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Palladium, Gold, EuGH legitimiert EZB-Staatsfinanzierung, Kryptocrash

13.12.2018  |  Markus Blaschzok
Dem Goldpreis gelang es vergangene Woche, nach mehrwöchiger Lethargie, den Widerstand bei 1.240 $ zu überwinden. Aktuell hält sich Gold mit 1.245 $ oberhalb des gebrochenen Widerstands und ein weiterer Anstieg um 40 $ bis in den Bereich von 1.280 $ bis 1.300 $ ist nun sehr wahrscheinlich. US-Präsident Trump hatte der US-Notenbank heute noch einmal erklärt, dass eine weitere Zinsanhebungen "töricht" sei, während die US-Staatsverschuldung kurz davor ist die 22 Billionen US-Dollar Marke zu knacken.

Bereits vorletzte Woche ruderte FED-Chef Powell in seiner Wortwahl zurück, sodass viele Marktteilnehmer nun auf eine Abkehr der extrem restriktiven Geldpolitik hoffen.

Silber befindet sich weiterhin unverändert seit Anfang September in einer engen Handelsspanne von nur einem Dollar zwischen 14 $ auf der Unterseite und 15 $ auf der Oberseite. Gelingt der Ausbruch nach oben, so wäre Raum für einen weiteren Anstieg von zwei Dollar vorhanden.

Der Dow Jones sowie der S&P 500 machten auf dem Vorwochentief kehrt und steigen seither wieder an. Die Konsolidierungsphase am Aktienmarkt dürfte noch mehrere Monate andauern, sofern die US-Notenbank ihre Zügel in der Geldpolitik wirklich lockert. Folgen jedoch die ursprünglich angekündigten vier Zinsanhebungen, so könnte der Aktienmarkt in einen Bärenmarkt übergehen und sich eine Rezession in der Realwirtschaft manifestieren. Der europäische Gerichtshof hat nun geurteilt, dass die Anleihekäufe der Europäischen Zentralbank nicht gegen das Verbot der Staatsfinanzierung verstoßen würden, auch wenn enorme Summen an Anleihen des öffentlichen Sektors aufgekauft wurden.

Der "raffinierte" Clou ist, dass man dies damit begründete, dass das Ziel dahinter nicht die Staatsfinanzierung gewesen sei, sondern das Drücken von Zinsen und eine bessere Geldversorgung der Wirtschaft, um so sinkende Preise (Deflation) und eine nachlassende Wirtschaftsleistung (Rezession) zu verhindern. Diese Aussage der EuGH ist völlig absurd und ein Angriff auf den Intellekt eines halbwegs intelligenten Menschen. Eine korrupt kriminelle Krähe hackt der anderen korrupt kriminellen Krähe eben kein Auge aus.

Die einer Revolution ähnlichen Ausschreitungen in Frankreich gegen die Politik Macrons sind ein plötzlicher neuer Risikofaktor für die Eurozone und zeigen die Sprengkraft in der Bevölkerung, die sich angestaut hat. Kurzfristig ließen sich die Menschen nun mit dem Versprechen von Geldgeschenken der Regierung (die sie dem Bürger davor erst stehlen müssen) besänftigen, doch wird sich die Situation dadurch natürlich nicht verbessern und der Ärger in der Bevölkerung weiter ansteigen. Es scheint nur eine Frage der Zeit bis es zu noch schwereren sozialen Unruhen kommen wird, die auch die Eurozone in Gefahr bringen können.

Die Deutsche Bank, die nur noch zu 7 € gehandelt wird und die systemrelevanteste Bank der Welt sein soll, steht womöglich vor einer Fusion mit der Commerzbank. Dies sagte der bundesdeutsche Finanzminister, worauf die Notierungen beider Aktien hoch schnellten. Man sollte nie zu viel Geld auf einer Bank belassen und auch bei Tradingkonten darauf achten, dass niemals zu große Summen in Cash herumliegen, da alles, was kein Sondervermögen in Form von Wertpapieren ist, in die Konkursmasse einer bankrotten Bank fallen wird.

Egal was politisch kommen mag, wer Gold und Silber in seinem Zugriff hat, ist unabhängig von Währungszusammenbrüchen sowie Banken- und Staatspleiten.

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Gold steht womöglich vor einem weiteren Anstieg


Dem Palladiumpreis wurde vergangene Woche erstmals seit der Jahrtausendwende wieder über dem Goldpreis gehandelt, was in der Geschichte bis dato nur einmal geschah. Aktuell notiert der Palladiumpreis mit 1.271 $ höher als der Goldpreis mit nur 1.245 $ je Feinunze. Palladium profitierte von einer starken Nachfrage nach Benzinfahrzeugen, während Platin unter einem Rückgang der Nachfrage nach Dieselfahrzeugen litt. Beide Platinmetalle verhalten sich prozyklisch und neigen mit einer einbrechenden Konjunktur zu fallen, was mittelfristig für schwächere Nachfrage sorgen könnte, sobald die rezessiven Kräfte zunehmen.

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Der Spotpreis für die Unze Palladium notiert bereits deutlich über dem Goldpreis



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