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Goldnachfrage stabil - Inflation in Deutschland geht durch die Decke

03.11.2018  |  Markus Blaschzok
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Die Käufe der Zentralbanken beliefen sich netto auf 148,4 Tonnen im dritten Quartal. Diese waren damit 22% höher als im Vorjahresquartal und so hoch wie zuletzt im vierten Quartal 2015. Insbesondere Russland, die Türkei und Kasachstan waren wieder einmal für den Löwenanteil der Nettokäufe verantwortlich. Die russischen Bestände wuchsen weiter um 93,2 Tonnen im dritten Quartal, während Russland mittlerweile den Großteil seiner US-Anleihen abgestoßen hat.

Die russischen Reserven belaufen sich mittlerweile auf über 2.000 Tonnen. Trotz der Währungs- und Wirtschaftskrise in der Türkei wurden dort die Goldreserven um 18,5 Tonnen im dritten Quartal aufgestockt, während die Lira 25% an Wert verlor. Die türkischen Reserven belaufen sich mittlerweile auf 258,6 Tonnen.

Dafür nahmen aber die Goldbestände von Geschäftsbanken bei der türkischen Zentralbank um 122,9 Tonnen im dritten Quartal ab, da diese Liquidität, aufgrund von Stress im Bankensystem, benötigten. Kasachstan erhöhte wie immer konsequent seine Goldreserven um 13,4 Tonnen im dritten Quartal auf insgesamt 335,1 Tonnen. Verkäufe von Notenbanken gab es praktisch nicht. Nur die Tschechei (-0,5 Tonnen) und Deutschland (-0,2 Tonnen) verkauften eine kleine Menge um Münzen zu prägen.

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Die Zentralbankkäufe waren zuletzt 2015 so hoch wie im letzten Quartal


Die globale Nachfrage nach Münzen und Barren erholte sich im dritten Quartal und stieg um 28% auf 298,1 Tonnen an, was einem Jahresanstieg von 20% entspricht. Der Preisrückgang war für viele langfristig orientierte Investoren eine Kaufgelegenheit. Auch die Krise in den Schwellenländern, einhergehend mit Währungsabwertungen, sorgten für eine Flucht in Sicherheit.

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Die Nachfrage nach Münzen und Barren legte im dritten Quartal um 28% zu


Besonders in China schoss die Nachfrage um 25% auf Jahressicht nach oben. Alleine im dritten Quartal wurden 86,5 Tonnen nachgefragt. Der chinesische Aktienmarkt befand sich seit Jahresbeginn im freien Fall, weshalb diese Flucht in den sicheren Hafen des Goldes auch logisch ist. Auch die physische Nachfrage nach Münzen und Barren in Indien nahm aufgrund des relativ günstigen Preises und schwachen Aktienmärkten zu und erreichte 34,4 Tonnen im abgelaufenen Quartal.

Im mittleren Osten nahm die Nachfrage besonders aufgrund der amerikanischen Sanktionen gegen den Iran zu, dessen Währung weiter abwertete. Auf Jahressicht nahm die Nachfrage dort sogar um 144% zu und noch einmal 28% zum Vorquartal auf 27,8 Tonnen im dritten Quartal. Die Nachfrage aus dem Iran war mit 21,1 Tonnen zuletzt im zweiten Quartal 2013 so hoch gewesen.

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Die Goldnachfrage im Iran explodierte förmlich aufgrund der US-Sanktionen



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