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Blut in den Straßen Roms - Rückkehr der Eurokrise!

02.06.2018  |  Uli Pfauntsch
- Seite 3 -
Wie die katastrophale Kursentwicklung der italienischen Bank-Aktien zeigt, ist das gesamte italienische Bankensystem möglicherweise nur einen Fingerzeig von einer tödlichen Katastrophe entfernt.

Weltweit belaufen sich die Forderungen der ausländischen Banken gegenüber Italien auf 550 Milliarden Euro. Französische Geldhäuser tragen mit 250 Milliarden Euro das größte Risiko, auf Platz zwei folgen dann bereits deutsche Institute mit 92,7 Milliarden Euro. Jedes Kreditinstitut ist engmaschig miteinander vernetzt - fällt ein Dominostein, fallen alle anderen. Es wäre eine Illusion zu glauben, dass einzelne Institute noch stark genug wären, um zu überleben.


Target-Salden explodieren

und anderen Südländern die Target-2 Forderungen immer weiter anwachsen. Diese Forderungen der Deutschen Bundesbank, im Grunde nichts anderes als (zinslose) Eurobonds, steuern mittlerweile auf die Marke von 1,00 Billion Euro zu. Mit weit über 400 Milliarden Euro oder etwa 5.000 Euro pro deutschem Bundesbürger verzeichnet Italien das größte Target- Minus. Mit einem Austritt Italiens wäre der Großteil dieser Forderungen unwiederbringlich verloren.

Und anders als bei den Bankenkrisen in Griechenland, Portugal und Irland, ist das Bankensystem in Italien schlicht und einfach zu groß, um durch einen "Bail-Out" der Europäischen Zentralbank gerettet zu werden. Darüber hinaus beheimatet Italien den weltweit drittgrößten Bond-Markt, mit ausstehenden Staatsanleihe-Schulden im Volumen von mehr als 2 Billionen Euro.


Anfang vom Ende der Europäischen Union und des Euro!

Ein Austritt Italiens aus der Euro-Zone würde voraussichtlich den totalen Zusammenbruch des weltgrößten Wirtschaftsraums bedeuten. Die Schockwellen, die dieses Ereignis um die Welt senden würde, entziehen sich jeglicher Vorstellungskraft. Es wäre schlimmer als sämtliche Krisen aus der Vergangenheit. Denn die Europäische Union, wie wir sie kennen, würde nicht mehr existieren - ebenso wenig wie der Euro!

Fakt ist, dass die Fliehkräfte, die drohen, die Europäische Union und den Euro zu zerreißen, noch nie so stark waren wie heute. Was mit der Idee begann, Wohlstand und Frieden für alle Europäer zu schaffen, entwickelt sich mehr und mehr zu einem gigantischen sozialistischen Komplex, mit wachsendem Zentralismus, Bürokratie und ausuferndem Regulierungswahn. Wenn Brüssel weiterhin nicht aufwacht, werden die Dinge unvermeidlich ihren Lauf nehmen.

Natürlich ist Italien nicht das einzige Sorgenkind. Auch in anderen Teilen Europas wächst die Frustration. Ob Basken und Katalanen in Spanien, Schotten im Vereinigten Königreich, Südtiroler in Italien oder viele andere Bewegungen - das Verlangen nach Abspaltung nimmt immer stärker zu. Gleichzeitig wird es für die Europäische Zentralbank immer aussichtsloser, die Unterschiede zwischen den Regionen, die völlig unterschiedliche Währungen zur Anpassung benötigen, auszugleichen.

Das rücksichtslose Gelddruck-Experiment der EZB wird voraussichtlich spektakulär scheitern und möglicherweise damit enden, dass bankrotte Staaten und Banken unter Anwendung rücksichtsloser Maßnahmen gerettet werden müssen, ähnlich wie von 2008 bis 2009. Mit dem Unterschied, dass die Lage dieses Mal sehr viel schlimmer ist.


Fazit + Strategie!

Der Euro, ebenso wie alle anderen Papierwährungen, ist durch nichts anderes gedeckt, als Vertrauen. Nimmt der Populismus in Italien und anderen Regionen weiter zu, wird der Euro seinen Abstieg unaufhaltsam fortsetzen. Noch glauben Investoren, den sicheren Hafen im Dollar zu finden. Der Dollar gilt als "Last Man Standing" und dürfte den zum Scheitern verurteilten Euro vorerst übertrumpfen. Doch es ist nahezu unmöglich, noch irgendwo auf der Welt eine stabile Papierwährung zu finden. Schließlich beteiligten sich sämtliche Notenbanken an der größten Ausweitung der Geldmenge in der Geschichte.
  • Ich rate Ihnen deshalb weiterhin dazu, von Geldwerten in Sachwerte umzuschichten, solange Sie dazu noch Gelegenheit haben:

  • Halten Sie über die kommenden Monate mehr Cash als üblich und vermeiden Sie es, hohe Guthaben bei nur einem Institut vorzuhalten.

  • Neben Gold, bieten auch stabilere Währungen wie der Schweizer Franken und die Norwegische Krone eine Absicherung gegen den Euro-Verfall.

  • Meiden Sie sämtliche Geldwertanlagen wie Anleihen, Inhaberschuldverschreibungen, Rentenfonds, Tagesgelder, Sparguthaben, Geldmarktfonds, Mischfonds, Bausparer, Lebensversicherungen oder Riester-Verträge - neben den Ausfallrisiken durch einen bankrotten europäischen Bankensektor und bankrotte Euro-Staaten, droht die schleichende Wertvernichtung durch Inflation beziehungsweise Strafzinsen.

  • Halten Sie an physischen Edelmetallen und den im CompanyMaker favorisierten Minenwerten fest - der Rohstoffsektor bietet derzeit den günstigsten Einstieg seit den 1970er Jahren!

  • Investieren Sie in selbstgenutztes Wohneigentum beziehungsweise in ausgesuchte Wohnimmobilien auf dem deutschen Markt, die eine attraktive und konstante Mieteinnahme garantieren, etwa das German Real Estate ETP (WKN A19 XLE).


© Uli Pfauntsch
www.companymaker.de



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