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US-Politik: Risiko für Weltwirtschaft und westlichen Wertekompass

06.12.2018  |  Folker Hellmeyer
Der Euro eröffnet heute gegenüber dem USD bei 1.1334 (07:39 Uhr), nachdem der Tiefstkurs der letzten 24 Handelsstunden bei 1.1312 im europäischen Geschäft markiert wurde. Der USD stellt sich gegenüber dem JPY auf 112.83. In der Folge notiert EUR-JPY bei 127.88. EUR-CHFoszilliert bei 1.1301.

Die zuletzt überwiegend erfrischenden Konjunkturdaten bezüglich der Erwartungshaltungen finden dank der US-Politik keine Berücksichtigung in der Diskontierung an den Finanzmärkten. US-Politik stellt das Primärrisiko dar.

Die US-Politik wurde vorgestern von US-Außenminister Pompeo in Brüssel vorgestellt. Diese Rede hatte es in sich, da sie das Fundament der Selbstbestimmung dritter Länder in Frage stellt und einen dominanten US-Führungsanspruch definiert, der den so genannten westlichenWerten diametral gegenübersteht. (Link)


Zu dem Inhalt in Kurzform(Spiegelartikel ist ein "must read"!:
  • Zuerst USA, dann der Rest derWelt!
  • Für Instabilität in derWelt sind China, Russland und Iran verantwortlich.
  • Institutionen wie die UN, der Internationale Strafgerichtshof oder die EU sollten nur überleben, wenn sie die Interessen und Werte der "freien Welt" vertreten.
  • Wer Verträge breche, müsse zur Verantwortung gezogenwerden.

Wer hat internationales Recht gebrochen wie kein anderes Land? Welches Land bricht Verträge nach Gusto? Was hat Herr Snowden über US-Geheimdienste und US-Software- und Hardwareunternehmen offengelegt?

Europa wird sich für wirkliche Freiheit oder vermeintliche Freiheit entscheiden müssen. Die USA zwingen den Rest derWelt in eine digitale Entscheidung.

Heute lieferten die USA und erstaunlicherweise Kanada den nächsten Akt der Eskalation.

Die Verhaftung der Finanzchefin des Huawei-Konzerns auf Betreiben der USA in Kanada belastet die Aktienmärkte. Eine Auslieferung in die USA wegen angeblicher Verstöße Huaweis gegen die Iran-Sanktionen der USA steht im Raum. Der Fall kann die Spannungen zwischen China und den USA verstärken.

Die Sanktionen gegen den Iran sind bezüglich des internationalen Rechts mehr als fragwürdig. Die aktuelle Aktion der USA und Kanada wirft vor diesem rechtlichen Hintergrund Fragen auf. Implizit steht hinter dem US-Vorgehen der Anspruch, dass US-Recht extraterritorial wirkt.

Da Rechtsstaatlichkeit die Grundlage jedweder Freiheitsstruktur und damit der Demokratie ist und der Rest der Welt keinen Einfluss in Washington hat, stellt die US-Politik einen totalitären Anspruch gegenüber Drittländern dar. Ist das tolerierbar?

Die Zinsangst hinsichtlich der US-Zinspolitik darf bezüglich der Einlassungen der Federal Reserve unausgeprägter ausfallen. In der US-Wirtschaft weiten sich Preiserhöhungen in Folge neuer Zölle aus. In anderen Konjunkturberichten wurde die Sorge der Unternehmen über steigende Abgaben thematisiert. USHandelspolitik belastet damit die eigene Wirtschaft. Im Beige Book berichtet die Fed von geringem bis moderaten Wachstum. Das Thema Zinserhöhungen wird entspannter behandelt.

Fakt ist, dass die Rendite der US-Treasuries von der Spitze bei circa 3,30%auf zuletzt gut 2,90% gefallen ist. Fakt ist, dass der Pfad der Zinserhöhungen, die unterstellt wurden sportlich reduziert wird. Wir erwarten maximal noch zwei Zinsschritte der US-Zentralbank.


Die Konjunkturdaten lieferten überwiegend positive Akzente:
  • D: Auftragseingang Industrie Oktober: +0,3% (P. -0,4%)
  • GR: BIP 3. Quartal: +1,0% nach +0,4% im Quartalsvergleich
  • EUR: Markit Composite Index November: 52,7 nach 52,4 Punkten
  • EUR: Markit Dienstleistungsindex November: 53,4 nach 53,1 Punkten
  • EUR. Einzelhandelsumsätze Oktober: 0,3% (P. 0,2%) nach -0,5%
  • China: Dienstleistungsindex November (Caixin): 53,8 nach 50,8 Punkten
  • Indien: Dienstleistungsindex: 53,7 nach 52,2 Punkten


Fazit:

Konjunkturell lässt sich in der Weltwirtschaft mindestens eine Bodenbildung erkennen, die eine Fortsetzung einer soliden Expansion in der Weltwirtschaft impliziert. Die Diskontierung der daraus generierten Cash-Flows findet derzeit wegen der durch die US-Politik forcierten Verunsicherung nicht angemessen statt. Insbesondere sind die Bewertungsniveaus an den Aktienmärkten Europas und Asiens unter historischen Gesichtspunkten als attraktiv zu klassifizieren.

Zusammenfassend ergibt sich ein Szenario, das eine neutrale Haltung in dem Währungspaar EUR-USD favorisiert. Ein Ausbruch aus der Bandbreite 1.1200 1.1400 eröffnet neue Chancen.

Viel Erfolg!


© Folker Hellmeyer
Chefanalyst der Solvecon Invest GmbH



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