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Warum der Goldpreis auf mehr als 6.000 US$ steigen wird (Teil 2/2)

23.08.2018  |  Przemyslaw Radomski
Der Goldpreis und Bier

Ja, das haben Sie richtig gelesen. Bier ist ein greifbares Asset, dessen Wert im Laufe der Zeit relativ stabil bleiben sollte (solange Sie es nicht öffnen und in die Sonne stellen). Die Biernachfrage ist keinen großen Schwankungen unterworfen und auch das Angebot bleibt annähernd gleich - zumindest in den Regionen der Welt, in denen Bier das bevorzugte alkoholische Getränk ist. Es könnte daher durchaus aufschlussreich sein, den Goldpreis auf ähnliche Weise mit dem Bierpreis zu vergleichen, wie wir ihn gerade mit dem Kurs des Dow Jones verglichen haben.

Wir können dann feststellen, wie hoch Gold früher gemessen in Bier gestiegen ist und daraus ableiten, welche Entwicklung wir während des aktuellen Bullenmarktes noch erwarten können. Das ist zudem eine weitere Möglichkeit, um die Änderungen in der Berechnung der Inflationsrate zu umgehen.

Bevor wir dieses Thema weiter vertiefen, wollen wir noch darauf hinweisen, dass es sich dabei nicht um eine eigene Methode zur Erstellung von Preisprognosen handelt. Dieser Abschnitt ist vielmehr ein Zusatz zu den vorherigen Überlegungen, der diese bestätigen oder widerlegen sollte. Werfen wir nun einen Blick auf die Daten. Da es natürlich verschiedene Biersorten und -marken gibt, müssen wir uns auf eine Standardgröße festlegen. Dabei hilft uns das Oktoberfest:

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Das Gold/Bier-Verhältnis: Wie viele Maß Bier kann man mit einer Unze Gold auf dem Oktoberfest kaufen?


Das erste, was im obenstehenden Chart auffällt, ist die Tatsache, dass das Hoch des Goldpreises im Jahr 2011 nicht einmal ansatzweise an das Top von 1980 heranreicht. Schon allein, um diesen früheren Wert erneut zu erreichen, müsste der Goldpreis also erheblich steigen - etwa auf das 1,64-Fache des Hochs von 2011. Dies ergibt ein Kursziel von ca. 3.165 $.

Der zweite Punkt ist, dass beide Bullenmärkte etwa beim gleichen Preisniveau starteten. Dieses Verhältnis scheint also tatsächlich aussagekräftig zu sein. Als Gold gemessen in realen Werten (d. h. in Bier) seinen niedrigsten vernünftigen Stand erreichte, endete der Abwärtstrend.

Doch der Chart zeigt und noch etwas anderes: den Durchschnitt des Gold/Bier-Verhältnisses. So wie sich fast alle Märkte und Verhältnisse zwischen überverkauft und überkauft hin- und herbewegen, liegt das Gold/Bier-Verhältnis abwechselnd über und unter seinem langfristigen Durchschnitt. Bevor die Goldhausse der 1970er Jahre begann, war es zehn Jahre lang überverkauft, doch vor Beginn des aktuellen Bullenmarktes war es sogar 14 Jahre lang überverkauft.

Je länger die Ausbildung einer Basis dauert, desto stärker ist die anschließende Kursbewegung. In diesem Fall sollte die längere Verweildauer der Verhältnisses unter dem Durchschnitt bedeuten, dass der folgende Aufschwung ebenfalls länger und größer sein wird. Bislang scheint diese Annahme zuzutreffen. Die Rally von 2000 bis 2011 fiel etwa 30% stärker aus als die Rally von 1970 bis 1976.

Wenn sich der Rest der Hausse proportional verhält, können wir erwarten, dass sich der Goldpreis mehr als verdoppelt, denn das finale Top des Gold/Bier-Verhältnisses im Jahr 1980 war mehr als doppelt so hoch wie das Hoch der Rally von 1970-1976. Im Grunde genommen wiederholte sich die erste Rally, verstärkt um einen Faktor von 1,5. Wir wollen hier keine detaillierten Prognosen zur Entwicklung der Bierpreise abgeben, sondern gehen davon aus, dass sich diese nicht wesentlich ändern werden. (Schließlich sind die offiziellen Inflationsraten weiterhin sehr gering.) Infolgedessen können wir für diese Analogie den regulären Goldpreis in US-Dollar verwenden.

1999 wurde der Boden bei etwa 253 $ erreicht und das anschließende Top bildete der Goldpreis bei etwa 1.924 $. Der nominelle Kursgewinn belief sich damit auf 1.671 $. Wenn wir diesem mit 1,5 multiplizieren und zum Höchststand von 2011 addieren, erhalten wir ein Kursziel von 4.430,50 $. Kalkulieren wir nun noch eine gewisse Inflation mit ein, die bislang unberücksichtigt blieb und die wir bis zum nächsten Top am Goldmarkt höchstwahrscheinlich sehen werden, können wir das Ziel auf 5.000 $ runden.


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