Australiens Gold in der Bank of England - Ein ausführliches Interview
19.03.2019 | Ronan Manly
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Die verschwiegene Bank für Internationalen Zahlungsausgleich
5) Wenn westliche Länder physisches Gold veräußern, wohin geht es?
Physisches Gold floss vom Westen in den Osten. Einige dieser Flüsse erfolgten über normale Kanäle, wobei Gold auf dem Markt verkauft wurde und von London in die schweizerischen Edelmetallraffinerien gebracht wurde, wo 400 Unzen schweren Goldbarren in kleinere 1 kg und 100 Unzen schwere Goldbarren mit höherer Feinheit umgewandelt wurden. Danach wurden sie weiter nach Indien, Hongkong und China versandt.
Gold wurde auch direkt durch Minenexporte aus Südafrika, Australien, Kanada, der USA und anderswo in den Osten gebracht und direkt nach China, Hongkong und Indien importiert. Goldverkäufe von westlichen Zentralbanken werden nur insoweit in diesen Goldflüssen auftauchen, wie das Gold als Nichtwährungsgold klassifiziert wurde. Grenzüberschreitende Bewegungen von "Währungsgold" (das Gold der Zentralbanken ist) erscheinen nicht in Handelsstatistiken, was die Zentralbanken mögen, da sie diese Transaktionen geheim halten möchten.
Indien hat seit 2001 ungefähr 15.000 Tonnen Gold importiert. Es befinden sich mehr als 25.000 Tonnen Gold in indischem Privatbesitz. Es gibt mindestens 17.000 Tonnen Gold in China, und das ohne die Goldbestände der chinesischen Zentralbank. Gold floss vom Westen nach Indien und China; mal öffentlich, mal heimlich.
Manches Gold, von dem die Zentralbanken behaupten, sie hätten es noch, ist in Wirklichkeit nicht mehr da. Es wurde in London verliehen, verkauft und ins Ausland versandt. Nun liegt es in China oder Indien, während die westlichen Zentralbanken weiterhin behaupten, dass dieses Gold in ihrer Bilanz aufgeführt ist, da sie die Fantasie aufrechterhalten, dass "Goldaußenstände" das gleiche sind wie physisches Gold.
6) Der australische Wirtschaftswissenschaftler John Adams sagte: "In den letzten 20 Jahren sahen wir das Gold nur ein Mal." Adams zufolge war die Bestandsüberprüfung der RBA so fehlerhaft, dass sie bedeutungslos war. Hätte die BoE denn Barren mit unechten Seriennummern herstellen können?
Die Bank of England erlaubte Australiens Zentralbank 2013 ihre eigene Teilbestandsüberprüfung durchzuführen und eine Stichprobe der Goldbarren der RBA zu inspizieren. Diese Bestandsüberprüfung war im Grunde bedeutungslos, ja, und von vorne bis hinten fehlerhaft.
Kenntnis über diese Goldbestandsüberprüfung wurde vor der Öffentlichkeit geheim gehalten und die Ergebnisse waren komplett zensiert und verborgen. Nur durch Informationszugangsanträge erhielt die australische Öffentlichkeit auch nur einen flüchtigen Einblick in die Ereignisse. Die danach veröffentlichten E-Mails und Korrespondenzen waren stark editiert, ohne Details zu der Anzahl der ausgewählten Goldbarren und wie groß die Stichprobe war. Und die Ergebnisse der Bestandsüberprüfung wurden gar nicht erst veröffentlicht. Niemand, egal aus welcher Industriebranche, würde solche Zustände bei einer Bestandsüberprüfung oder ihre sogenannten Ergebnisse akzeptieren.
Zu keiner Zeit stellte die Bank of England der RBA eine komplette Gewichtsliste mit den Seriennummern der Goldbestände zur Verfügung. Die RBA musste einige Barren Monate zuvor auswählen und der Bank of England mitteilen, welche Barren sie überprüfen wollte. Das allein ist schon lächerlich.
Zum Beispiel führt der SPDR Gold Trust (GLD) ausführliche jährliche Bestandsüberprüfungen seiner Goldbestände (von fast 800 Tonnen) durch, die 10-mal so hoch sind, wie die der RBA. Da der GLD sein Gold zweimal jährlich physisch prüfen lassen kann, gibt es keinen Grund dafür, dass die RBA es nicht kann.
Im Juli 2013, kurz vor der fehlerhaften und teilweisen Bestandsüberprüfung der RBA, gab es noch nicht einmal formelle "Vereinbarungen zur sicheren Verwahrung von Gold" zwischen der Bank of England und der RBA, da sie um "eine formelle Klärung der Vereinbarungen zur sicheren Verwahrung von Gold zwischen der RBA und der Bank of England" bitten musste. So steht es in einer Korrespondenz zwischen der RBA und der Bank of England, die es in einer auf Antrag veröffentlichten E-Mail an die Öffentlichkeit schaffte.
Eines der Kellergeschosse der Bank of England, London
Nach der Bestandsüberprüfung stoppte die RBA die Veröffentlichung der Ergebnisse mit der Begründung, dass sie "Schaden an der Beziehung zwischen der RBA und der BoE verursachen würde, bzw. dieser sehr wahrscheinlich wäre" und dass sie "Prozeduren oder Methoden für die Durchführung von Tests, Untersuchungen oder Bestandsüberprüfungen durch die Bank weniger effektiv gestalten" könnte. Das ist kompletter Schwachsinn.
Die wahren Gründe dafür, dass die Bank of England keine richtigen Bestandsüberprüfungen von Goldbarren zulässt und niemals Zentralbankkunden mit vollständigen Gewichtslisten, in denen die Seriennummern aufgelistet sind, ausstatten wird, bestehen darin, dass die Bank of England vollkommene Geheimhaltung über den Goldverleih und wohin das ausgeliehene Gold kommt, wahren möchte.