im April wird die Handelspanne seit Anfang Februar auf der Oberseite durch die 200-Tagelinie (16,80 USD) und auf der Unterseite durch die Unterstützungszone oberhalb von 16,00 USD definiert.
Gleichzeitig ziehen sich die beiden Bollinger Bänder (16,20 USD und 16,77 USD) immer weiter zusammen und bestätigen den knappen Handelsspielraum. Früher oder später wird es hier zu einem Ausbruch und im Anschluss zu einer größeren Bewegung kommen. Gut möglich, dass der scharfe, aber kurzlebige Anstieg im April schon mal ein Testlauf der Bullen gewesen ist.
Kurzfristig lässt das neuerliche Stochastik Kaufsignal jedenfalls darauf schließen, dass sich der Silberpreis zunächst wohl eher nach oben als noch unten orientieren wird. Der Beginn der "großen Sommerrally" lässt sich damit aber noch nicht ableiten. Vielmehr könnte es sich lediglich um eine weitere Korrektur- bzw. Erholungsschleife handeln, bevor im Juni dann die endgültigen Tiefs ausgelotet werden.
Zusammengefasst bleibt der Tageschart neutral, solange sich der Silberpreis noch innerhalb seines Dreiecks bewegt. Neben dem Dreieck wird der Tageschart zusätzlich von der Unterstützungszone zwischen 15,50 bis 16,00 USD sowie der Widerstandszone bei 18,00 bis 18,50 USD bestimmt. In den kommenden Wochen bzw. ein bis zwei Monaten ist der Ausbruch aus dem Dreieck höchstwahrscheinlich. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch nach oben eindeutig erhöht. Dieser Ausbruch sollte dann auch genug Energie freisetzen, um aus der übergeordneten Handelsspanne ausbrechen zu können.
2. Gold/Silber Ratio:
Das Gold/Silber-Ratio scheint mittlerweile deutlicher aus seinem zweijährigen Keil nach unten ausgebrochen zu sein. Aufgrund der klar überverkauften Stochastik sind jedoch steigende Ratio-Werte in den kommenden Wochen wahrscheinlicher. Insofern ist die Trendwende noch nicht einhundertprozentig in trockenen Tüchern. Angesichts der zuvor erfolgten Divergenz am Hochpunkt, muss der stark überverkaufte Stochastik Oszillator aber nicht mehr bis in seine überkauften Zone zurücklaufen. Eine Gegenbewegung bis in die neutrale Mitte würde schon ausreichen. Das allerdings müsste in den nächsten ein bis zwei Monaten nochmals für Gegenwind und Druck im Edelmetallsektor sorgen.
3. Silberminenaktien (SIL):
Die Silberminenaktien stecken zwar übergeordnet immer noch in einer Korrektur, zeigen nun aber seit Anfang Februar zunehmend relative Stärke gegen den Silberpreis. Dabei hat der repräsentative Silberminen-ETF "SIL" bislang seit seinem Tief im Februar 8,03% zulegen können, was in etwa der Performance des GDXJ (VanEck Vectors Junior Gold Miners ETF) entspricht. Deutlich besser haben sich hingegen die beiden reinrassigen Silberproduzenten First Majestic Silver und Endeavour Silver entwickelt.
Beide Aktienkurse konnten in den letzten drei Monaten um knapp 40% zulegen. Da beide Aktien über einen hohen Hebel auf den Silberpreis verfügen, dürfte hier vom Markt bereits ein höherer Silberpreis antizipiert werden.