Suche
 
Folgen Sie uns auf:

Konjunkturoptimismus aus Berlin - Athen solo - Moskau/Berlin

20.08.2018  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1426 (07.35 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1374 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 110.63. In der Folge notiert EUR-JPY bei 126.41. EUR-CHF oszilliert bei 1.1368.

Der Aufschwung in Deutschland wird sich nach Einschätzung des Bundesfinanzministerium fortsetzen. Risiken bremsten jedoch die Dynamik. Die in die Zukunft gerichteten Indikatoren ließen eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung erwarten.

Die Steuereinnahmen von Bund und Ländern wiesen zuletzt eine schwächere Tendenz aus. Sie lagen im Juli bei einem Plus in Höhe von 2,9% (Jahresvergleich). Während der ersten sieben Monate wurde ein Anstieg in Höhe von 6,7% erzielt. Das Finanzministerium warnt vor Brexitrisiken und der US-Handelspolitik. Die Debatte um Strafzölle und die Gefahr eines Handelskriegs drosselten die Wachstumskraft im Außenhandel. Hinzugekommen sei die Krise der Türkei.

Griechenland kann nach Einschätzung seiner Europartner wieder auf eigenen Beinen stehen. Heute läuft das 3. Hilfspaket aus.

In der Tat soll sich das Wachstum per 2018 auf circa 2% stellen. Seit 2016 kommt es zu keiner öffentlichen Neuverschuldung mehr. In der Kerngröße der Außenhandelsbilanz hat sich eine markante Gesundung ergeben.

Das Land bleibt unter strenger Beobachtung durch den ESM. Das hat gute Gründe. Anders als die übrigen Reformländer verweigerte Athen immer wieder eine zügige und stringente Reformpolitik. Deswegen sind immer noch wesentliche Felder offen, wo Athen noch nicht die notwendigen Standards der Eurozone erfüllt. Das gilt insbesondere für die Sektoren Verwaltung, Justiz und Arbeitsmarkt.

Zuversicht ist bezüglich Griechenland gewährleistet, Euphorie ist fehl am Platz.

Die Deutsch-Russische Auslandshandelskammer hat einen Einstieg in den Ausstieg aus den westlichen Sanktionen gegen Russland gefordert.

Das findet unsere volle Zustimmung.

Die Kammer berief sich auf die Unterstützung ihrer Mitglieder für diese Forderung. In einer Umfrage unter ihren 800 Mitgliedern hätten sich 94% dafür ausgesprochen. Zugleich verurteilte die Kammer die in der kommenden Woche erwarteten neuen Russland-Sanktionen der USA. Diese würden erheblichen Schaden für deutsche Unternehmen zur Folge haben, betonte AHK-Vorstandschef Schepp. Er sagte, dass diese Sanktionen das Vertrauen der Bundesbürger in die USA untergruben, da sie mit der Giftattacke auf den Doppelagenten Skripal begründet würden, ohne eindeutige Beweise für die Verantwortung der russischen Regierung vorzulegen.

Die Kammer verwies auf eine Forderung des stellvertretenden Hauptgeschäftsführers des Deutschen Industrie- und Handelskammertages Treier, Instrumente zu entwickeln, um uns von der Dollarisierung der Wirtschaft zu lösen. Hier gilt es in der Tat, dem Ansatz der aufstrebenden Länder zu folgen und bei Möglichkeit auf regionale Währungen umzustellen.

Vor dem Hintergrund der Forderungen seitens der Deutsche-Russischen Außenhandelskammer darf dem Treffen Merkel/Putin vom letzten Samstag hohe Bedeutung zugemessen werden.

Nach unserer Kenntnislage ging es nicht darum, diplomatische Effekthascherei zu ermöglichen, sondern um inhaltliche Klärungen zur Verbesserung der politischen und wirtschaftlichen Gesamtsituation. Dieser Umstand nährt Zuversicht!

Europa, das inkludiert Russland, muss die Probleme selbst bewältigen. Für die Ukraine heißt das ob der wirtschaftlichen Verflechtungen, es geht nur mit EU und mit Russland und nicht gegen Russland.

Die Potenz des Wirtschaftsraumes von Lissabon bis Wladiwostok und weiter in den asiatischen Raum gilt es zu forcieren. Das bedeutet für diesen politischen Raum Friedfertigkeit und Prosperität, denn die Zukunft liegt im Osten.

