Der Dominoeffekt - Rumänien ist nun mit von der Partie
09.04.2019 | Ronan Manly
Ungarn dicht auf den Fersen, das all seine Goldreserven aus London im letzten Oktober zurück ins Land schaffte, unternimmt sein Nachbarland Rumänien nun seinerseits Maßnahmen, etwas Ähnliches zu versuchen. So schlugen die rumänischen Politiker Liviu Dragnea und Serban Nicolae ein Gesetz vor, in dem spezifiziert wird, dass nur 5% der Goldreserven außerhalb des Landes gelagert werden dürfen.
Die strategischen Goldreserven des Landes belaufen sich auf 103,7 Tonnen und werden von der Landeszentralbank, der Banca Națională a României (BNR), verwaltet. Mehr als 60 Tonnen des rumänischen Goldes (oder etwa 60%) sollen angeblich in den kontroversen Tresorräumen der Bank of England in London gelagert werden.
Dragnea und Nicolae sind jedoch keine anonymen Hinterbänkler innerhalb der rumänischen Politik, die einen Gesetzesvorschlag vorbringen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Deshalb sollte man diese Initiative zur Goldrückführung wohl besser im Auge behalten.
Tatsächlich ist Dragnea der Vorsitzende Rumäniens größter politischer Partei, der sozialdemokratischen Partei PSD, die innerhalb der regierenden Koalition eine führende Rolle einnimmt. Dragnea ist ebenso Präsident der rumänischen Abgeordnetenkammer. Ebenso ist auch Serban Nicolae kein Unbekannter und ist der Vorsitzende der PSD innerhalb des rumänischen Senats. Womöglich gibt es keine führenden Politiker, die eine Kampagne zur Goldrückführung nach Rumänien besser in Fahrt bringen können als diese beiden.
Das rumänische Gold wurde vor etwa 20 Jahren in der Bank of England eingelagert, als 46 Tonnen Londoner Good Delivery Goldbarren aus den rumänischen Staatstresoren in Bukarest zu einem BNR-Goldkonto bei der Bank of England transferiert wurden. Diese Goldbarrentransfers fanden in mehreren Intervallen zwischen April 1999 und März 2002 statt. Laut der BNR wurde das Gold nach London gebracht, um "Bargeld zu generieren" und in "strukturierten Transaktionen mit privaten Bank- und Finanzinstitutionen" verwendet zu werden. Es waren also Goldleihgeschäfte mit Bullionbanken und goldgedeckte, besicherte Finanzierungstransaktionen mit Bullionbanken. Im Jahr 2003 stiegen die in London gehaltenen Bestände der BNR von den ursprünglichen 46 Tonnen auf etwa 60 Tonnen, die sich aktuell angeblich in der Bank of England befinden sollen.
Das rumänische Gold - 20 Jahre in London
Laut dem jährlichen Bericht der BNR aus dem Jahr 2017 befinden sich etwas mehr als 59% der rumänischen 103,7 Tonnen Gold bei der Bank of England in London; als "Golddepots im Ausland", wie die Bank es deklariert. Weitere 27% des rumänischen Goldes werden noch immer in den Tresorräumen der BNR in Bukarest gelagert, was als "Bullion in Standardform" deklariert wird. Die verbleibenden 14% werden als "Goldmünzen" ebenfalls in den Tresorräumen in Bukarest gelagert.
Obwohl "Golddepots im Ausland" ähnlich klingt wie "an Bullionbanken verliehenes Gold" (d.h. Goldleihgeschäfte), erklärte die rumänische Zentralbank in ihrem Jahresbericht 2007, dass man im Jahr 2017 keinerlei Einkommen durch diese Golddepots generiert habe, sondern sogar Lagerungsgebühren in Höhe von 309.000 Lei zu zahlen hatte.
Anmerkung: Der "Leu" ist die Nationalwährung Rumäniens, wobei "Lei" der Plural für Leu ist. Ebenfalls ist zu beachten, dass "RON" der internationale Währungscode für den Leu ist.
Die strategischen Goldreserven des Landes belaufen sich auf 103,7 Tonnen und werden von der Landeszentralbank, der Banca Națională a României (BNR), verwaltet. Mehr als 60 Tonnen des rumänischen Goldes (oder etwa 60%) sollen angeblich in den kontroversen Tresorräumen der Bank of England in London gelagert werden.
Dragnea und Nicolae sind jedoch keine anonymen Hinterbänkler innerhalb der rumänischen Politik, die einen Gesetzesvorschlag vorbringen, um Aufmerksamkeit zu bekommen. Deshalb sollte man diese Initiative zur Goldrückführung wohl besser im Auge behalten.
Tatsächlich ist Dragnea der Vorsitzende Rumäniens größter politischer Partei, der sozialdemokratischen Partei PSD, die innerhalb der regierenden Koalition eine führende Rolle einnimmt. Dragnea ist ebenso Präsident der rumänischen Abgeordnetenkammer. Ebenso ist auch Serban Nicolae kein Unbekannter und ist der Vorsitzende der PSD innerhalb des rumänischen Senats. Womöglich gibt es keine führenden Politiker, die eine Kampagne zur Goldrückführung nach Rumänien besser in Fahrt bringen können als diese beiden.
Liviu Dragnea und Serban Nicolae
Das rumänische Gold wurde vor etwa 20 Jahren in der Bank of England eingelagert, als 46 Tonnen Londoner Good Delivery Goldbarren aus den rumänischen Staatstresoren in Bukarest zu einem BNR-Goldkonto bei der Bank of England transferiert wurden. Diese Goldbarrentransfers fanden in mehreren Intervallen zwischen April 1999 und März 2002 statt. Laut der BNR wurde das Gold nach London gebracht, um "Bargeld zu generieren" und in "strukturierten Transaktionen mit privaten Bank- und Finanzinstitutionen" verwendet zu werden. Es waren also Goldleihgeschäfte mit Bullionbanken und goldgedeckte, besicherte Finanzierungstransaktionen mit Bullionbanken. Im Jahr 2003 stiegen die in London gehaltenen Bestände der BNR von den ursprünglichen 46 Tonnen auf etwa 60 Tonnen, die sich aktuell angeblich in der Bank of England befinden sollen.
Das rumänische Gold - 20 Jahre in London
Laut dem jährlichen Bericht der BNR aus dem Jahr 2017 befinden sich etwas mehr als 59% der rumänischen 103,7 Tonnen Gold bei der Bank of England in London; als "Golddepots im Ausland", wie die Bank es deklariert. Weitere 27% des rumänischen Goldes werden noch immer in den Tresorräumen der BNR in Bukarest gelagert, was als "Bullion in Standardform" deklariert wird. Die verbleibenden 14% werden als "Goldmünzen" ebenfalls in den Tresorräumen in Bukarest gelagert.
Obwohl "Golddepots im Ausland" ähnlich klingt wie "an Bullionbanken verliehenes Gold" (d.h. Goldleihgeschäfte), erklärte die rumänische Zentralbank in ihrem Jahresbericht 2007, dass man im Jahr 2017 keinerlei Einkommen durch diese Golddepots generiert habe, sondern sogar Lagerungsgebühren in Höhe von 309.000 Lei zu zahlen hatte.
Anmerkung: Der "Leu" ist die Nationalwährung Rumäniens, wobei "Lei" der Plural für Leu ist. Ebenfalls ist zu beachten, dass "RON" der internationale Währungscode für den Leu ist.