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Euroverfall - Italexit - Schattenhaushalt

29.05.2018  |  Markus Blaschzok
Der Goldpreis in Euro stieg mittlerweile über den Widerstand bei 1.110 Euro mit einem Preis von 1.118 Euro am heutigen Tag an. Damit steht Gold in Euro so hoch wie zuletzt vor über neun Monaten. Der seit Anfang 2014 bestehende Aufwärtstrend beim Gold in Euro ist damit weiterhin völlig intakt und wir erwarten für die kommenden Monate weitere Anstiege.

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Der Goldpreis in Euro setzt den langfristigen Aufwärtstrend nun fort


Hintergrund des Anstiegs ist der Einbruch des Euros auf 1,16 $ in dieser Woche. Vor zwei Monaten notierte der Euro noch bei 1,25 $, was einem Wertverlust von 7% entspricht. Wundern Sie sich deshalb nicht, wenn die Preise an der Supermarktkasse, insbesondere für importierte Waren, in Bälde deutlich ansteigen werden.

Der Euro wurde im vergangenen Jahr spekulativ extrem nach oben getrieben. Medien, Banken und Ökonomen keynesianischer Ausrichtung hatten sich gegenseitig mit rosigen Zukunftsprognosen zu Wirtschaft und Politik gegenseitig überboten, wogegen man Risiken sowie schlechte Fundamentaldaten völlig ignoriert hatte. Die Bewertung des Euros erreichte mit 1,25 $ aberwitzige spekulative Niveaus am Terminmarkt, die nicht gerechtfertigt waren, während sich die fundamentale Lage täglich verschlechterte.

Jetzt registrieren die Märkte wieder die künstlich niedrigen Zinsen und die unvermindert lockere Geldpolitik der Europäischen Zentralbank bis mindestens Ende 2020. Plötzlich nimmt man auch die ausartende Verschuldung Italiens und den dortigen politischen Wandel, der die sozialistische EU vor eine Zerreisprobe stellt, mit einem Schlag wieder wahr, ganz so, als wären diese Probleme aus heiterem Himmel gefallen.


Italien entfacht neue Eurokrise

Die italienische Regierung wirft jegliche Haushaltsdisziplin über Board und will die Verschuldung noch weiter hochfahren, anstatt zu sparen. Dies ist in der sozialistischen EWU möglich, denn die erhöhten Ausgaben sollen über den Umweg des Euros und der EZB letztlich Deutschland aufgebürdet werden - in einem souveränen Italien mit eigener Währung, wäre dies hingegen niemals möglich. Man plant dort ein bedingungsloses Grundeinkommen von 780 €, während man das Rentenalter auf absurde 55 Jahre senken will, während Deutsche bis 67 Jahre arbeiten müssen, um die Frührente der Italiener zu finanzieren.

Anstatt die Staatseinnahmen zur Finanzierung dieser Ausgaben zu erhöhen, will man den Spitzensteuersatz auf 20% senken, während Italien mit 132% des Bruttoinlandsproduktes bereits über beide Ohren verschuldet ist. Man fordert von der EZB gar die Streichung von 250 Mrd. Euro an Schulden, was der Rest Europas, bzw. Deutschland, letztlich über höhere Steuern und eine Abwertung des Euros bezahlen müsste. Italien nimmt die EWU in Geiselhaft und will sich auf Kosten der produktiveren und sparsameren Nordstaaten entschulden und neu aufstellen.

Die neue italienische Regierung weiß, dass die EU zahlen muss, denn ein Bankrott Italiens würde auf das internationale Bankensystem übergreifen und letztlich zum Austritt aus der EWU (Italexit) und somit zum Ende der EU führen. Italien hat die Unmöglichkeit der sozialistischen EU verstanden und nutzt die Übertragung des Risikos an Brüssel (Moral Hazard) schamlos aus um die EU zu erpressen, was aus Sicht der Italiener ein sehr kluger Schachzug ist.

Die Eurokrise, die 2008 begann und bisher nur noch schwelte, dank der Überflutung der Märkte mit viel billigem Geld durch die EZB, wird nun durch Italien womöglich wieder neu zum Flächenbrand entfacht. Wir hatten seit Monaten auf die Fehlallokation am Terminmarkt hingewiesen sowie auf die fundamentalen Probleme in der EU und die über die Medien, absichtlich verbreiteten, Fehlinformationen zum wirtschaftlichen Zustand im Euroraum angesprochen.

Dass gerade jetzt, da die historisch einmalige Euroblase am Terminmarkt angestochen wurde, plötzlich die Probleme in der EU medial thematisiert werden, ist kein Zufall. Die Abwertung des Euros auf die Parität zum US Dollar scheint unter der aktuellen Gemengelage nur noch eine Frage von Monaten bis zu einem Jahr zu sein. Jemand muss für die Eurodauerrettung und die Ausgaben Brüssels zahlen, was letztlich der deutsche Sparer sein wird, der durch eine Euroabwertung über wenige Monate 10% bis 20% seiner Ersparnisse beraubt werden wird.



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