3 Milliarden Menschen weniger durch Armut, Krankheit und Krieg?
31.05.2018 | Egon von Greyerz
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Wird sich die Weltbevölkerung halbieren?Nach 100 Jahren starken Wirtschaftswachstums, technologischer Innovationen, Industrialisierung, Nahrungsmittelproduktion, Gesundheitswesen, etc. liegen wir also immer noch bei einer Zahl von 2,5 Milliarden!
Ein wichtiger Grund dafür ist, dass die Weltbevölkerung in den letzten 175 Jahren explodierte. In den 1850ern lag die Weltbevölkerung bei 1 Milliarde; heute haben wir 7,5 Milliarden. Wenn die Diagrammkurve eines großen Betrachtungsgegenstands (wie Weltbevölkerung) gerade in die Höhe schießt, wird sie irgendwann auch wieder steil fallen.
Das bedeutet Folgendes: Die Weltbevölkerung wird drastisch abnehmen - aufgrund von Armut, Krankheit, Krieg oder einer Kombination aus allen drei Faktoren. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Weltbevölkerung in den nächsten Jahrzehnten möglicherweise um 3 Milliarden sinken wird, sich also halbiert. Das klingt dramatisch und erschreckend, allerdings hat es im Verlauf der Geschichte immer wieder ähnliche Rückgänge gegeben.
Also: Trotz eines Jahrhunderts mit bemerkenswertem Wachstum, Kreditexpansion und Geldschöpfung hat die Welt ein erhebliches Wirtschafts- und Armutsproblem. Wenn die derzeit bestehenden globalen Schulden- und Asset-Blasen platzen, wird es leider kein gutes Ende geben. Wir werden weltweit einen Übersprung von Zahlungsausfällen und wirtschaftlicher Misere erleben.
Die Zentralbanken werden zu unbegrenzter Geldschöpfung übergehen - ein aussichtsloser Versuch, die Welt zu retten, der diesmal zum Scheitern verurteilt ist. Gedrucktes Geld ist wertfrei und wird deswegen auch keine Wirkung zeigen. Ein Schuldenproblem lässt sich nicht durch erhöhte Schuldenausgabe lösen.
Debakel in der EU
Das Chaos in Europa wird schlimmer. Die USA haben den Vertrag mit dem Iran gebrochen und setzen nun Merkel und den Rest Europas massiv unter Druck, das Gleiche zu tun. Doch die europäischen Länder wollen sich nicht fügen. Die USA drohen jedem Land mit Sanktionen, das Handel mit dem Iran und auch mit Russland treibt. Aber Europa wird nicht positiv auf diese Schikane reagieren.
Die nicht gewählten und nicht rechenschaftspflichtigen Bürokraten in Brüssel geraten zunehmend unter Druck. Sie tun alles, was sie können, um den Brexit zu stoppen. Als Chefin einer Partei, die über keine Mehrheit im Parlament verfügt, befindet sich Theresa May in einer sehr schwachen Position. Nicht einmal im eigenen Kabinett kann sie für Einigkeit sorgen. Sie ist nun derart geschwächt, dass sie wahrscheinlich keine Einigung beim Brexit erreichen wird, für welchen die Mehrheit der britischen Bürger gestimmt hatte.
Die Brüssel-Mafia nutzt diese Situation geschickt zu ihrem Vorteil aus. Aktuell kann sie Großbritannien von jeglichen Fortschritten abhalten. Dennoch: Die Europäische Union ist heute schon ein missglückter Versuch der Schaffung eines europäischen Superstaates unter Führung der Brüssler Elite.
Eine Freihandelsunion ist eine exzellente Idee. Die politische Vereinigung, die Brüssel anstrebt, ist hingegen eine vorprogrammierte Katastrophe. Mehr noch, eine Gemeinschaftswährung kann nie und nimmer für ein Gebiet in einer derart uneinheitlichen Region mit unterschiedlichen Kulturen, Wachstums- und Inflationsraten sowie begrenzter Arbeitsmarktmobilität funktionieren. Der Traum der Elite von einer gemeinsamen Finanz- und Wirtschaftspolitik wird von den Mitgliedsstaaten niemals akzeptiert werden.
Persönlich bin ich voll und ganz gegen die EU als politische Union, da ich nicht an eine ungewählte und unverantwortliche Elite glaube, die über 500 Millionen Menschen entscheidet, welche nicht viel gemeinsam haben. Wie wäre es mit: “Small is beautiful”! Je kleiner ein Land, desto verantwortungsbewusster das Handeln der Politiker. Das gilt umso mehr, wenn die Macht dezentralisiert in den Regionen liegt und direkte Demokratie existiert, so wie in der Schweiz. Obgleich die Schweiz ihre eigenen Probleme hat, ist ihr politisches System denen aller anderer Länder überlegen. Deswegen hat die Schweiz auch fortwährend über die stärkste Wirtschaft und Währung der Welt verfügt.
Doch leider werden das Bankensystem der Schweiz und die Schweizerische Nationalbank genauso schlecht gemanagt wie die meisten Banken auf der Welt. Zudem ist das Finanzsystem der Schweiz genauso anfällig wie der Rest der Welt und auch zu groß für das Land. Daher würde ich keine größeren Vermögensbestände in Schweizer Banken halten, wie übrigens auch in keiner anderen Bank.
Jedes Land sagt arrivederci zur EU
Zusammen mit Macron und Merkel gerät die gesamte Brüssler Elite jetzt zunehmend unter Druck mit Blick auf den Zusammenhalt der EU. Viele osteuropäische Länder wie Polen, Ungarn und die Tschechische Republik sind zunehmend unglücklich mit den politischen Entscheidungen der EU, insbesondere mit dem Migrationsproblem.
Die schwachen Ökonomien der Mittelmeerstaaten sollten alle die EU und den Euro verlassen, ihre Landeswährungen wiedereinführen und ihre Schulden gegenüber der EZB unbeglichen lassen. Nur so können sie ihre Länder auf eine solide Basis stellen. Mit der Verlängerung wachsender Kreditsummen, die nie zurückgezahlt werden, hat die Brüssler Elite alle Mittel genutzt, um die Mittelmeerstaaten in der EU zu halten. Griechenland hätte die EU vor vielen Jahren verlassen sollen, genauso Italien. Die zukünftige Koalitionsregierung Italiens wird Brüssel das Leben noch schwerer machen als Großbritannien derzeit.