Wer der Teilung via fortgesetzter Eskalation und diplomatischer Wortlosigkeit das Wort redet, hat eine völlig andere Agenda


Konjunkturdaten der letzten 24 Handelsstunden:

Eurozone:

Der saisonal bereinigte Leistungsbilanzüberschuss stellte sich per Juni auf 23,5 Mrd. Euro nach zuvor 24,4 Mrd. Euro (Ausdruck europäischer Konkurrenzfähigkeit auf Produktebene). Die Verbraucherpreise sanken per Juli laut finaler Berechnung im Monatsvergleich um 0,3% und stiegen den Erwartungen entsprechend im Jahresvergleich um 2,1%. Beides entsprach den Prognosen.


USA:

Die US-Frühindikatoren nach Lesart des Conference Board legten per Juli im Monatsvergleich um 0,6% (Prognose 0,4%) nach zuvor 0,5% zu. Wir verweisen auf die Divergenz zum Pendant der OECD.

Der vorläufige Wert des Index des US-Verbrauchervertrauens nach Lesart der Universität Michigan verfehlte mit 95,3 Punkten die bei 98,0 Zählern angesiedelte Prognose deutlich (Vormonat 97,9). Damit wurde der niedrigsteWert seit Dezember 2017 markiert.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das den USD gegenüber dem Euro favorisiert, sofern das Widerstandsniveau bei 1.1500 - 1.1530 nicht überschritten wird.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



Hinweis: Der Forex-Report ist eine unverbindliche Marketingmitteilung der SOLVECON INVEST GMBH, die sich ausschließlich an in Deutschland ansässige Empfänger richtet. Er stellt weder eine konkrete Anlageempfehlung dar noch kommt durch seine Ausgabe oder Entgegennahme ein Auskunfts- oder Beratungsvertrag gleich welcher Art zwischen der SOLVECON INVEST GMBH und dem jeweiligen Empfänger zustande.

Die im Forex-Report wiedergegebenen Informationen stammen aus Quellen, die wir für zuverlässig halten, für deren Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität wir jedoch keine Gewähr oder Haftung übernehmen können. Soweit auf Basis solcher Informationen im Forex-Report Einschätzungen, Statements, Meinungen oder Prognosen abgegeben werden, handelt es sich jeweils lediglich um die persönliche und unverbindliche Auffassung der Verfasser des Forex-Reports, die in dem Forex-Report als Ansprechpartner benannt werden.

Die im Forex-Report genannten Kennzahlen und Entwicklungen der Vergangenheit sind keine verlässlichen Indikatoren für zukünftige Entwicklungen, sodass sich insbesondere darauf gestützte Prognosen im Nachhinein als unzutreffend erweisen können. Der Forex-Report kann zudem naturgemäß die individuellen Anlagemöglichkeiten, -strategien und -ziele seiner Empfänger nicht berücksichtigen und enthält dementsprechend keine Aussagen darüber, wie sein Inhalt in Bezug auf die persönliche Situation des jeweiligen Empfängers zu würdigen ist. Soweit im Forex-Report Angaben zu oder in Fremdwährungen gemacht werden, ist bei der Würdigung solcher Angaben durch den Empfänger zudem stets auch das Wechselkursrisiko zu beachten.



Bewerten 
A A A
PDF Versenden Drucken

Für den Inhalt des Beitrages ist allein der Autor verantwortlich bzw. die aufgeführte Quelle. Bild- oder Filmrechte liegen beim Autor/Quelle bzw. bei der vom ihm benannten Quelle. Bei Übersetzungen können Fehler nicht ausgeschlossen werden. Der vertretene Standpunkt eines Autors spiegelt generell nicht die Meinung des Webseiten-Betreibers wieder. Mittels der Veröffentlichung will dieser lediglich ein pluralistisches Meinungsbild darstellen. Direkte oder indirekte Aussagen in einem Beitrag stellen keinerlei Aufforderung zum Kauf-/Verkauf von Wertpapieren dar. Wir wehren uns gegen jede Form von Hass, Diskriminierung und Verletzung der Menschenwürde. Beachten Sie bitte auch unsere AGB/Disclaimer!



Alle Angaben ohne Gewähr! Copyright © by GoldSeiten.de 1999-2024.
Die Reproduktion, Modifikation oder Verwendung der Inhalte ganz oder teilweise ohne schriftliche Genehmigung ist untersagt!

"Wir weisen Sie ausdrücklich auf unser virtuelles Hausrecht hin!"