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Edelmetalle ausgebremst - Rezessionswarnungen nehmen zu

09.10.2018  |  Markus Blaschzok
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IWF und Schiller warnen vor einer zweiten großen Depression

Der bekannte Wirtschaftsprofessor und Nobelpreisträger Robert Schiller fürchtet eine Wiederholung der großen Crashs am Aktienmarkt von 1929 und der darauf gefolgten Weltwirtschaftskrise. Seit dem Crash Tief von 2008 stieg der breite amerikanische S&P 500 Aktienindex ohne Pause um 334% an, was in etwa der Ausweitung der Geldbasis in den USA entspricht. Schiller sagte: "Die goldenen 20er Jahre endeten in einem Spekulationsgelage. … Damals erschien es jedem als eine Art Glückspiel. Heute haben wir nicht die gleichen Umstände, doch nach den starken Anstiegen seit 2009 ist etwas von dem damaligen Geist auch heute vorhanden."

Schiller glaubt, dass nicht nur der Aktienmarkt, sondern die gesamte US Wirtschaft von Spekulation getragen wird, doch kommt früher oder später das Ende dieser Aufregung und dann beginnen die Märkte zu fallen und die Wirtschaft einzubrechen.

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Der aktuelle Bullenmarkt im Vergleich zu den großen Crashs der letzten 100 Jahre (Quelle: zerohedge)


Der Aktien- sowie der Anleihenmarkt wurden durch niedrige Zinsen und QE-Gelddruckprogramme der Notenbanken befeuert. Steigen die Zinsen weiter, werden beiden Märkte gleichzeitig crashen und die Investoren könnten in den sicheren Hafen der Edelmetalle flüchten. Auch der Internationale Währungsfonds (IWF) hat nun in seinem jährlichen Wirtschaftsausblick gewarnt, dass es viele Herausforderung für die Weltwirtschaft gibt, "um eine zweite große Depression zu verhindern."

Die Chefin des IWF, Christine Lagarde, zeigte sich über die Ausweitung der globalen Verschuldung besorgt, die für den privaten und öffentlichen Sektor seit der Finanzkrise vor 10 Jahren um 60% auf ein Allzeithoch von 182 Billionen Dollar angestiegen ist.

Der Euro fiel in dieser Woche wieder weiter bis auf 1,145$, was eine logische Folge der lockeren Geldpolitik seitens der EZB ist und der aufziehenden Probleme in der Eurozone. Die Inflation in der Türkei liegt bei 25% und die dortige Notenbank hat die Zinsen in Reaktion darauf um 6,25% auf 24% angehoben. Die Schwellenländer rutschen in die Rezession ab und die Renditen italienischer Staatsanleihen haben unlängst begonnen zu steigen, obwohl Italien immer noch Teil der EU und des Währungsraums ist.

Italien ist mit 130% des BIPs verschuldet, was es so noch nie in einem Land gab, das nicht die Kontrolle über die eigene Währung hatte. Während deutsche Staatsanleihen bei 0,5% notieren, liegen die italienischen Zehnjährigen bei bereits 3,4%. In diesem Umfeld steht die Europäische Zentralbank weiterhin Gewehr bei Fuß um jederzeit die Geldschleusen wieder zu öffnen.


Korrupter Gerichtshof: Staatsfinanzierung der EZB ist legal

Die Markteingriffe und die indirekte Staatsfinanzierung der EZB wurden vergangene Woche vom Europäischen Gerichtshof legalisiert. Der Generalanwalt des EuGH hat keine Einwände gegen die Anleihekäufe der EZB, was Draghi hilft und das Vertrauen in europäisches Recht erodiert. Richter der Regierung werden selbstverständlich immer zugunsten der Regierung urteilen und dazu Recht beugen oder brechen. Dies Staatsfinanzierung ist verboten und wurde bei der Euroeinführung kategorisch ausgeschlossen, doch müssen sich Regierungen nicht an ihre eigenen Gesetze halten.

Geklagt hatten die Euro-Kritiker Bernd Lucke und Hans-Olaf Henkel, sowie Peter Gauweiler und weitere Ökonomen zu der Frage, ob der Kauf von Staatsanleihen über den Sekundärmarkt eine Staatsfinanzierung darstelle. Die EZB umgeht das Verbot der direkten Staatsfinanzierung, indem sie die Staatsanleihen von Banken am Sekundärmarkt kauft. Diese Banken haben diese zum Teil nur für Sekunden in ihre Bücher aufgenommen, um diese mit Gewinn weiter an die EZB zu verkaufen.

Mit Recht, Vernunft und klarem Menschenverstand hat dies natürlich nichts mehr zu tun, sondern es handelt sich dabei nur noch um das korrupte Beugen von Recht zum Wohle des politischen linken Europas. Das Vertrauen in die EU wird dadurch langfristig jedoch zerstört und dass solche Wege nicht nachhaltig sein können und nicht zu Vertrauen, Wachstum und Wohlstand führen werden, dürfte jedermann mit wachem Geiste klar sein. Edelmetalle bleiben der einzige Schutz vor dem Niedergang Europas und des Euros in den nächsten zehn Jahren.


US-Sanktionen gegen Iran bewegen den Ölpreis

Der Rohölpreis hatte vergangene Woche, mit 77$ für die Sorte WTI bzw. 87 $ für BRENT, ein Vierjahreshoch erreicht, aufgrund gesunkener Produktion in einigen Ländern wie beispielsweise Venezuela. Die US Ölexporte fallen vor dem Beginn der Sanktionen gegen den Iran. Indien hat die Käufe aus den USA verringert und die Käufe aus dem Iran ausgeweitet. Die US Öllieferungen nach Indien sind zum Ende des Monats um 75% auf nur noch 84 Tsd. Fass am Tag gefallen, während es im Juni noch 347 Tsd. Fass waren.

Indien war im Juni für 12% der US Ölexporte verantwortlich. Spekulanten waren an dem Anstieg der letzten Monate nicht beteiligt, die seit Jahresanfang auf einen fallenden Rohölpreis gesetzt hatten. Saudi Arabien will in den nächsten Jahren 20 Mrd. US Dollar in noch freie Produktionskapazitäten investieren und so weitere 12 Mio. Fass am Tag fördern. Von Oktober bis November wollen die Saudis die Produktion um 10,7 Mio. Fass am Tag hochfahren, was der hiesige Energieminister am Mittwoch verkündete.


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