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Banken blockieren Kundenvermögen

28.11.2018  |  Egon von Greyerz
Das Risiko der Deponierung von Geld oder Gold in einer Bank wächst stetig. Im weiteren Verlauf werde ich auch erklären, welchen Schwierigkeiten Bankkunden begegnen, wenn sie Geld oder Gold aus ihrer Bank entnehmen möchten.

Das Wort "Risiko" kann über das Lateinische bis ins Griechische zurückverfolgt werden, wo es Wurzel oder Klippe bedeutete. Und Gefahren dieser Art begegnete auch Odysseus, als er zwischen Skylla und Charybdis hindurchsegelte (die Wahl zwischen Pest und Cholera). Wurzeln und Klippen waren also "Risiken", von denen Matrosen auf hoher See betroffen waren. Eine modernere Interpretation des Begriffs lautet: "Bestimmung und Bewertung von Gefahren, die uns an der Erreichung unserer Ziele hindern können".

Nur ganz wenige sind fähig, die enormen Risiken zu bestimmen, denen wir, auf globaler Ebene, aktuell ausgesetzt sind. Unter den ganz wenigen, die diese Risiken bestimmen können, verfügen nicht viele über die Fähigkeit, diese auch zu bewerten oder Schutzmaßnahmen zu treffen.


Die Welt ist nicht vorbereitet auf das, was demnächst kommt

Maximales Risiko erfordert maximalen Schutz. Doch wenn diese Risiken von den meisten Menschen nicht einmal erkannt werden, so folgt daraus, dass sich kaum jemand schützt. Somit ist die Welt vollkommen unvorbereitet auf die kommenden globalen Katastrophen. Selbst auf den höchsten Ebenen konzentrieren sich Regierungen auf die gewöhnlichen politischen Fragen, anstatt sich auf das dringlichste Problem der Weltwirtschaft zu konzentrieren.

Im Verhältnis zu einem potentiellen Zusammenbruch des Finanzsystems und der Weltwirtschaft sind die innenpolitischen Probleme beispielsweise der USA, Großbritanniens, Frankreichs und Deutschlands unbedeutend, dennoch sind die politischen Führungen voll und ganz mit diesen beschäftigt, vielleicht auch, weil sie kein Verständnis haben von der massiven schwarzen Wolke, die über der Weltwirtschaft hängt.


Brexit - Ein Misserfolg

In Großbritannien haben wir den Brexit, aus dem Theresa May ein vollkommenes Chaos gemacht hat. Das britische Volk hat für einen Austritt gestimmt, doch nach zwei Jahren hat Frau May nur ein Abkommen vorzuweisen, das Großbritannien fast alle EU-Verpflichtungen und -Gesetze hinterlässt, jedoch ohne Mitbestimmung und Einfluss. Für dieses Vergnügen zahlt das Vereinigte Königreich an Brüssel nun auch noch 39 Milliarden £. Wird May überleben, wird der Brexit nicht stattfinden?

Aktuell kann das niemand sagen. Allerdings wissen wir, dass Brüssel, wie auch Frankreich und Deutschland, verzweifelt versuchen, dieses künstliche Gebilde aufrechtzuerhalten. Angesichts überall wartender Probleme sowie wachsender Opposition innerhalb der EU wird es nur eine Frage der Zeit sein, bevor die EU auseinanderbricht. Der kommende ökonomische Abschwung wird dafür sorgen.


Westliche Führungen sind nicht mehr beliebt

In den Meinungsumfragen sind Merkel und Macron jetzt sehr unbeliebt und höchstwahrscheinlich schon verbrauchte Führungskräfte. Nur 17% der Deutschen sind mit Merkel zufrieden, während Macron noch die Zustimmung von 29% der Franzosen erhält.

In den USA liegt die Popularität Trumps bei rund 40%. Allerdings ist er jetzt ein lahmer Präsident geworden, der keine großen Entscheidungen mehr durch beide Kammern bekommen wird. Wenn der Abschwung der Wirtschaft und der Aktienmärkte in den kommenden zwei Jahren einsetzt, wird das Stimmungsbarometer für Trump rapide sinken, was für alle Präsidenten in Zeiten sinkender ökonomischer Aktivität sowie Aktienmarktverlusten gilt.


Politische und finanzielle Verwerfungen drohen

Somit haben wir ein ähnliches Gesamtbild in allen großen westlichen Nationen. Das Ansehen der führenden Politiker schwindet; doch das ist nur der Anfang. Wenn die Aktienmärkte und die Wirtschaft vom Abschwung erfasst werden, wird es in den meisten Ländern auch politischen Ärger geben - so auch häufige Neuwahlen, Misstrauensvoten oder Amtsenthebungsverfahren. All das wird Teil der massiven politischen wie ökonomischen Verwerfungen sein, die die Welt in den kommenden Jahren erleben wird.

Gibt es überhaupt noch eine Lösung? Meiner Meinung nach nicht. Angesichts von 250 Billionen $ Schulden und weiteren 2 Billiarden $ in Derivaten sowie ungedeckten Verbindlichkeiten wird sich die Welt nicht durch Geldschöpfung von ihren Problemen befreien können. Ein Problem lässt sich nicht durch den Einsatz von Mitteln lösen, die ursächlich für dieses Problem waren.

Da die Zentralbanker jedoch keine anderen Mittel in ihrem Arsenal haben, werden sie nichtsdestotrotz unbegrenzte Geldmengen drucken. Es würde mich nicht überraschen, wenn der Dollar sich in eine Kryptowährung verwandeln würde, um den Menschen glauben zu machen, dass auf diesem Weg alle Schuldenprobleme gelöst seien, da die laufenden US-Schulden in einem neuen Krypto-Dollar beglichen werden.


IWF-Chefin: Zentralbanken sollen Digitalwährungen ausgeben

Die Chefin des IWF, Christine Lagarde, meinte kürzlich erst, dass die Zentralbanken schnell an der Schaffung digitalen Geldes oder Krypto-Währungen arbeiten müssten - anstelle der existierenden privaten Netzwerke, die "inhärent instabil" und zudem "Zufluchtsorte für Betrüger und Geldwäscher" gewesen seinen.


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