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Handelskriege, Gold und eine einmalige Chance

12.07.2018  |  The Gold Report
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The Gold Report: Kommen wir noch kurz auf Rohöl zu sprechen.

Samuel Pelaez: Von den wichtigen Ressourcen war Rohöl in diesem Jahr bislang der Rohstoff mit der besten Performance. Seit Jahresbeginn haben die Preise rund 20% zugelegt. Tatsächlich ist der gesamte Rohstoffindex in diesem Jahr gestiegen und das ist hauptsächlich auf die starke Entwicklung der Ölpreise zurückzuführen, während die meisten anderen Rohstoffe Kursverluste verzeichneten. Dafür gibt es verschiedene Gründe.

Zum ersten haben sich die OPEC-Staaten im Großen und Ganzen an ihre selbst auferlegten Produktionsobergrenzen gehalten. Bei einer kürzlichen Sitzung in Wien wurde eine Anhebung der maximalen Fördermengen besprochen und die Länder werden ihre Ölproduktion künftig etwas steigern. Aber auch andere Faktoren haben zur Verringerung des Angebots am Ölmarkt geführt.

Die neuen Sanktionen der USA gegen den Iran zwingen die Verbündeten der Vereinigten Staaten seit dem Spätsommer letzten Jahres beispielsweise dazu, auf den Kauf iranischen Öls zu verzichten. Schätzungen zufolge werden damit rund 1,5 Mio. Barrel Öl pro Tag vom Markt genommen, was etwa 1,5% des gesamten Handelsvolumens entspricht.

Dazu kommt noch die Tatsache, dass die Förderkapazitäten im texanischen Perm-Becken begrenzt sind. Es ist einfach keine ausreichende Infrastruktur vorhanden, um das Rohöl schnell und effizient von dieser Region zum Gold von Mexiko zu transportieren. Die USA hatten eine aggressive Strategie zur Ausweitung ihrer Ölproduktion verfolgt, doch nun wird sich das Wachstum verlangsamen. Dass es den Vereinigten Staaten nicht gelingen wird, ihre Fördermengen weiterhin im gleichen Tempo zu erhöhen, ist ein gewisser Trotz für die Investoren im Ölsektor.

Darüber hinaus hat auch Kanada gerade Schwierigkeiten im Bereich der Ölsande, da eine der wichtigsten Aufbereitungsanlagen aufgrund technischer Probleme auf unbestimmte Zeit stillgelegt wurde. Das ist nur ein kurzfristiger Faktor, doch aufgrund der niedrigeren Produktion in Kanada, der begrenzten Kapazitäten in den USA und der geringeren Ölexporte des Iran, finden wir uns derzeit in einer sehr günstigen Marktsituation für den Ölpreis wieder. Belege dafür konnten wir bereits den offiziellen wöchentlichen Lagerbestandsdaten entnehmen. In der letzten Woche im Juni verzeichneten die Bestände den stärksten Rückgang seit vielen Jahren. Rohöl war in diesem Jahr also bisher der Star im Rohstoffsektor.


The Gold Report: Sprechen wir noch über einige Unternehmen im Metallbergbau, die Ihrer Einschätzung nach vielversprechend sind.

Samuel Pelaez: Ein Unternehmen, das ich sehr interessant finde und in das wir derzeit auch investiert sind, weil es stark von einem Handelskrieg profitieren könnte, ist Alcoa Inc. Wie Sie sich vielleicht erinnern, hat sich Alcoa vor ein paar Jahren aufgespalten und die Gewinnung und Weiterverarbeitung von Aluminium auf zwei eigenständige Unternehmen verteilt.

Das neue Alcoa, welches die primäre Produktion übernommen hatte, was nach der Aufspaltung kein Liebling der Märkte, doch jetzt scheint die Aktie in Schwung zu kommen. Derzeit wird sie zu einem sehr verlockenden Preis gehandelt und erhält zudem Rückenwind durch das Infrastrukturprogramm in den USA und die protektionistischen Maßnahmen, die bereits beschlossen wurden oder derzeit diskutiert werden.

Im Bereich der Basismetalle gibt es am US-Markt kaum gute Kaufgelegenheiten. Freeoport-McMoRan Inc. verhandelt noch immer mit der indonesischen Regierung. Dadurch wird der Kurs abhängig von politischen Entscheidungen und es besteht das Risiko, dass neue Schlagzeilen einen negativen Einfluss haben.

In Australien gibt es im Sektor der Basismetalle allerdings zwei großartige Unternehmen. Eines davon ist OZ Minerals Ltd., welches ebenfalls sehr attraktiv bewertet ist. Das Unternehmen finanziert die Entwicklung einer der größten neuen Minen in diesem Sektor aus eigener Tasche. Das Projekt heiß Carrapateena und OZ investiert hier rund eine Milliarde Dollar aus dem eigenen freien Cashflow.

Es handelt sich definitiv um eine interessante Aktie mit Wachstumspotential ohne die Gefahr einer Verwässerung. Wir gehen davon aus, dass sich die Kapitalerträge beträchtlich erhöhen werden, wenn die Mine mit der Produktion beginnt, weil das Unternehmen für die Finanzierung des Projekts keinerlei Schulden aufnehmen musste.


The Gold Report: Sie sagten, dass es in Australien im Basismetallsektor derzeit zwei äußerst vielversprechende Namen gibt. Welches ist der zweite?

Samuel Pelaez: Das Unternehmen heißt Sandfire Resources NL und hat eine ähnliche Hintergrundgeschichte wie OZ Minerals. Es bietet ebenfalls organisches Wachstum und stark überdurchschnittliche Renditen.



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