Welt-Silberangebot und -nachfrage
25.11.2018 | Prof. Dr. Thorsten Polleit
Am 15. November 2018 hat das GFMS / Silber Institute seine Interimsprognose für den Silbermarkt im laufenden Jahr vorgelegt. Das Gesamtangebot in 2018 wird auf 998,4 Mio. Feinunzen geschätzt (+0,4% J/J). Mit Blick auf die Gesamtnachfrage wird mit einem Rückgang um 3,0% J/J auf 963,0 Mio. Feinunzen gerechnet; bei der Silberbarren und -münznachfrage fällt der geschätzte Rückgang um 12,2% J/J auf 124,8 Mio. Feinunzen besonders stark aus.
Es wird zudem erwartet, dass die Industrienachfrage nach Silber, die etwa 60% der Gesamtnachfrage ausmacht, um 1,8% J/J auf 585,4 Mio. Feinunzen zurückgeht. Dadurch ergibt sich ein physischer Angebotsüberschuss im Silbermarkt in Höhe von 35,3 Mio. Feinunzen (nach 2,4 Mio. Feinunzen in 2017).
Der Silberpreis ist seit 2011 merklich gegenüber dem Goldpreis zurückgegangen - und das Gold-Silberpreis-Verhältnis liegt mittlerweile bei fast 84, fällt so hoch aus wie zuletzt in den frühen 1990er Jahren. Vermutlich "leidet" das Silber vor allem dran, dass es (seit 2016) als "monetäres Medium" immer weniger nachgefragt wird. Das zeigt sich nicht nur in der rückläufigen Barren- und Münznachfrage, sondern auch in einer rückläufigen ETF-Silbernachfrage (die auch die Nachfrage der institutionellen Investoren abbildet).
Ein "Trost" mag sein, dass das aktuelle Gold-Silberpreisverhältnis in historischer Betrachtung nun doch sehr hoch ist - und so die Möglichkeit in Aussicht stellt, dass der Silberpreis bei einem fortgesetzten Goldpreisanstieg überproportional steigt.
Allerdings sollte der Anleger bedenken, dass eine solche Einschätzung recht spekulativ ist - denn es gibt keine Gewähr, dass das Goldpreis-Silberverhältnis notwendigerweise auf seinen "Trendwert" von derzeit etwa 70 zurückkehrt. Für Anleger, die keine besonders ausgeprägte Meinung zur weiteren Silberpreisentwicklung hegen, könnte es sich daher anbieten, zwar einen positiven, aber eben doch begrenzten Anteil ihres Edelmetallportfolios in physischem Silber zu halten.
© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH
Es wird zudem erwartet, dass die Industrienachfrage nach Silber, die etwa 60% der Gesamtnachfrage ausmacht, um 1,8% J/J auf 585,4 Mio. Feinunzen zurückgeht. Dadurch ergibt sich ein physischer Angebotsüberschuss im Silbermarkt in Höhe von 35,3 Mio. Feinunzen (nach 2,4 Mio. Feinunzen in 2017).
Der Silberpreis ist seit 2011 merklich gegenüber dem Goldpreis zurückgegangen - und das Gold-Silberpreis-Verhältnis liegt mittlerweile bei fast 84, fällt so hoch aus wie zuletzt in den frühen 1990er Jahren. Vermutlich "leidet" das Silber vor allem dran, dass es (seit 2016) als "monetäres Medium" immer weniger nachgefragt wird. Das zeigt sich nicht nur in der rückläufigen Barren- und Münznachfrage, sondern auch in einer rückläufigen ETF-Silbernachfrage (die auch die Nachfrage der institutionellen Investoren abbildet).
Ein "Trost" mag sein, dass das aktuelle Gold-Silberpreisverhältnis in historischer Betrachtung nun doch sehr hoch ist - und so die Möglichkeit in Aussicht stellt, dass der Silberpreis bei einem fortgesetzten Goldpreisanstieg überproportional steigt.
Quelle: GFMS / Silver Institute Interim Silver Market Review, 15. November 2018. Die Pressemitteilung finden Sie hier.
Allerdings sollte der Anleger bedenken, dass eine solche Einschätzung recht spekulativ ist - denn es gibt keine Gewähr, dass das Goldpreis-Silberverhältnis notwendigerweise auf seinen "Trendwert" von derzeit etwa 70 zurückkehrt. Für Anleger, die keine besonders ausgeprägte Meinung zur weiteren Silberpreisentwicklung hegen, könnte es sich daher anbieten, zwar einen positiven, aber eben doch begrenzten Anteil ihres Edelmetallportfolios in physischem Silber zu halten.
Quelle: Thomson Financial; eigene Berechnungen.
(1) Die gestrichelte Linie zeigt den linearen Trend an. Er macht deutlich: Langfristig ist der Goldpreis stärker gestiegen als der Silberpreis. Eine weitere Interpretation ist (mit der gebotenen Vorsicht): Liegt das Gold-Silberpreisverhältnis über (unter) der Trendlinie, so scheint Silber relativ billig (teuer) zu sein.
(1) Die gestrichelte Linie zeigt den linearen Trend an. Er macht deutlich: Langfristig ist der Goldpreis stärker gestiegen als der Silberpreis. Eine weitere Interpretation ist (mit der gebotenen Vorsicht): Liegt das Gold-Silberpreisverhältnis über (unter) der Trendlinie, so scheint Silber relativ billig (teuer) zu sein.
© Prof. Dr. Thorsten Polleit
Quelle: Auszug aus dem Marktreport der Degussa Goldhandel GmbH