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Handelskriege, Gold und eine einmalige Chance

12.07.2018  |  The Gold Report
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Im Juni haben wir wie gesagt eine Zunahme von auf Barzahlungen basierenden Zusammenschlüssen gesehen. Mir fällt dabei z. B. South32 Ltd. ein, eine australische Minengesellschaft aus dem Industriemetallsektor, die Arizona Mining Inc. übernommen hat, ein Unternehmen, das in Arizona über eine große Lagerstätte mit einer Minenlebensdauer von mehreren Jahrzehnten verfügt. In Zukunft könnten auch angrenzende Liegenschaften potentiell in dieses Projekt mit eingebunden werden.

In Bezug auf ihre Bilanzen und die Märkte sind die Unternehmen heute im Allgemeinen zuversichtlicher. Die Unternehmenssteuerreform in den USA hat sicherlich auch ihren Teil dazu beigetragen, denn sie hat die Wirtschaftlichkeit zahlreicher Projekte verbessert.

Ich denke, dass auch die Diskussionen über den drohenden Handelskrieg eine Rolle spielen, denn wenn die USA ihr neues Infrastrukturprogramm weiter verfolgen, werden sie versuchen, sich dabei so stark wir möglich auf inländische Rohmaterialien zu stützen. Wenn wir bedenken, dass es sich dabei wohl um ein jahrzehntelanges Projekt handeln wird, dann ist heute vielleicht ein guter Zeitpunkt für den Bau einer Mine, die in fünf oder sechs Jahren in Betrieb genommen wird und von der wachsenden Nachfrage profitieren kann.

Ein anderer Katalysator könnte China sein. Das Land hat enorme Summen in den Rohstoffsektor investiert. Erst letzten Monaten hat CITIC Metal Co. Ltd. eine große Investition in Ivanhoe Mines Ltd. getätigt, ein Minenunternehmen, das von dem bekannten Financier Robert Friedland geführt wird.

Es ist ausschließlich in Afrika, genauer gesagt in Südafrika und der Demokratischen Republik Kongo, tätig und besitzt zwei der weltweit begehrtesten und vielversprechendsten Bergbauprojekte in der Entwicklungsphase. Die Investition in Höhe von 723 Mio. kanadischen Dollar in bar zeigte, dass die Global Players ein großes strategisches Interesse an qualitativ hochwertigen Projekten mit einer langen Lebensdauer haben.


The Gold Report: Würden Sie auch noch einige Worte zum Verhältnis zwischen dem Goldpreis und den Wechselkursen der Währungen sagen?

Samuel Pelaez: Als der Preis in den letzten Wochen fiel, gab es im Goldsektor zahlreiche Diskussionen. Die Kursverluste waren die Folge des steigenden US-Dollars, wofür es wiederum verschiedene Gründe gab. Zum einen wäre da die Handelssituation, zum anderen hat die US-Notenbank Federal Reserve den Leitzins weiter angehoben, während andere Zentralbanken die Zinsen unverändert ließen.

Besonders interessant fanden wir, dass der Goldpreis zwar gesunken ist, das Interesse an den Aktien der Goldproduzenten jedoch zugenommen hat. Abzulesen ist das an den Zuflüssen zu den wichtigsten börsennotierten Fonds (ETFs) im Sektor der Goldaktien. In den ersten drei Wochen im Juni wurden wöchentlich hunderte Millionen Dollar in diese Fonds investiert. Zuerst dachte man, dass möglicherweise viele Trader den Markt shorten, doch bei den ETFs ist das leicht zu überprüfen. Und wie sich herausstellte, was das nicht der Fall. Es handelte sich tatsächlich um Long-Positionen in diesen Produkten.

Meiner Einschätzung nach gibt es dafür zwei Gründe. Erstens bieten die Aktien der Goldunternehmen eine ziemlich gute Möglichkeit zur Diversifizierung, insbesondere im derzeitigen allgemeinen Marktumfeld. Wir haben gesehen, dass die Volatilität ansteigt, und dass verstärkt aufgrund von Schlagzeilen investiert wird. Viele Anleger suchen in den Goldaktien einen gewissen Schutz vor dieser Volatilität.

Zweitens - und dieser Punkt wurde von manchen übersehen - bedeutet ein Rückgang des Goldpreises in US-Dollar, wie wir ihn im letzten Monat beobachten konnten, nicht zwangsläufig, dass der Goldpreis auch in anderen Währungen fällt. Die USA sind ein bedeutendes Goldförderland, aber das gilt auch für Kanada, Australien, Südafrika und zahlreiche andere Staaten.

Die Rentabilität von Minengesellschaften, die in erster Linie in Ländern wie Kanada oder Australien tätig sind, wird von einem Rückgang des Goldpreises in US-Dollar nicht negativ beeinflusst. In manchen Fällen, wie z. B. in Kanada, liegt Gold in diesem Jahr bislang sogar im Plus. Ein Gold-ETF kauft selbstverständlich nicht nur US-Unternehmen mit Goldminen in den Vereinigten Staaten, sondern auch die Aktien von Unternehmen, die anderswo produzieren.

Unser eigener ETF, der U.S. Global GO GOLD and Precious Metal Miners ETF, wies in diesem Jahr eine deutlich bessere Performance auf als vergleichbare Produkte. Ein Hauptgrund dafür ist der Smart-Beta-Mechanismus, der einen größeren Anteil der Zuflüsse in kanadische, australische, südafrikanische und andere Unternehmen gelenkt hat.

All diese Aktien werden in Nordamerika gehandelt, aber sie bieten Exposure gegenüber dem Rohstoffsektor in anderen Ländern. Die australischen Goldunternehmen, die wir übergewichtet haben, zeigten in diesem Jahr z. B. eine phänomenale Entwicklung, vor allem, weil der Wechselkurs ihrer Währung stärker gefallen ist als der Goldpreis. Unterm Strich sind die Einnahmen dieser Unternehmen in australischen Dollar im Vergleich zum letzten Jahr also gestiegen.



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