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Banken blockieren Kundenvermögen

28.11.2018  |  Egon von Greyerz
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Mir ist schon seit Langem klar gewesen, dass Staatsregierungen und der IWF es niemals zulassen würden, dass sich private Krypto-Währungen als wichtige Zahlungsart etablieren. Lagarde schlägt nun vor, dass staatlich erzeugte Kryptos ein System bilden, das von den Zentralbanken reguliert wird. Im Fall einer Währungsneueinführung wäre der Krypto-Dollar hier das perfekte neue Giralgeld.

Mehr Währungsschöpfung und -Manipulation wird aber in keinster Weise zur Lösung des Weltschuldenproblems beitragen, auch dann nicht, wenn der Staat uns das mit irreführenden Botschaften nahelegt.


Schulden lassen sich nicht weg-inflationieren

Je stärker das Finanzsystem unter Druck gerät, umso größer die Anzahl staatlicher Panikmaßnahmen. Ganz gleich, was sie auch machen, sie werden die Schulden nie loswerden. Weg-inflationieren lassen sie sich nicht, denn die Schulden würden nur wachsen. Auch eine Rückzahlung wird es nie geben. Da die Schulden in guten Zeiten exponentiell anwuchsen, kann man nicht davon ausgehen, dass sie in schlechten Zeiten zurückgezahlt werden könnten. Gerade während des anstehenden Abschwungs werden die Zentralbanken ihre Kontrolle über die Zinssätze verlieren, die im Umfeld von Marktpaniken und -Zusammenbrüchen rapide ansteigen werden.

Seit 1971 befindet sich die Welt in einer fortlaufenden Schuldenexpansion. Tatsächlich begann diese in den frühen 1960er Jahren; seither sind die Bundesschulden in den USA Jahr für Jahr gestiegen. Als Nixon dann 1971 die Golddeckung des Dollars aussetzte, wurde die Geldschöpfung für die meisten Regierungen zu einem regellosen Goldgräberwettbewerb. Noch nie war es so einfach: Wann immer Geld benötigt wurde, konnte es gedruckt werden, anstatt mit seinen Einkünften über die Runden zu kommen. Nicht nur für Staatsregierungen ist das seither die Regel, sondern auch für Individuen, und die globale Verschuldung wächst unterdessen exponentiell an.


Gold wird wieder die Funktion des einzig echten Geldes übernehmen

Wenn sich die Finanzkrise intensiviert, wird der Funktion des Goldes, als das einzige sichere Geld, wieder deutlich mehr Interesse und Bedeutung zugemessen werden. Dies wird einhergehen mit der Fortsetzung jener Bullenmarktphase, die 1999 begann und seit 2011-12 korrigiert hat. In US-Dollar gemessen, endete diese Korrektur im Dezember 2015, in vielen anderen Währungen aber, wie dem Kanadischen Dollar oder Euro, wurde das Gold-Tief 2013 markiert. Die nächste Aufwärtsbewegung wird wahrscheinlich noch vor Jahresende kommen.

In einer Welt, wo das Risiko ein historisches Maximum erreicht hat, steht Goldeigentum für Versicherung und Vermögensschutz. Von entscheidender Bedeutung ist nicht allein Goldeigentum, sondern wie man dieses Gold hält. Wir sehen, dass immer mehr Amerikaner ihr Gold in der Schweiz lagern wollen, aufgrund der Risiken, die beim Halten von Gold in den USA entstehen (ob nun Konfiszierungen oder Bail-Ins). Auch die Deutschen machen sich zunehmend Sorgen um zukünftige Vorschriften und Regeln des deutschen Staates oder der EU, weshalb sie ihr Gold aus Deutschland abziehen.


Verwahren Sie Ihr Gold nicht in einer Bank

Ich habe schon oft davor gewarnt, Gold in einer Bank zu verwahren. Dort könnte es Bail-Ins oder dem Einfrieren von Banken-Assets ausgesetzt sein, selbst wenn es in einem privaten Schließfach gehalten wird. Falls es in den allgemeinen Tresorräumen der Bank verwahrt ist, sind die Risiken noch höher. Wir haben viele Beispiele dafür gesehen, dass Goldbarren, von denen der Kunde glaubte, er hätte sie gekauft, letztlich nicht vorhanden waren. Als der Kunde sein Gold verlagern wollte, musste die Bank schließlich reagieren und neue Barren besorgen. Also: Selbst zugewiesene Barren in einer Bank könnten sehr riskant sein.

Wir beobachten zudem mit zunehmender Häufigkeit, dass sich selbst Schweizer Banken gegen Wünsche von Kunden wehren, die ihr Gold oder Geld aus der Bank nehmen möchten. Es werden alle möglichen Hürden erfunden, wie z. B. die Einschränkung, dass Kunden nur 100.000 Schweizer Franken pro Jahr (dasselbe in Dollar) in bar oder in Gold aus der Bank nehmen dürfen.

Eine Schweizer Bank führte kürzlich die Beschränkung ein, dass Abhebungen über 500.000 Franken der Zustimmung des Bankenvorstands bedürfen. Natürlich ist es vollkommen lächerlich, dass ein Kunde das eigene Gold oder seine Vermögensanlagen nicht aus der Bank nehmen darf. Aber so entwickeln sich die Dinge gerade. Banken sind nicht nur unsichere Institutionen für die Verwahrung Ihres Geldes oder Ihrer Vermögensanlagen - sobald die Bank alles hat, können Sie es nicht herausnehmen!

Meiner Ansicht nach sollte man keine größeren Vermögensanlagen, soweit sich dies vermeiden lässt, in einer Bank halten, mit Ausnahme von Mitteln, die für sofortige Liquidität benötigt werden. Gold (und Silber) sind vollkommen liquide und bei allen Liquiditätsbedürfnissen zudem einfach in Fiat-Geld konvertierbar. Es ist viel besser, Vermögen in physischer Metallform unter der eigenen Kontrolle zu halten. Alle in Banken gehaltenen Assets werden den Risiken von Bail-Ins, Entwertung, Liquiditätsrestriktionen (man denke an Argentinien), Betrug oder Bankrott ausgesetzt sein.

Verwahrt ein Kunde sein Gold über unser Unternehmen in einer privaten Tresoreinrichtung, werden wir für sofortige Liquidität sorgen, ungeachtet der Menge. Natürlich kann der Kunde sein eigenes Gold auch physisch entnehmen.

Jetzt ist die Zeit, das eigene Haus zu versichern, solange die Zeit es noch zulässt.


© Egon von Greyerz
Matterhorn Asset Management AG
www.goldswitzerland.com



Dieser Artikel wurde am 23. November 2018 auf www.goldswitzerland.com veröffentlicht.


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