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Trichet warnt vor Weltwirtschaftskrise - Idlib und Goldpreisexplosion

10.09.2018  |  Markus Blaschzok
Ehemaliger Chef der EZB warnt vor neuer Weltwirtschaftskrise

Der ehemalige Chef der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, warnte nun, dass das Finanzsystem heute mindestens wieder so gefährdet sei, wie vor der Krise 2008, "wenn nicht sogar mehr". 2007 kollabierten die Immobilienmärkte, Lehman Brothers ging Pleite und daraufhin folgten eine Rezession sowie eine schwere Banken-, Kredit-, und Währungskrise, die die Welt erschütterte. Seitdem befindet sich die Europäische Zentralbank in der Dauerrettung des Euros, um die politische Europäische Union durch das Drucken von Geld vor dem Zusammenbruch zu bewahren.

Die Ursachen der damaligen Krise wurden jedoch nicht angegangen und die Probleme nicht gelöst, sondern es wurde lediglich Geld von den Sparern zu den hochverschuldeten Banken und Staaten umverteilt, während durch die Niedrigzinsen neue, noch größere Blasen an den Immobilien-, Anleihen- und Aktienmärkten entstanden. Mit dem bis dahin größten Vermögenstransfer in der Geschichte über die Druckerpresse aller großen Notenbanken, gelang es die völlige Entfaltung der Krise in 2008 nicht nur zu stoppen und in die Zukunft zu verschieben, sondern einen neuen künstlichen Aufschwung zu erzeugen, der jedoch nicht nachhaltig ist.

Es entstand eine Zombie Weltwirtschaft, die von täglichen neuen Dosen billigen Geldes zu Null-Zinsen abhängig ist. Der Strom frischer Liquidität wurde im letzten Jahr jedoch fast völlig heruntergefahren und die USA haben bereits siebenmal die Leitzinsen angehoben, was mit etwas Zeitverzögerung nun zu einem Platzen der Blasen führt. Die Weltwirtschaft steht vor einer neuen Krise, die weitaus schlimmer als jene von 2008 sein wird. Aufgrund ihrer globalen Reichweite steht die Weltwirtschaft wahrscheinlich vor der größten Depression in der Menschheitsgeschichte.


Schwellenländer & Südafrika rutschen in die Rezession

Trichet zeigte sich besorgt, dass die Verschuldung der Schwellenländer das Finanzsystem heute ebenso verwundbar mache wie damals. In der Tat sind alle Faktoren, die einen perfekten Sturm in dem Fiat-Weltfinanzsystem auslösen können, vorhanden. In den Industriestaaten haben sich die Schuldenquoten seit 2008 kaum verbessert und in Europa teilweise drastisch erhöht.

Die künstlich niedrigen Zinsen haben den künstlichen Boom in den Schwellenländern noch verstärkt, was nun zu deren Kollaps führt. Während die US Notenbank ihren Leitzins weiter anhob, ist die türkische Lira um 50% eingebrochen und die türkische Wirtschaft in den vergangenen Wochen und Monaten real in die Rezession abgeglitten, während die kreative staatliche Statistik noch ein vermeintliches Wachstum ausweist.

Das Gleiche sieht man in Argentinien und Brasilien, wo der Peso um über 50% und der Real über 30% zum US Dollar seit Jahresbeginn abwertete, was letztlich auch dort zwingend zu einer starken Rezession führt. Im Umfeld von derartigen Vermögenstransfers über Währungsabwertungen und in den weit zweistelligen Bereich schießenden Teuerungsraten, kann keine Wirtschaft real wachsen - wäre dem so, hätten sich alle sozialistisch totalitären Regime über die Banknotenpresse reich drucken können.

Dass dies nicht möglich ist, zeigte im letzten Jahr auch der völlige ökonomische und moralische Zusammenbruch des sozialistischen Venezuelas, der zur Flucht von Millionen Menschen vor Hunger ins Ausland führte. Die Notenbank Brasiliens hatte kürzlich am Devisenmarkt interveniert, um einen weiteren Einbruch des Reals zumindest kurzfristig zu verhindern.

Südafrika verkündete vergangene Woche offiziell die Rezession, da das dortige Bruttoinlandsprodukt das zweite Quartal hintereinander schrumpfte. Anstatt eines erwarteten Wachstums von 0,7%, schrumpfte die Wirtschaft um -0,8%. Ironischerweise fiel das BIP am stärksten in der Landwirtschaft, die 30% weniger erzeugte, was der sozialistischen Landraubpolitik mit Enteignungen von Farmern mit weißer Hautfarbe ohne Entschädigung geschuldet ist.

Südafrika konnte sich jetzt zwar Investitionen in Höhe von mehreren Milliarden Dollar aus China über die nächsten drei Jahre sichern, doch wird dies den weiteren Niedergang aufgrund der Ausweitung des Sozialismus vermutlich nicht aufhalten. Die südafrikanische Währung "Rand" wertete in diesem Jahr ebenfalls um 30% ab, wobei der weitere Niedergang der Währung durch das zunehmend sozialistische Umfeld vorprogrammiert zu sein scheint.

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Der argentinische Peso kollabiert, während der Goldpreis in Peso neue Allzeithochs erreicht


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Die türkische Lira lotet neue Tiefs aus und der Goldpreis in Lira steigt



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