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Warum der Goldpreis auf mehr als 6.000 $ steigen wird (Teil 1/2)

21.08.2018  |  Przemyslaw Radomski
- Seite 4 -
Der Goldpreis ist der Nenner im Dow/Gold-Verhältnis, d. h. um den künftigen Höchststand des Goldkurses vorherzusagen, werden wir das Tief des Verhältnisses prognostizieren.

Das Verhältnis ist ein langfristiges Hilfsmittel, weil es eindeutig zeigt, welche Anlageklasse den Markt beherrscht und in welcher Phase einer Baisse oder Hausse sich Gold und die Aktien gerade befinden. Das langfristige Top des Verhältnisses wurde vor rund 20 Jahren verzeichnet und seitdem sind die Werte stark gesunken. Aktuell erleben wir eine korrektive Aufwärtsbewegung, die von kurz- oder mittelfristig orientierten Marktbeobachtern als wichtiger Trend betrachtet wird.

Selbst aus mittelfristiger Perspektive wirkt die Rally beachtlich, doch wir sollten nicht vergessen, dass wir Mitte der 1970er Jahre eine ähnliche Entwicklung erlebt haben. Damals handelte es sich nur um eine Aufwärtskorrektur des Dow/Gold-Verhältnisses, nicht um einen neuen, jahrzehntelangen Trend.

Diesmal ist die Rally des Verhältnisses größer als in den 1970ern, aber beachten Sie dabei, dass der Chart insgesamt durch eine Zunahme der Volatilität in beide Richtungen gekennzeichnet ist. Eine stärkere Korrektur ist daher nicht als merkwürdig anzusehen, sondern scheint vielmehr im Einklang mit dem allgemeinen Trend zu stehen. Angesichts der stärker ausgeprägten Volatilität in beide Richtungen sollten auch die Korrekturen eine höhere Volatilität aufweisen.

Die Tatsache, dass die Aufwärtsbewegung des Verhältnisses, die 2011 begann, größer ist als die Aufwärtsbewegung in den 1970er Jahren, scheint daher ganz natürlich zu sein und deutet darauf hin, dass es sich lediglich um eine vorübergehende Korrektur handelt.

Langfristig betrachtet scheint der Rückgang des Dow/Gold-Verhältnisse noch nicht abgeschlossen zu sein, d. h. wahrscheinlich ist auch die Goldhausse noch nicht vorüber - obwohl der Kurs nun seit etwa sieben Jahren gefallen ist.

Wie tief kann das Dow/Gold-Verhältnis sinken? Basierend auf historischen Vergleichen gibt es verschiedene Möglichkeiten, um ein Kursziel zu bestimmen. Die Frage ist, auf welche Weise sich die Geschichte wiederholen wird.

Das Verhältnis könnte beispielsweise einfach auf einen früheren Boden sinken. Die vorherigen Tiefs wurden bei 1,94 und 1,29 erreicht. Beide Punkte und der Bereich dazwischen könnten als entscheidende Unterstützung fungieren. Der Durchschnitt der beiden Tiefs liegt bei 1,615. Insgesamt können wir also davon ausgehen, dass das Verhältnis auf unter 2 sinken wird, bevor es den finalen Boden erreicht und der Goldpreis sein finales Top bildet.

Da die Bewegungen jedoch in beide Richtungen größer werden, scheint ein Ziel von 1,94 viel zu konservativ zu sein. Selbst das zweite Tief von 1,29 stellt noch ein eher vorsichtiges Kursziel dar, da in diesem Fall nur ein Rückgang des Verhältnisses auf frühere Extremwerte angenommen wird, obwohl es angesichts der Verbreiterung der Spanne recht wahrscheinlich ist, dass diese künftig übertroffen bzw. unterschritten werden.

Unserer Ansicht nach ist die fortgesetzte Vergrößerung der Bewegungen das wahrscheinlichste Szenario. Wir können also davon ausgehen, dass das Dow/Gold-Verhältnis bis auf die äußerst langfristige Unterstützungslinie sinkt, so wie es vor fast 20 Jahren bis zur langfristigen Widerstandslinie gestiegen ist. Die Frage ist, wann das Verhältnis die Unterstützungslinie erreichen wird, und wo sich diese zu diesem Zeitpunkt befindet.

Das ist nicht Teil unserer offiziellen Vorhersage, doch nehmen wir einmal an, dass der Goldpreis in fünf Jahren seinen Höchststand erreicht. Die Unterstützungslinie ist im obenstehenden Chart nicht sichtbar, doch mithilfe der vorherigen Tiefs können wir sie berechnen: Im März 2018 liegt sie bei 0,93 und im März 2023 bei 0,89, d. h. bei ungefähr 0,9.

Aus psychologischer Sicht ist das von entscheidender Bedeutung. Bei einem Verhältnis von 1 entspricht der Goldpreis dem Kurs des Dow Jones und das wird wirklich jeder mitbekommen. Kein Finanzjournalist wird diese Tatsache unkommentiert lassen.

Es wird Theorien über ein neues Paradigma geben, in dem alle Vermögenswerte und Anlageprodukte, die nicht Edelmetalle oder von den Edelmetallen abgeleitet sind, als nutzlos betrachtet werden. Das sollte schließlich zu umfangreichen, emotionalen Goldkäufen seitens der breiten Öffentlichkeit führen, was wiederum einen finalen, parabolischen Anstieg des Goldpreises auslösen wird. Schließlich könnte Gold dann bei einem Preis von 10-11% über dem Wert des Dow Jones ein langfristiges Top erreichen.

Wird das Dow/Gold-Verhältnis wirklich so tief sinken? Wir können das nicht mit Sicherheit wissen, aber es ist doch wahrscheinlich, dass es in den kommenden Jahren auf weniger als 2 fällt und auch Werte unterhalb von 1 sind eine realistische Möglichkeit.

Da wir nun die Ziele für dieses Verhältnis bestimmt haben, stellt sich natürlich die Frage, wo der Dow Jones notieren wird, während der Goldpreis ein neues Rekordhoch erreicht.


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