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Blut in den Straßen Roms - Rückkehr der Eurokrise!

02.06.2018  |  Uli Pfauntsch
- Seite 2 -
Massive Auswirkungen auf Märkte

Das Chaos in Italien sorgt für massive Fluchtbewegungen - innerhalb Europas flüchten Investoren in die vermeidlich sicheren deutschen Staatsanleihen, Aktien und Immobilien - und verkaufen im Gegenzug italienische Aktien und Anleihen.

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Der furchterregendste Chart ist jener, der zeigt, wie die Rendite der zweijährigen italienischen Anleihe um mehr als 200 Basispunkte auf 2,85% in der Spitze explodierte. Es gilt zu beachten, dass die 2-jährigen Renditen negativ waren, bevor die Dinge begannen, außer Kontrolle zu geraten. Das ist eine höllische Bewegung und unterstreicht, wie verzerrt der Markt in einer von der EZB geschaffenen Phantasiewelt gewesen war.

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Bemerkenswert ist ebenfalls, wie die italienischen Banken in den Strudel geraten sind. Der FTSE Italia All-Share Banks Sector Index ist nun dabei, in einen verhängnisvollen Bärenmarkt hineinzufallen.


Draghi in auswegloser Lage = Gefahrenstufe Rot für Ihr Geld!

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Ohne jedes Beispiel: Wie Bloomberg aufzeigt, toppt der Sprung in der zweijährigen Rendite selbst alles, was wir über die Eurokrise hinweg erlebt haben. Wir können nun davon ausgehen, dass die EZB angesichts der Tatsache, dass die italienische Schuldenkrise auf ihren Höhepunkt zusteuert, ihr Anleihe-Aufkaufprogramm nicht wie erwartet im September einstellen wird. Doch das dürfte angesichts der katastrophalen Verschuldungslage bei weitem nicht ausreichen.

Bevor die Dinge begannen auseinanderzufallen, notierten italienische Staatsanleihen zu rekordniedrigen Renditen. Anleihen im Wert von über 1 Billion Euro notierten sogar zu negativen Renditen. Das wurde nur möglich in einer Phantasiewelt, kreiert von Notenbankern. Wie Sie wissen, druckt die EZB permanent Geld, um in erster Linie italienische Staatsanleihen zu kaufen. Laut einer jüngsten Studie, haben die EZB und italienische Banken seit 2008 schätzungsweise mehr als 90% aller italienischen Staatsschulden aufgekauft.

Das bedeutet: Das Finanzsystem Italiens hängt komplett am Tropf der Gelddruck-Maschine der EZB. Sobald die EZB die Käufe der italienischen Staatsanleihen stoppt, wer sollte dann einspringen? Die Antwort ist: Niemand! Das Problem ist, dass Draghi sein Inflationsziel von 2% bereits erreicht hat. Nur einige Nebenwirkungen dieser Geldpolitik: Wachsende Ungleichheit, massive Immobilienblasen in deutschen Ballungszentren, strauchelnde Banken, schrumpfende Altersvorsorge etc. Deshalb drängt Deutschland, das Gelddrucken herunterzufahren, während Italien natürlich darauf drängt, das Gelddrucken fortzusetzen.

Die italienischen Banken, die defacto bereits insolvent sind, halten schätzungsweise 348 Milliarden Euro in italienischen Staatsanleihen. Das bedeutet: Sobald die Megablase in den italienischen Staatsanleihen platzt, werden wir finanzielles Chaos in Europa erleben, das sich rasch in das weltweite Finanzsystem ausbreitet.


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