Die politischen Verwerfungen in Italien stellen die Edelmetallinvestoren vor ein Rätsel. Setzt sich die Krise fort und sollte es zu Neuwahlen kommen, könnte das die Nachfrage nach Gold als sicheren Hafen ankurbeln. Andererseits würde eine solche Entwicklung wohl auch den US-Dollar stärken - und Kursgewinne der amerikanischen Währungen wirken sich typischerweise negativ auf den Goldpreis aus.
Laut einem Artikel des Nachrichtenportals Kitco News ist das wahrscheinlich der Grund dafür, dass der Kurs des gelben Metalls bislang kaum auf die Krise reagierte und weiterhin innerhalb seiner Handelsspanne notiert. "Es gibt so viele Faktoren, dass die Marktteilnehmer noch unsicher sind", kommentiert der Kevin Grady, ein Goldtrader und der Chef von Phoenix Futures and Options LLC. "Werden die Währungskurse den Goldpreis am stärksten beeinflussen? Werden es die Zinsen sein? Die Leute versuchen derzeit noch, das herauszufinden."
Bart Melek, der Chef-Rohstoffstratege von TD Securities, rechnet mit einer positiven Entwicklung am Goldmarkt, falls die Krise von Italien auf andere Staaten übergreifen sollte, insbesondere falls dies einen Aberkauf an den Aktienmärkten auslöst. "Wenn sich die Probleme ausweiten und übertragen, wird Gold als Anlageklasse eine bessere Performance liefern als andere Werte", sagte er. Eine Lösung der Krise ohne die Gefahr eines Auseinanderbrechens der Eurozone werde den Kurs dagegen höchstwahrscheinlich sinken lassen.
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