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Edelmetalle ausgebremst - Rezessionswarnungen nehmen zu

09.10.2018  |  Markus Blaschzok
Die Edelmetalle Gold, Silber und Platin Anfang vergangener Woche kräftig an. Der Goldpreis konnte in US Dollar sowie in Euro wichtige Unterstützungsmarken zurückerobern, was ein bullisches Signal lieferte. Der Kurssprung in beiden Währungen wurde an dem letzten Widerstand bei 1.208 $ bzw. 1.045 € ausgebremst. Fallen diese letzten beiden Hindernisse, so dürfte es zu weiteren Eindeckungen der Bären kommen, wobei der Goldpreis infolge dessen bis auf 1.280 $ ansteigen könnte.

Dann wird auch der Platinpreis, der aktuell am Widerstand bei 840 $ notiert, ausbrechen und bis 900 $ ansteigen. Silber konnte bis auf 14,90 $ in der Spitze ansteigen, was fast einen US Dollar höher ist als das Tief des Vormonats. Seit der zweiten Wochenhälfte kam es jedoch wieder zu einem Rücksetzer im Umfeld eines leicht stärkeren US Dollars sowie aufgrund guter US Wirtschaftsdaten und hawkischen Äußerungen der US Notenbank, die auf eine Fortsetzung der restriktiven Geldpolitik hindeuten.

Dass der Goldpreis den nächsten Widerstand bei 1.215 $ nicht nehmen konnte, nachdem sich der Abtaucher unter die 1.190 $ als falscher Ausbruch herausstellte im Umfeld historisch guter Terminmarktdaten, ist äußerst außergewöhnlich. Seit sieben Wochen hängt der Goldpreis in einer extrem engen Handelsspanne von 20 $ fest, obwohl der steile Abwärtstrend längst gebrochen wurde. Entweder sehen wir die ersten Auswirkungen einer beginnenden Rezession auf den Goldpreis oder es gab starke manipulative Verkäufe am physischen Markt.

Die Verkäufe von Gold- und Silbermünzen der australischen Perth Mint waren im September so hoch wie seit Januar 2017 nicht mehr. Die Verkäufe an Silbermünzen hatten sich aufgrund des aktuell extrem günstigen Preises im Vergleich zum August sogar verdoppelt. Die Verkäufe von Goldmünzen und -barren stiegen zum Vormonat um 61% auf 62.552 Unzen.


Anleihen brechen ein - Zinsen steigen

Die Renditen der zehnjährigen US-Staatsanleihen stiegen in den letzten Handelstagen deutlich an und überwanden die für die Märkte wichtige Hürde von 3%. Eine starke US- Wirtschaft, eine hohe Inflationsrate in den USA von 2,95%, acht Zinsanhebungen sowie Anleihenverkäufe seitens der US Notenbank im Volumen von mittlerweile 285 Mrd. USD sind für den Anstieg der Marktzinsen verantwortlich.

Jerome Paul, Chef der US Notenbank, zeigte sich optimistisch für die weitere Wirtschaftsentwicklung und signalisierte weitere Zinsschritte in den kommenden Jahren. Vom Markt wird ein weiterer Zinsschritt im Dezember erwartet und drei weitere in 2019, was dem Dollar weiteren Aufwind im Vergleich zum Euro geben wird.

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Anleihenverkäufe der US-Notenbank sorgen für steigende Zinsen


Steigende Zinsen werden den US Aktienmarkt mittelfristig unter Druck bringen, da einerseits höhere Refinanzierungskosten die Unternehmensgewinne schmälern werden und andererseits das erhöhte Angebot am Anleihenmarkt bei höheren Renditen ein attraktives Konkurrenzinvestment zum Aktienmarkt darstellt. Die steigenden Zinsen bereiten mittlerweile einem guten Teil der Ökonomen Sorgen, denn 56% erwarten nach einer Umfrage bis spätestens Ende 2020 eine Rezession, wogegen nur 10% bereits im nächsten Jahr damit rechnen.

Seit fast zehn Jahren befinden sich die westlichen Volkswirtschaften in einem von den Notenbanken durch das Ausweiten der Geldmenge künstlich erzeugten Konjunkturaufschwung, der jetzt mit der Verringerung der Geldmenge und steigenden Zinsen vor dem Zusammenbruch steht.

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Die steigenden Zinsen werden ein Problem für die Aktien- und Anleihemärkte



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